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Spanien

alyna aupair spanien erfahrungsbericht

Andere Länder, andere Sitten. Das sollte ich in meinen 10 Monaten Au-Pair-Aufenthalt in Madrid am eigenen Leib erfahren.

Für mich ging es Ende August 2012 los nach Madrid. Natürlich mit etwas mulmigem Gefühl im Bauch. Denn obwohl ich mit meiner Gastmama geskyped hatte und wir uns E-Mails geschrieben hatten, wusste man natürlich trotzdem kaum, wem man am Abend gegenüber stehen würde. Ich würde also für die nächsten Monate die Verantwortung für 3 Kids (1 Mädchen, 2 Jungs) im Alter von 3, 7 und 11 Jahren haben.

Vom Flughafen wurde ich von meinem Gastpapa abgeholt, der mir dann auch gleich erzählte, wie seine Kinder so ticken und wie man am besten mit ihnen umgehen sollte, um ins Gespräch zu kommen. Meine Kids (ja, man spricht irgendwann nichtmehr von seinen "Gastkindern", sondern von "seinen" Kindern) erwarteten mich schon sehr gespannt und waren wirklich sehr niedlich. Ich hatte ein sehr schönes und - für Au-Pair-Verhätnisse - sehr großes Zimmer und ein eigenes Bad.

alyna aupair spanien erfahrungsbericht

Während meiner ersten Wochen hatten die Kids noch Sommerferien, weswegen wir die meiste Zeit am Pool oder spielend verbrachten. Da fiel man dann abends schon mal sehr geschafft ins Bett. Dann mussten die Kids wieder zur Schule. Auch meine Kleine war schon jeden Tag von 9-17 Uhr in der Schule. Meine Aufgabe war es dann, sie morgens für die Schule fertig zu machen, nach der Schule vom Bus abzuholen, Hausaufgaben mit dem jüngeren der beiden Jungs zu machen, zu spielen, die beiden Jüngeren zu duschen/baden, bettfertig zu machen, ins Bett zu bringen und Geschichten vorzulesen. Tagsüber hatte ich somit also eine Menge Freizeit.

Kochen musste ich nur mittwochs, da unsere Haushälterin, die mit uns lebte, an diesem Abend frei hatte. Pablina war auch fürs Putzen, Wäschewaschen und Aufräumen zuständig. Außerdem half sie auch bei der Betreuung der Kids, wofür ich sehr dankbar bin, denn alleine hätte ich diese 3 Kinder nicht gebändigt gekriegt. Zudem arbeitete ich samstagsnachmittags von 16-20 Uhr und musste manchmal abends babysitten. Dass es sich dabei um Samstagnachmittage handelte, war natürlich etwas unglücklich, da sich meine Gastfamilie diesbezüglich oft auch nicht an Absprachen hielt. Ich rate euch also, zu versuchen, nicht nachmittags an Wochenenden arbeiten zu müssen.

Etwas, an das ich mich auch sehr gewöhnen musste, war die Vorstellung der Kinder"erziehung" meiner Gasteltern. Diese entsprach nicht ganz der meinen. Aber da musste man sich dann halt anpassen. Problematisch war da nur, dass meine Gasteltern fast keine Kontrolle über ihre Kinder hatten und nichts ohne Bestrafen oder Belohnen funktionierte. Da wurde dann so etwas einfaches wie Duschen schonmal zu einer halbstündigen Diskussion, inklusive Hausarrest am Wochenende und Heulkrämpfen des jeweiligen Gastkindes. Glücklicherweise entwickelte ich jedoch im Laufe der Zeit ein so gutes Verhältnis zu meinen Gastkindern, dass mir häufig das Strafen verteilen erspart blieb.

2 Mal die Woche ging ich in eine tolle Sprachschule, in der ich auch endlich Spanisch lernte. (Da meine Gastmum Amerikanerin ist, wurde zu Hause immer nur Englisch gesprochen.) Zudem lernte ich in der Sprachschule super nette Leute aus vielen Ländern kennen, wodurch sich eine richtige kleine Gruppe ergab, mit der man so manches Mal etwas unternahm. Aber auch viele Au-Pairs lernte ich kennen. Da dann vor allem Deutsche, aus allen Teilen des Landes. Diese Mädels wurden zu super guten Freundinnen, ohne die ich manche Krise sicherlich weniger leicht bewältigt hätte. Zwar sagte mir mein Sprachlehrer immer, dass man doch nicht immer nur mit deutschen Leuten rumhängen sollte, doch irgendwie ist das eine ganz natürliche Entwicklung. Im Ausland sucht man sich erstmal Leute, die aus der gleichen Heimat kommen, die gleiche Sprache sprechen und die gleiche Sicht auf die Dinge haben. Und wenn dies dann auch noch Au-Pairs sind, die den Gastfamilien-Alltag und teilweise auch -Irsinn genauso erleben, dann hat man sich gesucht und gefunden. Mit meinen Mädels bin ich viel gereist und habe viele witzige Aktionen unternommen.

Aber auch meine Gastfamilie war generell wirklich lieb zu mir. So war es bei mir nie ein Problem, eine Freundin oder auch mehrere mitzubringen und diese bei mir übernachten zu lassen. Oder gemeinsam zu kochen oder Fußball zu gucken. Und apropo Fußball. Zusammen mit meiner Gastfamilie sah ich im Santiago Bernabéu Stadion das Champions League-Spiel Real Madrid: Borussia Dortmund. Was will man mehr?! ;) Zudem gingen wir viel auswärts essen, da meine Gastmum nicht gerne kocht, und wenn ich etwas brauchte oder wollte, dann wurde das immer möglich gemacht. So konnte z.B. meine kleine Schwester bei uns wohnen, als sie mich besuchen wollte, und danach bekam ich eine Woche frei, um mit meiner ganzen Familie Madrid unsicher zu machen und dort in einer Ferienwohnung zu wohnen. An einem Abend war dann auch meine Familie bei meiner Gastfamilie zum Essen eingeladen und alle verstanden sich blendend.

Madrid an sich ist vielleicht nicht die typische Sightseeing-Stadt, aber bei gutem Wetter einfach auch superschön. Diese Stadt ist mir auf alle Fälle zur zweiten Heimat geworden und ich rede in Bezug auf Madrid von "meiner" Stadt.

Meine Monate in Spanien möchte ich nicht missen. Es war die völlig richtige Entscheidung für mich, nach dem Abi erstmal ins Ausland zu gehen. Heimweh ließ sich dabei natürlich auch nicht vermeiden. Doch wie schon gesagt, in unserer Clique wurde nie zugelassen, dass eine von uns lange traurig war. Spanien ist definitiv anders als Norddeutschland, doch nach einiger Zeit gewöhnt man sich auch daran, dass Freunde meiner Kids einfach an den Kühlschrank gehen und sich ohne zu fragen bedienen. ;) Zudem merkt man nach so einer Auslandszeit, was man an seinem Zuhause in Deutschland und an seiner Familie hat.

Ich kann euch allen nur raten, es einmal selbst auszuprobieren und nicht zu verzagen, falls etwas mal nicht auf Anhieb klappt und ihr etwas länger braucht, euch einzugewöhnen. Gebt euch und auch Spanien etwas Zeit. Dann werdet auch ihr eine wunderbare Zeit erleben, die ihr nicht rückgängig machen wollt, und Leute treffen, die ihr nicht mehr missen wollt.

Viel Spaß beim Erfahrungen sammeln!

Viva España!

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