Letztes Jahr, nach dem Abitur, entschied ich mich recht spontan für ein Jahr als Au Pair. Da ich den Wunsch hatte, mein Englisch zu verbessern, und selber noch nie in Irland war, fiel die Entscheidung recht schnell. Ebenso schnell wurde ich auch vermittelt und konnte mich dann voll und ganz auf mein Auslandsjahr einstellen.
Leider wusste ich bereits nach einer Woche, dass ich mir nicht die richtige Gastfamilie ausgesucht habe. Dadurch, dass meine Gastmutter kaum mit mir geredet hat, fühlte ich mich unwohl und es tauchten vermehrt Probleme auf, die mich dazu veranlassten, die irische Partneragentur zu benachrichtigen. Innerhalb von einer Woche hat mir die Agentur nicht nur mehrere alternativen Familien gezeigt, sondern auch eine sehr herzliche Familie gefunden, sodass ich bis Ende der Woche direkt meine Gastfamilie wechseln konnte. Diese ersten beiden Wochen waren für mich ziemlich anstrengend und auch traurig, doch ich bin froh, dass ich mich entschied, die Familie zu wechseln.
In meiner Gastfamilie hatte ich 3 Kinder (4, 6 und 8) und wir wohnten nur 20 Minuten vom Stephen's Green entfernt in Dublin. Zu meinen Aufgaben gehörte das Aufräumen am Morgen, das Abholen der Kinder und natürlich deren Betreuung bis in die Abendstunden, wenn die Eltern dann nach Hause kamen. Je nach Laune gehörten dann Kochen, Backen, Spielen und auf dem heiß geliebten Trampolin springen zu unseren täglichen Aktivitäten. Doch auch das Hausaufgaben machen und das Ins-Bett-bringen gehörten dazu.
An den Wochenenden hatte ich zum größten Teil Freizeit und konnte mich dann mit Freunden treffen, reisen oder feiern. So wurden die Westküste, die Ostküste und der Süden reichlich erforscht. Es war echt unglaublich, wenn man live vor den Sehenswürdigkeiten stand, die man sonst nur als Postkartenmotive gesehen hat. Meine Highlights in Irland waren die Cliffs of Moher, unser Kurztrip nach Kilkee (dort hat meine Gastfamilie ein Ferienhäuschen) und mein Konzertbesuch in der O2 Arena.
Insgesamt betrachtet, hatte ich ein (bis auf die 2 Wochen) ein tolles Jahr und bekomme, wenn ich daran denke, wieder Fernweh. Mit meiner Gastfamilie stehe ich zudem noch in Kontakt und Besuche wurden ebenfalls geplant. Ich kann jedem nur ein Jahr in Irland empfehlen, denn die Leute sind wirklich sympathisch und im Endeffekt erlebt man so viel in so einer kurzen Zeit und lernt zudem noch viel, sei es von der Sprache, wie über einen selbst.
