Mein Jahr in Schweden war mein ganz besonderes Abenteuer. Ohne große Schwedischkenntnisse wurde ich von einer herzlichen und super gastfreundlichen 5-köpfigen Familie in Südschweden aufgenommen. Da ich jeden Tag mit den drei Jungs, auf die ich aufpasste, sprechen wollte und zum Sprachkurs gegangen bin, war es kein Problem, das Gefühl für die Sprache zu bekommen und somit loszuplaudern.
Von montags bis freitags waren meine Aufgaben am Vormittag etwas Ordnung im Haushalt zu machen und ab um eins am Nachmittag die Drei von Schule und Kindergarten abzuholen, kleine Ausflüge zu Spielplätzen zu machen, zu spielen, bei den Hausaufgaben zu helfen, an den Strand spielen zu gehen und kleine Mahlzeiten zuzubereiten. Es hat mir so viel Spaß gemacht immer wieder neues mit den Jungs zu erleben und von ihnen zu lernen.
An den Wochenenden hatte ich frei und das war meine Reisezeit. Ich wollte so viel wie möglich von meinem Gastland sehen und erfahren. Mit der Bahn oder dem Flieger ging es dann von dem beschaulich schönen Raa bei Helsingborg nach Stockholm, Kiruna, Öland oder Göteborg, aber auch nach Oslo und Kopenhagen. Somit habe ich den Norden Europas erkundet und viele nette Menschen kennengelernt.
Schweden ist ein absolut gastfreundliches Land. Die Leute sind so hilfsbereit, dass man sich gar nicht als Fremder fühlt. Mit einem Lächeln und einem „Hej“ begegnet man sich auf der Straße und da die Schweden sehr interessiert an anderen Kulturen sind, kam man schnell ins Gespräch. Dank meiner Gastfamilie, habe ich den (vergleichsweise ruhigen) schwedischen Alltag und die schönen schwedischen Feste miterlebt. Kräftskiva-das Krebsessen mit Gesang, weihnachtliches Julbord-ein Buffet mit sämtlichen Sorten Fisch, Ostern in dem Sommerhaus der Familie mit Eierbemalen und Osterbuffet mit der ganzen Familie und Midsommar, wo auch meine Eltern mitfeierten. Wir sind wie eine große Familie geworden.
Ich bin meiner Gastfamilie so dankbar gegenüber, denn sie haben mir so viel Zeit gegeben und Geduld entgegengebracht, dass ich ein Teil ihres Lebens und ihrer Familie geworden bin. Ich habe nicht nur die Fünf in mein Herz geschlossen, sondern auch deren Großeltern, die mir viel von der schwedischen Lebensweise beigebracht haben.
Letztendlich war dieses Jahr mit das Schönste, was ich bis jetzt erleben durfte. Ein Land, das eine wundervolle Landschaft prägt (denn es ist egal in welchem Teil Schwedens man sich aufhält, es hat immer etwas Natürliches, Unbelastetes und Wunderschönes), herzliche Einwohner hat und gutes Essen bietet (wobei das gesüßte Brot gewöhnungsbedürftig ist, aber im Wasa-Land kann man ja auf Knäckebrot ausweichen). Ich habe so viel gelernt, nicht nur über Schweden und seine Sprache, sondern auch über mich.
Jag kan bara rekommenderar ett ar som barnflicka i Sverige.
Vänliga hälsningar
Laura
