Ich bin Merle und bin gerade von meinem Au Pair Aufenthalt aus Irland zurückgekommen. Ich muss sagen, es war eine tolle Zeit! Ich habe bei einer 6-köpfigen Familie in der Nähe von Dublin für acht Monate gelebt und gearbeitet. Bei vier Kindern, zwei Jungen und zwei Mädchen, war das schon ganz schön wuselig und chaotisch, woran ich mich zunächst erst gewöhnen musste, andererseits wurde ich gleich als Familienmitglied aufgenommen und habe mich dort von Beginn an super-wohlgefühlt.
Meine Aufgaben bestanden im Wesentlichen aus der Arbeit mit den Kindern, was nicht unbedingt selbstverständlich ist, denn einige meiner Freunde mussten auch viel Putzen oder andere Aufgaben erledigen, die nicht direkt mit den Kindern zu tun hatten. Morgens musste ich alle Kinder schulfertig machen, d.h. anziehen, dafür sorgen, dass die Zähne geputzt und die Betten gemacht waren. Zugegeben, das konnte schon anstrengend sein, aber am Ende hat es (mit einiger Geduld) immer geklappt. Ich musste jeden Vormittag auf den Jüngsten aufpassen, mit ihm zu verschiedenen Spielgruppen oder auf den Spielplatz gehen oder einfach mal mit der Holzeisenbahn Zuhause spielen. Natürlich hatte ich auch ein paar Aufgaben im Haushalt. So war ich für die Wäsche der Kinder verantwortlich, habe jeden Tag das Untergeschoss gestaubsaugt und die Kinderzimmer aufgeräumt. Alles in allem leichte Aufgaben – putzen musste ich zum Glück gar nicht! Mittags kam die Vierjährige aus dem Kindergarten zurück und manchmal musste ich dann für das Mittagessen sorgen, je nachdem wie viel Zeit meine Gastmutter hatte. Nachmittags hatte ich die Kinder für ca. eine Stunde, aber das war auch von Tag zu Tag unterschiedlich, je nachdem was anstand. Ich habe viel mit den Kindern gespielt, Fußball und Rugby im Garten waren bei dem Ältesten immer angesagt, Man liest es vielleicht schon heraus, dass ich keinen festen Stundenplan für die Woche hatte. Meine Gastmutter sagte mir morgens, was ich zu tun hatte und meine „Grundaufgaben“ waren jeden Tag dieselben. Ich persönlich fand das gut so, denn so hatte ich nicht das Gefühl eine Angestellte zu sein, obwohl ich eine feste Stundenanzahl von sechs Stunden Arbeit am Tag hatte, die plus minus auch immer eingehalten wurden. Zwei Tage in der Woche hatte ich frei und zwei Abende musste ich mir zum Babysitten freihalten. So hatte ich viel Zeit Dublin zu erkunden und Irland richtig kennenzulernen.
Bevor ich hierher kam, hatte ich Angst, dass es schwer wird Freunde zu finden und Menschen kennenzulernen. Aber es stellte sich heraus, dass das kein Problem war, denn zum einen wimmelt es in Irland vor Au Pairs und auch durch Au Pair- Gruppen bei facebook und Co. findet man schnell Kontakt. Außerdem sind die Iren unglaublich freundlich!! So höfliche und nette Menschen gibt es nicht überall, das war jedenfalls meine Erfahrung. Ich habe auch zusammen mit einer Freundin angefangen Hockey zu spielen, was toll war, denn so lernte man auch Iren außerhalb der Gastfamilie kennen.
Heimweh hatte ich in den ersten fünf Monaten fast gar nicht. Nachdem ich allerdings aus den Weihnachtsferien von Zuhause zurückkehrte, fiel es mir in den ersten Wochen sehr schwer mich wieder einzuleben. Zum Schluss wollte ich aber auch nicht mehr gehen! Insgesamt wird mir meine Zeit als Au Pair unvergesslich bleiben. Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, trotz des einen oder anderen Tiefpunkts zwischendurch, und ich würde sogar behaupten, dass dieser Auslandsaufenthalt die beste Entscheidung war, die ich bisher getroffen habe. Ich vermisse „meine“ Kinder jetzt schon und kann jedem nur empfehlen als Au Pair ins Ausland zu gehen. In Irland hat auch erstaunlich oft die Sonne geschienen…
