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Südafrika

Erfahrungsbericht Freiwilligenarbeit in Südafrika von Susanne

- ein Traum, der für mich im Oktober Wirklichkeit wurde.
Nach vier wunderschönen Wochen, die ich mit einer Freundin in Namibia verbracht habe, habe ich mich gespannt und aufgeregt nach Kapstadt aufgemacht. 9 Monate Südafrika, was wird mich wohl erwarten? Im Sunflower Stop, dem Backpacker, in dem wir unsere Einführungswoche verbracht haben, lernte ich gleich drei weitere total nette Volunteers kennen. Mit einer, Julia, hatte ich in Deutschland schon Kontakt und wir haben uns die ganzen Monate über immer wieder gegenseitig in unseren Projekten besucht und waren sogar zwei Wochen lang zusammen mit Michelle, einer anderen Freiwilligen aus ihrem Projekt, auf Tour durch Eastern Cape, Lesotho und KwazuluNatal.

Erfahrungsbericht Freiwilligenarbeit in Südafrika von Susanne

Da die von Multikultur organisierten Touren nur vormittags stattfanden, waren wir zwar anfangs etwas planlos, weil wir mit Ganztagstouren gerechnet hatten, haben dann aber die restliche Zeit genutzt, um diese wunderschöne Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Nach einer Woche voller neuer Eindrücke hat sich dann jede von uns in ihr Projekt aufgemacht. Für mich ging es nach Bloemfontein zu den Free State Youth Care Centers. Ich hatte das Gefühl, dass meine Ankunft etwas unerwartet war. Es schien als wusste niemand so recht wohin mit mir und so wurde ich in meiner ersten Woche etwas durchgereicht. Gleich in drei Heimen musste ich immer wieder mit dem Kennenlernen komplett von vorne anfangen, bevor ich dann im Zentrum von Bloemfontein gelandet bin. Dort sollte ich erst mal sicher einen und vielleicht auch meine ganzen dreieinhalb Monate bleiben.

Am Anfang hat mir das Heim recht gut gefallen, denn alle Kinder waren total aufgeregt, weil nach einer zweijährigen Pause wieder eine neue Volontärin gekommen ist. Diese Aufregung hatte sich aber bald gelegt und der Alltag ist eingekehrt. Der Tagesablauf der Kinder war sehr strikt und durchgeplant, so, dass wenig Zeit für Spiele oder Sonstiges blieb. Ich habe mir immer viel Mühe gegeben, ihnen wenigstens für Samstag und Sonntag etwas Abwechslung zu bieten, aber die meisten Kinder waren froh ihre Ruhe zu haben und haben zum Beispiel den Fernseher meinen vorbereiteten Spielen vorgezogen.

Leider stimmte es nicht, wie mir vorher gesagt wurde, dass es weitere Volunteers gibt. Deshalb habe ich die ersten fünf Wochen das Heim nur einmal verlassen können, denn die Child Care Workerin hatte zu große Angst, dass mir etwas zustoßen könnte, wenn ich allein unterwegs bin. Zum Glück hat sie mir dann einen Job in einem ca. 500 m entfernten sothosprachigen Kindergarten besorgt, so dass ich wenigstens vormittags beschäftigt war. Die zwischen ein und sieben Jahre alten Kinder im Kindergarten, der zum National Hospital gehört, sind alle krank (sichtbar oder auch nicht sichtbar) und wohnen dort, weil sie entweder Waisen sind, von ihren Eltern im Krankenhaus einfach abgesetzt und nicht mehr abgeholt wurden oder so krank sind, dass es sich ihre Eltern nicht leisten können, ihr Kind ausreichen zu versorgen. Zu meinen Aufgaben, die mir sehr Spaß machten, gehörte Windeln wechseln, beim Essen zubereiten helfen, Geschirr spülen und natürlich mit den Kindern spielen und für sie da sein. Dort habe ich dann auch ein bisschen Anschluss gefunden, denn es war eine weitere ältere Volontärin aus England da uns es gab sieben Schüler einer Kinderpflegeschule in meinem Alter, die dort ihr Praktikum ableisteten. Ende November habe ich dann Wilmarie kennengelernt; eine Beschäftigungstherapiestudentin, die im Kindergarten eine Woche lang mit den Kindern für ihre Abschlussarbeit Übungen machte. Weil sie in ihrer Schulzeit einen dreimonatigen Deutschlandaustausch gemacht hat, spricht sie perfekt Deutsch. Immer wenn es die Zeit wegen ihrer stressigen Prüfungen zuließ, hat sie mich abgeholt und wir haben gemeinsam etwas unternommen. Über Weihnachten durfte ich dann sogar zwei Wochen lang mit ihr und ihrer Familie zu deren Strandhaus in Eastern Cape mitfahren und konnte so ein traditionelles Weihnachten in einer südafrikanischen Familie erleben. 

