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Südafrika

Erfahrungsbericht Freiwilligenarbeit in Südafrika von Michelle

Afrika, der Kontinent und seine Menschen hat mich schon als kleines Kind sehr interessiert!

Deshalb war für mich klar: nach dem Abi geh ich erst mal ins Ausland! Der Plan: Freiwilligenarbeit im Kinderheim „Thusong Children’s Centre“ in Kimberley. Am 5. September 2011 war es soweit, meine erste große Reise in das berüchtigte Land der Regenbogennation: Südafrika! Es war alles so aufregend und spannend! 

Die ersten 5 Tage verbrachte ich zusammen mit 5 anderen netten deutschen Freiwilligen zur Eingewöhnung im Backpacker in Kapstadt. Wir haben uns super verstanden und haben am Strand, in der Stadt und in den Bars und Restaurants erstmals Bekanntschaft gemacht mit südafrikanischen Verhältnissen. Kapstadt ist wirklich eine wunderschöne, vielseitige und lebhafte Stadt, in der es so viel zu erleben gibt!

Erfahrungsbericht Freiwilligenarbeit in Südafrika von Michelle

Die Einführungstage vergingen mir viel zu schnell! Jetzt mussten wir angehende Freiwillige uns schon wieder trennen! Aber natürlich war ich sehr gespannt was mich in meinem Projekt erwartet! 12 Stunden Busfahrt lagen nun vor mir. Auch wenn es nur Berge, Hügel, Wellblechsiedlungen oder einfach nur flache weite Ebenen waren, die ich mit Blick aus dem Fenster beobachtet habe, es hat meine Aufregung immer weiter angekurbelt. Um Mitternacht war mein Ziel erreicht! Kimberley- die bekannte Diamantenstadt, ziemlich mittig in Südafrika gelegen. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als eine ältere Dame, die sich sobald als meine Projektbetreuerin erwies, auf mich zu kam und mich sehr herzlich begrüßte.

Wow, ich hatte es tatsächlich bis hierhin geschafft!

Es waren für mich in den ersten Tagen unglaubliche Eindrücke, weil ich komplett andere Vorstellungen von der Umgebung und den Menschen hatte!

Trotzdem habe ich mich recht schnell eingewöhnen können, abgesehen vom Essen, das mir anfangs noch schwer auf dem Magen lag und das Wasser, das einen hohen Chlorwert hatte.

Am ersten Tag wurde mir direkt das Kinderheim gezeigt. Es ist mit einer reichen Geschichte verknüpft, denn es liegt direkt neben einer früheren Diamantenmine, welche viele verborgene Schätze enthielt und Reichtum brachte.

Ich wurde von allen Bewohnern ganz freundlich aufgenommen und habe viele sowohl junge als auch ältere Kinder (teilweise sogar als ich selbst) kennen gelernt. Manche haben einen sehr interessanten Namen mit einer bestimmten Bedeutung wie „Licht“, „Freude“ oder „Paradies“, bei denen ich noch etwas Übung in der Aussprache brauchte.

Meine Aufgaben und Arbeitszeiten in Thusong waren nicht geregelt. Ich wurde praktisch ins „kalte Wasser geschmissen“ und habe mir selbst Tätigkeiten suchen müssen. Oft habe ich mit den Kindern gespielt, die Hausmutter bei vielen alltäglichen Tätigkeiten geholfen und die Hausaufgabenphase wieder neu eingeführt. Leider sind viele Kinder mit dem Lernstand auf der Strecke geblieben, weil sie unzureichend Unterstützung bekommen oder weil sie schon einige Monate nicht mehr die Schule besucht haben. Ein Teil der jüngeren Kinder sind Straßenjungs, die immer wieder auf das Leben in den Straßen ausweichen. Für mich war es erschreckend zu erfahren, wie diese minderjährigen Jungs sich durch das Leben kämpfen!

