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Südafrika

erfahrungsbericht freiwilligenarbeit frederike

Ewig hat es gedauert, bis ich mich endlich dazu entschlossen habe, meine Erfahrungen zu teilen. Jetzt endlich habe ich Zeit gefunden, anderen angehenden Multikulturlern etwas über meine Zeit in einem Freiwilligenprojekt in Südafrika zu erzählen. Mein Projekt war ein Outdoor-Education-Camp. Dieses hatt das Ziel, mit Einnahmen aus Schul- und anderen Gruppen ein Freizeitcamp für ärmere Kinder (Das UPC –Underpriviled Camp) zu veranstalten. Diese UPCs waren zweimal im Jahr. Der Rest des Jahres wurde damit verbracht, mit den Gruppen zu arbeiten und ihnen etwas über die Natur und Teamwork beizubringen. Mit diesen Gruppen haben wir Geld gesammelt. Es ist vergleichbar mit einer Klassenfahrt mit Wanderungen, Hochseilgarten und viele anderen tollen Aktionen. Das Projekt hatte drei Standorte, wobei der Hauptstandort in einem kleinen Dorf in den Bergen von Südafrika war. Dort habe ich auch die meiste Zeit gelebt.

erfahrungsbericht freiwilligenarbeit frederike

Ich weiß noch, wie ich in Frankfurt am Flughafen mit meiner Familie und meinem Freund stand, und nicht in dieses Flugzeug nach Kapstadt steigen wollte. Ich hatte keine Angst vor der Sprache, vor dem was mich erwarten würde und auch keine Angst davor, von zu Hause weg zu gehen, sondern weil ich eine Woche vorher erst mein Praktikum in der USA beendet hatte und nur einen kurzen Stop in Deutschland eingelegt hatte. Bei meinem Abflug waren es dort 0°C und es lag eine Menge Schnee. In Kapstadt erwartete mich Sommer mit 35°C. Ich wollte nicht schon wieder „Tschüss“ sagen und hatte in meinem Kopf noch nicht alles verarbeitet. Trotzdem flog ich los, ohne große Trauer, aber auch ohne große Vorfreude oder Erwartungen. Erwartungen hatte ich auch keine, da ich mich vorher nicht sehr intensiv mit Südafrika und meinem Projekt auseinandergesetzt hatte. Ich wusste wo das Land liegt, welche großen Städte es gibt und welche Jahreszeit dort herrschte. Weitere Infos holte ich mir aus meinem Reiseführer, den ich im Flugzeug anfing zu lesen.

erfahrungsbericht freiwilligenarbeit frederike

Als ich in Kapstadt ankam, wurde ich am Flughafen abgeholt und in ein Hostel gebracht. Die Temperaturumstellung war nicht ganz so schlimm, und nachdem ich einige Zeit durch Kapstadt gegangen war und mich an der Promenade ausgeruht hatte, war alles was vorher am Flughafen gewesen war vergessen und ich war so überaus glücklich, mich in so einer tollen Stadt zu befinden. Wie toll das Land und meine Zeit dort werden würde, hätte ich mir zu dem Zeitpunkt noch nicht denken können. Am nächsten Tag kamen auch all die anderen Mädels von Multikultur an, die super nett waren. Die Orientierungswoche in Kapstadt ging schnell vorbei. Am letzten Tag wanderte ich dann noch mit zwei anderen Mädchen auf den Tafelberg. Bei 35°C und praller Sonne war das eine ganz schöne Tortur, die ich für diesen tollen Ausblick immer wieder machen würde. Ein unglaubliches Erlebnis.

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An dem Abend nach der Wanderung ging es dann für eine andere Freiwillige und mich mit einem Bus in die weit entfernte Stadt Grawhamstown. Die 13 stündige Fahrt war anstrengend und wir beide hatten keine Ahnung was uns dort erwarten würde. Von meinem Chef und einem anderen Freiwilligen wurden wir an der Haltstelle abgeholt und zum ersten Standort unseres Projekts gebracht. Das war ein kleines Haus, was außerhalb der Stadt auf einem kleinen Hügel lag und was von einem kleinen privaten Naturreservat umgeben war. Es gab Zebras, Springboks, Schildkröten und viele andere Tiere. Für mich war es das erste Mal, dass ich diese, in freier Wildbahn lebenden Tiere, gesehen habe. Unsere Unterkunft war ein kleines Zimmer mit Bad und zwei Betten, der Rest war ein Schlafsaal für die Gruppen, die mit uns das Haus teilen würden. Zwei Wochen verbrachten wir dort zum Training mit dem anderen Freiwilligen. Wir lernten alle wichtigen Kletterknoten, Spiele, die wir mit den Kindern spielen konnten, Gruppenaktivitäten, abseilen und wie man mit den Kindern am Hochseilgarten arbeitet. Das alles hatten wir um unser Haus herum aufgebaut. Nach ein paar Tagen kam auch schon die erste Gruppe für uns, mit denen wir alle diese Aktivitäten gemacht haben. Es hat sogar alles ohne Probleme geklappt und ich war schon etwas stolz auf mich.