Mitte Januar bin ich mit einem Stopp in Kimberley, um Julia und Michelle zu besuchen, zu meinem zweiten Projekt nach Durbanville, ca 20 Kilometer außerhalb von Kapstadt gefahren. Dort wurde ich total herzlich von drei der insgesamt 35 Volunteers aus Europa und Japan empfangen. Auch die anderen haben mich total nett aufgenommen. Wie jeder neue Volontär habe ich erst mal angefangen in der Nachtschicht zu arbeiten. In einer Nachtschicht fängt man um 21 Uhr an und hat bis 7 Uhr Dienst. Man muss aufpassen, dass die Kinder keinen Blödsinn machen, ihnen beistehen, wenn sie von Alpträumen geplagt werden und die Jüngeren wecken und sie auf Toilette bringen. In der Früh um 6 Uhr kommt dann der jeweilige Child Care Worker und man hilft beim Wecken der Kinder, bei den Jüngsten beim Anziehen und beim Vorbereiten des Frühstücks. Weil ich sehr viel Glück hatte und in einer Volunteerumbruchphase in Durbanville angekommen bin, bin ich nach nur zwei Wochen wieder aus der Nachtschicht rausgekommen und konnte im Happy Feet Haus 9, das Haus mit den jüngsten Mädchen (zwischen 4 und 6 Jahre alt), anfangen. Ein Arbeitstag hat für mich um 6 Uhr mit Kinder wecken, sie schul- bzw. kindergartenfertig machen, Frühstück herrichten, die Kleinsten zum Kindergarten bringen und während dem täglichen Child Care Worker Meeting auf die von der Schule Daheimgebliebenen aufpassen, angefangen. Von ca. 9.30 – 14 Uhr hatte ich Pause und dann hieß es Mittagessen servieren, bei den Hausaufgaben helfen, spielen, baden der Kinder, Abendessen vorbereiten usw. bis die Kleinen ins Bett gegangen sind. Am Wochenende war es etwas ruhiger und teilweise etwas langweilig, denn Outside time, die Zeit, die die Kinder draußen auf dem Gelände spielen dürfen, ist auf die Zeit zwischen 15 und 16.30 Uhr beschränkt und im Haus wurde gern ein Film nach dem anderen geschaut. Die Arbeit mit den Kleinen hat mir total viel Spaß gemacht und ich habe jeden Tag genossen! 

Weil ich im Prinzip Long-Week-Short-Week (long week: Mo, Di, Fr, Sa und So und short week Mi und Do, die sich abwechseln) arbeitete, hatte ich auch ziemlich viel Freizeit. In meiner Freizeit habe ich immer etwas mit anderen Volunteers unternommen. Wir hatten zu viert ein Auto gemietet und konnten machen, worauf wir gerade Lust hatten.  So habe ich in Tages- oder Wochenendtrips ganz Kapstadt und Umgebung und das ganze Western Cape erkundigt.  Es war eine wunderschöne Zeit in Namibia und Südafrika und v.a. in Durbanville. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen der schwierigen Zeiten in Bloemfontein habe ich total viel für mein Leben gelernt. Ich habe viele wertvolle Erfahrungen gesammelt, bewundernswerte Menschen getroffen, einzigartige und wunderschöne Landschaften gesehen, faszinierende Kulturen kennengelernt und bin einfach nur glücklich, dass ich all das erleben konnte! 

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