Erfahrungsbericht Freiwilligenarbeit in Südafrika von Michelle

Es gibt gute und schlechte Tage und Momente, die ich bis heute nicht vergessen habe. Ein Gespräch mit den jüngeren Jungs über ihre Vergangenheit und Zukunftspläne hat mich sehr bewegt. Die Arbeit im Kinderheim machte mir von Tag zu Tag immer mehr Spaß, ich fühlte mich rundum sehr wohl und in meinem neuen Zuhause hatte ich mich super eingelebt.

Von Heimweh absolut gar keine Spur!

Meine Projektbetreuerin und zugleich „Hostmum“ habe ich sehr ins Herz geschlossen, weil ich ihr jegliches anvertrauen und mit ihr vieles besprechen und bequatschen konnte. Eine große Freude kam hinzu, als eine neue deutsche Freiwillige nach Thusong kommen sollte. Alles, was ich wusste war, dass sie Julia hieß. Ich konnte es kaum abwarten sie zu sehen und heute bin ich so froh, dass ich sie kennen gelernt habe! Wir haben 6 gemeinsame Monate in Thusong verbracht, man hat uns immer nur zu zweit gesehen! Jeden Tag arbeiteten wir eng zusammen und haben auch außerhalb des Kinderheims sehr viel Zeit miteinander verbracht und viele neue Freunde dazu gewonnen. Highlight unserer gemeinsamen Zeit war eine Reise zusammen mit einer weiteren deutschen Freiwilligen, Susi. Es war ein buntes Abenteuer, das in verschiedene Städte an der Küste Südafrikas führte und zudem in Lesotho, welches ein einmaliges Erlebnis in den Bergen darstellte. Eine unglaublich tolle, gelungene Reise, an die ich mich immer wieder gerne erinnere.

Die Zeit verging wie im Flug. Mein Tätigkeitsprofil in Thusong hat sich ein wenig gewandelt. Nun lag es in meiner Verantwortung, Programmpunkte für die Ferien und Wochenenden zusammen zu stellen, Spenden aufzutreiben und ein geregeltes Hausaufgabenprogramm bzw. anderweitige schulische Beschäftigungen zu leiten. Hierbei war es wichtig Kontakte zu örtlichen Firmen, Institutionen etc. zu legen, Termine zu vereinbaren und wenn nötig an „meetings“ teilzunehmen. Hin und wieder gab es Ausflüge oder „Fun Days“ bei denen wir die Kids begeleitet haben. Jeden Sonntag Morgen sind wir mit ihnen in die Kirche, denn der Glaube spielt bei den meisten Südafrikanern eine sehr große Rolle.

Ich war schon so auf das südafrikanische Leben eingestellt, dass ich automatisch anfing ihre Gewohnheiten zu imitieren, wie bestimmte Ausrufe oder das Essen mir den Fingern.

Bei den Kindern hat man nach einiger Zeit schnell raus, wie sie „ticken“ und wie man dementsprechend reagieren sollte. Ich bezieh mich hierzu zu gern auf das Zitat einer früheren Freiwilligen, das ich immer wieder bestätigen konnte :“naughty but lovely“!

Monate vergingen und ich fühlte mich wie eine Erzieherin der Kinder! Es ist schön, wenn man ihnen Gutes tun kann, sie bei kleinen und großen Dingen helfen kann und zusammen Spaß hat!

Mein Abschied stand plötzlich, so kam es mir vor, sehr nahe. Ich konnte einfach nicht realisieren, dass meine Zeit in Südafrika sehr bald abgelaufen ist, ich war so fest im Personal eingebunden, als könnte ich gar nicht mehr da raus! Und ich war mittlerweile in einen festen Freundeskreis integriert!

Dennoch, nach all den Erfahrungen und Eindrücken, die ich gesammelt habe, bin ich mir ganz sicher:

Eines Tages werde ich wieder nach Südafrika fliegen!!!

weitere Erfahrungsberichte

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