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Nach zwei Wochen sind wir drei Freiwilligen dann zum Hauptstandort meines Projekts gefahren. Dieses liegt in den Bergen von Südafrika, außerhalb eines kleinen Dorfes. So ein wunderschöner Ort, der umgeben von Wald, Wasserfällen, Bergen und tollen Ausblicken lag. In dem Projekt gab es mehrere Schlafsäle für die Gruppen, eine Essenshalle, unsere Häuser, eine Sporthalle, einen Hochseilgarten und andere Aktivitäten, mit dem man das Teamwork einer Gruppe verbessern kann. Alle anderen Freiwillige, von denen es viele gab und die meisten Deutsch waren, haben uns sehr nett aufgenommen, sodass ich keine Probleme mit dem Einleben hatte. Klar war unser Haus nicht das, was man von Deutschland gewohnt war, aber da ich eh keine Erwartungen hatte, konnte mich nichts enttäuschen. Wir hatten alles, was wir zum Überleben brauchten. Der Kühlschrank war zwar kaputt, aber das hält man auch ohne aus. Mit meiner Freundin aus der Einführungswoche habe ich mir dann für 5 Monate das Zimmer geteilt, was überhaupt kein Problem war. Das gesamte kleine Rundhaus haben wir uns mit 3 anderen Freiwilligen geteilt, die leider nach und nach ausgezogen sind, um zurück nach Deutschland zu fliegen. Unsere Arbeit bestand darin, mit den Schul- oder Studentengruppen, die immer wieder kamen, ein Programm durchzuführen. Meistens fing es mit Spielen an, die zur Gruppenfindung beitragen sollten, die Group Dynamics. Weiter ging es mit dem Middle Ropes Course, wo jeder einzelne und das Team gestärkt werden sollte. Die Kinder, Jugendlichen oder auch Erwachsene mussten einen kleinen Parcours mit der Hilfe ihres Teams überwinden, ohne den Boden zu berühren. Immer wieder gab es tolle Wanderungen zu den Wasserfällen in der Umgebung, so wie das Zip Wire, eine Art Seilbahn und abends Spiele in der Turnhalle oder Nachtwanderungen. Am Ende des Camps kam dann der Hochseilgarten dran. Das war immer ein tolles Erlebnis. Wir hatten alle möglichen Gruppen. Privatschulen, Schulen, auf denen die Kinder fast kein Englisch konnte, schwarze, weiße, coloureds, Studenten oder auch ältere. Das war schön, so hat man eine Menge verschiedene Menschen kennengelernt. Die Arbeit hat meistens Spaß gemacht, was nicht nur an den Gruppen und an der Abwechslung lag, sondern auch an unserem tollen Team von Freiwilligen. Nach der Arbeit oder an freien Tagen haben wir viel zusammen gemacht: Spiele gespielt, Wanderungen unternommen, einfach nur zusammen rumgehangen, sind ab und an auch mal wieder feiern gegangen oder haben Partys in unseren Häusern gemacht. Zum Einkaufen mussten wir 30min ins Dorf gehen, was auch kein Problem war, allerdings bei heißem Wetter manchmal nicht so angenehm ist. Da es ein Backpacker in dem Dorf gab, sind wir auch immer mal wieder dort aufgekreuzt, um mit Menschen aus der ganzen Welt am Lagerfeuer zu sitzen, einen kühlen Cider zu trinken und das Leben zu genießen. Zwischendurch musste ich für zwei Wochen zu unserem dritten Standort, nach Port Elizabeth. Dort habe ich mit einem anderen Freiwilligen in einem Wohnwagen gelebt und wir haben einen Hochseilgarten betreut. Das dort eingenommene Geld wurde auch gesammelt, um die UPC Camps zu bezahlen. Leider habe ich so ein Camp nie miterleben dürfen, weil ich ein paar Wochen früher geflogen bin. Also konnte ich nicht miterleben, für was wir das ganze Jahr über gearbeitet haben. Aber das ist nicht schlimm, ich kann mir auch so sehr gut vorstellen, wie viel Spaß die Kinder und die Freiwilligen hatten. In Port Elizabeth haben mich meine Eltern besucht, was sehr schön war. Sie konnten sich von da an vorstellen, warum ich nicht nach Hause wollte und lieber noch länger hätte bleiben wollen. Auch sie haben sich in das Land verliebt.

 

Also meine Lieben, wenn ihr noch überlegt, ob ihr ins Ausland gehen solltet, dann will ich euch sagen: macht es einfach, so eine Chance gibt es so schnell nicht wieder. Ihr seid nur einmal jung. Habe keine Angst vor einem anderen Land, der Sprache oder dem Heimweh. Auch wenn ihr einen festen Freund habt, kann das klappen. Das heißt nicht, dass es muss, aber wenn ihr es nicht ausprobiert, dann werdet ihr es nie wissen. Meine Zeit im Ausland war bis jetzt eine der besten Zeiten meines Lebens, in der ich so viel gelernt und so viel erlebt habe. Ich würde es immer wieder so machen und rate euch auch dazu.

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