Da ich unbedingt nach dem Abitur ein Jahr Pause einlegen wollte, entschied ich mich für ein Aupair Programm. Es erschien geeignet für mich, da ich gerne ein neues Land und eine neue Kultur kennenlernen wollte, dabei aber auch eine Familie haben, in der ich mich wie zu Hause fühlen kann.
Die Vermittlung verlief ganz schnell, ich hatte eine Familie gefunden, der Flug war gebucht und ich habe ungeduldig die letzten Wochen vor der Abreise abgewartet. Als ich in Gisborne, Neuseeland ankam, hat man mich liebevoll am Flughafen empfangen, ich habe mich sofort wohlgefühlt, und gewusst, dass es wirklich die richtige Familie ist.
Ich habe meistens 40 Stunden in der Woche gearbeitet. Meine Aufgaben waren: Kids von Schule, Kindergarten, Childcare abholen, zu Playcentre, Musikgruppen oder sonstigem zu gehen (diese Programme durfte ich mir aber auch frei auswählen), die Wäsche, bügeln, putzen und das kochen für die Kinder. Wir waren oft am Strand, auf Spielplatzen oder blieben einfach zu Hause um gemeinsam mit Lego zu spielen, oder manchmal trafen wir auch einfach Freunde für „Fluffy´s“ und heiße Schokoladen in der Stadt.
An viele Dinge musste ich mich aber auch erst gewöhnen: dass die Kinder jeden Tag gebadet werden, deren Kleidung ständig gewechselt und gewaschen wird, dass ständig Fleisch gegessen wird, für jede kleinste Entfernung das Auto genommen wird und dass Kiwis irgendwie immer zu spät sind…
Das Ende des Aupair-Jahres kam leider viel zu schnell, ich musste mich von der Familie verabschieden, was mir sehr schwer fiel, immerhin hatte ich alle sehr in mein Herz geschlossen, und aber auch von der wohl schönsten Zeit meines Lebens, die mich sehr geprägt und verändert hat.