Wer kennt das nicht? Man sieht etwas im Fernsehen, auf Bildern, in Büchern und es hat einen gepackt...So erging es mir mit Australien. Schon seit der 8. Klasse wusste ich, dass ich dieses Land, diesen Kontinent, diese einzigartige Landmasse etwa 16.000 Kilometer weg von Deutschland kennen lernen musste.
Gedacht, getan. Ich informierte mich schon einige Zeit im Voraus über all die Möglichkeiten und Formalitäten und entschloss mich schließlich dazu, die erste, längere Zeit, als AuPair zu verbringen.
Am 19.7. war es dann soweit. Zusammen mit einer Freundin stand ich auf dem Frankfurter Flughafen und sollte über Dubai mit dem A380 nach OZ fliegen.
Dort angekommen setzten wir uns in den Shuttlebus (was alles super klappte) und fuhren zu unserer Unterkunft, dem Railway Square, einem tollen Hostel. Noch an diesem Tag quälten wir uns, den Jetlag noch in den Knochen, die etwa 4 Kilometer zu Fuß bis zum Opernhaus. Erst Tage später erfuhren wir von der Nutzung des Free Shuttle Bus.
In den kommenden Tagen hatten wir Au PAir Interviewtermine mit drei potenziellen Gastfamilien. Ausgestattet mit den wichtigsten Hinweisen und einer Wegbeschreibung machten wir uns auf den Weg. Alles verlief ziemlich positiv, aber ich fand erst nach 7 Interviews und nach etwa 15 aufbrausenden Tagen zu meiner Gastfamilie.
Ab dann stand das Glück aber auf meiner Seite. Ich wohnte fast mitten in der City, hatte drei kleine Jungen zu betreuen und ein eigenes Zimmer, mit Bad. Meine Gasteltern waren einfach nur super und bemühten sich unglaublich, mir die sechs Monate Au Pair so schön wie möglich zu machen. Alles wurde dadurch gekrönt, Weihnachten einmal so richtig australisch bei einer befreundeten Familie mit Strandhaus zu feiern.
Natürlich machte sich auch zwischendurch mal das Heimweh breit und ich musste sehr dagegen 
Natürlich machte sich auch zwischendurch mal das Heimweh breit und ich musste sehr dagegen ankämpfen. Wichtig war mir in dieser Zeit immer etwas Neues in und um Sydney zu sehen. So probierte ich Yoga und fuhr an den Wochenenden hinaus ins "Grüne", die Bahnanbindungen sind sehr gut. Aber man kann sich auch einfach in den Botanischen Garten setzen und die Natur genießen- für mich war es Entspannung pur.
Die sechs Au Pair Monate waren schnell vorüber und schon ging es ans Reisen. Durch die schlechten klimatischen Bedingungen während meines Aufenthalts waren die Jobs allerdings sehr begrenzt und so schaffte ich es nur an ein paar wenige Orte, die ich dann aber richtig genießen konnte. Die eine Woche Tasmanien war mein großes Highlight.
Ich habe in den 8 Monaten Australien viel erlebt und würde es immer wieder tun. Ich habe in Autos übernachtet, im Busch, in einem stinkigen Kellerloch und bei einem Inder im Wohnzimmer, den ich übers Internet ausfindig gemacht hatte. Ich war zwischenzeitlich Besitzer eines Autos, habe eine Woche auf einer Farm voller Mäuse und Frösche gehaust und war immer wieder überwältigt von der Schönheit meiner Heimat auf Zeit. Ich habe viele Menschen kennen gelernt, mit einigen, auch mit meinen Gasteltern, stehe ich noch immer in Kontakt.
Das Jahr hat mich unglaublich bereichert. Ich habe mich verändert, das wurde mir bestätigt, allerdings war diese Veränderung nur positiv, da ich nun noch offener und selbstständiger geworden bin. Allen anderen würde ich Australien und seine unglaublich tollen Bewohner ans Herz legen.
Es lohnt sich, auch wenn man den endlosen Flug überstehen muss, aber irgendwie schafft man alles. Und wer nach Australien möchte, darf sowieso keine Angst vor Distanzen haben. Ein kleiner Vorgeschmack: Sydney- Brisbane per Zug dauert ganze 13 Stunden.
In diesem Sinne: Nutzt die Zeit, nutzt euer Leben und lasst euch Australien nicht entgehen.
