Abi in der Tasche und jetzt? Na als Au Pair nach England. Das stand für mich schon ganz lange fest. Meine Gastfamilie hatte ich dank der tollen Arbeit der Agentur schnell gefunden und nachdem ich mein Abitur dann im Sommer 2015 hinter mir hatte, konnte ich meinen Traum endlich verwirklichen. Obwohl ich mich wochenlang auf den Moment vorbereitet hatte, packte mich der Respekt vor diesem Schritt, als es an den Abschied von Familie und Freunden ging. Doch als dann der Flieger Richtung London abhob, kam die Vorfreude in mir hoch. Am Flughafen erwartete mich dann meine kleine neue Familie mit einem bunten Namensschild. Es gab herzliche Umarmungen und von da an wusste ich alles richtig gemacht zu haben.
Für ein Jahr war ich 40 km süd-westlich von London zu Hause. Meine Aufgabe war es auf den zum Zeitpunkt meiner Ankunft zweijährigen aufzupassen. Oder sollte ich eher sagen die Rolle der großen Schwester zu übernehmen!? Denn in meiner Gastfamilie fühlte ich mich immer wie ein Familienmitglied. Das lag vor allem daran, dass ich zu allen Ausflügen, Events und Urlauben stets willkommen war. Zu meinem Gastkind baute ich schnell eine sehr gute Beziehung auf und wir hatten eine Menge Spaß zusammen.
Mein Tag begann um 7 Uhr morgens. Dann hab ich den Kleinen für den Kindergarten fertig gemacht, wo er vier mal die Woche von 8:30 bis 17 Uhr war. Während dieser ziemlich langen Zeit habe ich mich dann um anfallende Haushaltsaufgaben gekümmert, war zweimal die Woche zum Englisch Unterricht im College und habe mich viel mit Freunden getroffen. Mittwochs habe ich mein Gastkind den ganzen Tag gehabt. Diesen haben wir für malen, basteln, Ausflüge und Fernsehnachmittage genutzt. Die Wochenenden habe ich oft mit meinen Freunden verbracht. Wir sind viel in England rumgekommen, waren oft in London und auch das ein oder andere mal feiern.
Mein absolutes Highlight war Weihnachten. Denn wenn man die Chance hat ein britisches Weihnachten zu erleben, dann sollte man die sich nicht entgehen lassen. Mit meiner Gastfamilie habe ich das Fest in Schottland bei Verwandten verbracht. Eine unvergessliche Erfahrung. Außerdem war ich noch in zwei weiteren Urlauben, darunter auch Spanien, mit. Auch hatte ich die Möglichkeit zwischendurch meine Familie in Deutschland zu besuchen.
Fazit nach einem Jahr Au pair in England: Auf keinen Fall möchte ich dieses Jahr missen. Es war die absolut richtige Entscheidung. Multikultur und die Partnerorganisation haben sich während meines Aufenthalts regelmäßig nach dem Rechten erkundigt. Und auch wenn ich es nicht in Anspruch nehmen musste, bin ich mir sicher, dass man im Notfall auf Hilfe zählen kann.
Ich hatte eine traumhafte Gastfamilie an meiner Seite und habe neue Freunde dazugewonnen. Freunde für's Leben. Ich habe die Gelegenheit auch zum Reisen genutzt und somit viel von Großbritannien gesehen. Ich bin nicht nur um viele Erlebnisse und Erfahrungen reicher, sondern habe auch eine Menge über mich selbst gelernt. Der Abschied von meiner Gastfamilie fiel mir entsprechend schwer. Die Tränen waren kaum zu stoppen. Doch letztendlich konnte ich mit dem Wissen jederzeit wieder willkommen zu sein, beruhigt nach Hause fliegen. Ein Auslandsaufenthalt als Au Pair meinerseits also devinitiv empfehlenswert.
