6.30 AM australischer Zeit, der Wecker klingelt. Ich mache mich fertig für den kommenden Tag und esse eine Kleinigkeit zum Frühstück, mein morgendlicher Kaffee mit meinem Gastvater durfte da nicht fehlen. So begann so ziemlich jeder Arbeitsmorgen meiner Au Pair Zeit in Perth, Australien.
Ich habe die letzten 5 Monate bei meiner Gastfamilie in Perth verbracht. Am 18.11.2014 begann meine Zeit als Au Pair in Nedlands, einem Suburb der Stadt. Meine Arbeitstage habe ich damit verbracht eine Hilfe für meine Gastmutter zu sein. Das bedeutet, ich war morgens dafür zuständig, den Kindern bei der Bereitung des Frühstücks behilflich zu sein, Lunchboxen für die Schule zu machen, die Kinder in die Schule zu bringen und die generelle Hausarbeit zu machen. Darunter fielen dann beispielsweise das Staubsaugen der Kinderzimmer, das Saubermachen der Küche oder das Wäsche waschen. Diese 'Arbeiten' nahmen allerdings nie sehr viel Zeit in Anspruch, sodass ich von 10.00 AM bis 2.45 PM meinen eigenen Plänen für den Tag nachkommen konnte. Man hat als Au Pair also nicht nur Arbeit, sondern auch viele Freiheiten, was die Tagesplanung angeht. Ab 2.45 PM war ich dann wieder für die Kinder zuständig. Das bedeutet ich hab auf sie aufgepasst und mit ihnen verschiedene Dinge unternommen, wenn sie nicht gerade sehr beschäftigt mit Hausaufgaben oder dem nachmittaglichen Sportprogramm waren. Wir haben immer viel Zeit im Park verbracht oder auf dem Spielplatz. Im Laufe der Zeit, die ich mit den Kindern verbracht habe, sind sie wie Geschwister für mich geworden und ich habe mich schnell wie zu Hause gefühlt!
Auf dem Hinflug sah das allerdings alles noch ganz anders aus. Da ich ein sehr starker Familienmensch bin, ist es mir besonders schwer gefallen meine Familie in Deutschland zurück zu lassen. Somit sind am Flughafen einige Tränen geflossen. Doch als ich erstmal in meiner Gastfamilie angekommen bin, habe ich mich sehr willkommen gefühlt. Sie haben mir von Anfang an das Gefühl gegeben, dass ich ein Teil der Familie bin und nicht nur eine 'Angestellte', was mir das Einleben in Perth sehr vereinfacht hat!
Im Laufe der Zeit wurden mir auch die Unterschiede zu Europa immer bewusster. Ein für mich gravierender Unterschied war im Verhalten der Menschen dort zu erkennen. Australier sind von Grund auf offener und freundlicher zu fremden Menschen als Europäer. Vielleicht ist es mir auch deshalb nie wirklich schwer gefallen neue Leute kennen zu lernen oder auch wirklich feste Freundschaften zu schließen. Für mich persönlich ist es am schönsten, dass ich mit meiner Gastfamilie am Ende einen so guten Kontakt aufgebaut habe, dass wir immer noch regelmäßig telefonieren und schreiben. Ich kann also sagen, ich habe in Australien Freunde für's Leben gefunden!!
Wenn ich zurück denke, an die Zeit bevor ich nach Australien geflogen bin, habe ich mir das Land immer anders vorgestellt. Ich könnte nicht mal genau sagen, was ich mit 'anders' meine, einfach anders als es wirklich ist. Sicher kann ich aber sagen, dass ich positiv von diesem Land überrascht wurde. Es ist unglaublich, was man alles entdecken und sehen kann, wenn man nur ein paar hundert Kilometer an der Küste entlang fährt. Von sehr grünen, fruchtbaren Ecken bis zu pflanzlosen, trockenen Regionen ist alles dabei! Das Beste daran ist, dass Städte wie Perth mit ihren Suburbs inmitten von unberührter Natur liegen. Australien ist also eine Mischung aus extremen Entfernungen, wunderschöner unberührter Natur und industrialisierten, jungen Städten wie Perth.
Zum Ende kann ich also sagen, dass MultiKultur mir eine wirklich großartige Gastfamilie vermittelt hat. Auch wenn ich jetzt einen sehr guten Kontakt mit meinen Gasteltern und Geschwistern hatte, bin ich allerdings froh gewesen dass ich durchgängig einen Ansprechpartner von MultiKultur an meiner Seite hatte. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich 'Eine von Vielen' bin, die von der Organisation betreut wurde. Ich hatte tolle fünf Monate und ich würde Jedem MultiKultur und allgemein ein Australienaufenthalt weiterempfehlen!
