The time of my life
Am 8.September 2014 ging das Abenteuer „Au Pair“ für mich los. Ich erinnere mich noch genau wie nervös ich trotz langer Vorbereitung vor dem Abflug war. Der Abschied von meiner Familie und meinen Freunden viel mir sehr schwer und war auch sehr tränenreich, doch als ich im Flugzeug saß, ging es schon besser und bevor ich mir zu viele Gedanken machen konnte, war ich auch schon in England angekommen :)
Meine ganzen Sorgen, ob ich mich denn überhaupt am großen Londoner Flughafen zurechtfinden würde und ob mich überhaupt jemand abholen würde, waren völlig unbegründet, denn es war kinderleicht sich zu Recht zu finden und ich fand auch direkt meine Hostmum und Elodie, eins meiner drei Kids, welche mich sehr herzlich empfingen.
Die ersten zwei Wochen zu Beginn waren für mich wohl die anstrengendsten Wochen überhaupt, da es so viel Neues zu lernen gab und ich teilweise meine Familie und Freunde schon vermisste. Allerdings erreichte ich schon nach kurzer Zeit eine Routine rein und es wurde schnell alles leichter!
Meine Aufgabe war es, am Morgen dabei mitzuhelfen, Frühstück zu machen und die Kids für die Schule fertig zu bekommen. Anschließend machte ich immer den Abwasch und erledigte bis um ca. 11 Uhr ein paar Hausarbeiten wie Wäsche waschen, Klamotten zusammenlegen und aufräumen oder bügeln, je nachdem, was eben gerade so anfiel. Anschließend hatte ich Freizeit bis um ca. 15 Uhr, bis ich mich dann auf den Weg machte um Elodie von der Schule abzuholen. Zu Hause angekommen ging es damit weiter, die Kids (10,10 und 12) dazu zu bringen, ihre Hausaufgaben zu machen und Klavier zu üben. Außerdem half ich beim Kochen des Dinners oder kochte es alleine, je nachdem, was geplant war und was für außerschulische Aktivitäten anstanden. Zuletzt räumte ich dann immer die Küche auf und war meistens so gegen 19.30 / 20.00 Uhr fertig.
Meine Freizeit unter der Woche verbrachte ich damit, ins Fitnessstudio oder Kino zu gehen, mich mit anderen Au Pairs zum Lunch zu treffen oder einfach ein wenig zu entspannen. An zwei Tagen der Woche besuchte ich einen Sprachkurs (den „CAE“), was ich generell jedem nur ans Herz legen kann! Ich ging immer richtig gerne in die Sprachschule und habe dort auch viele neue Leute kennengelernt. So war ich also unter der Woche immer gut beschäftigt und die Zeit verging wirklich wie im Flug!
An den Wochenenden unternahm ich normalerweise Städtetrips mit anderen Au Pairs aus meinem Ort, was ich immer unglaublich genoss! Anfangs fuhren wir fast jedes Wochenende nach London, welches nämlich nur 30 Minuten von unserem Ort entfernt war. Ich habe mich sofort in die Stadt verliebt, denn es gibt dort einfach unendlich viel zu sehen und zu erleben. Abgesehen von London besichtigten wir aber auch Oxford, Cambridge, Windsor, Stonehenge, Bath, Stratford-upon-Avon, Brighton, Liverpool und Manchester. In den Ferien unternahm ich auch zweimal etwas größere Trips – einmal nach Dublin (mit Tagestour nach Northern Ireland) und das andere Mal nach Wales in den Snowdonia Nationalpark. Wir hatten auf unseren Reisen immer so viel Spaß zusammen und ich weiß, dass ich mich noch lange und gerne daran zurück erinnern werde.
Ich habe schon bald festgestellt, dass es in England viel üblicher ist ein Au Pair zu haben als in Deutschland. Gerade in meiner Gegend gab es so wahnsinnig viele Au Pairs, dass sich schnell eine richtig tolle community aufgebaut hat. Jeden Donnerstagabend trafen wir uns so beispielsweise in einem Pub. :)
Die 10 Monate gingen meiner Meinung nach einfach viel zu schnell vorbei und ehe ich mich versah, brachte mich meine Hostmum schon zum Flughafen für meinen Rückflug. Es ist wirklich faszinierend, wie schnell aus Fremden Familie werden kann, denn der Abschied von meiner Hostfamily fiel mir schon sehr schwer und ich werde sie und alle Freunde, die ich in England kennen gelernt habe, wirklich vermissen!
Genauso fehlen werden mir die höflichen und hilfsbereiten Engländer (die wirklich so freundlich waren wie ihr Ruf) und das leckere Essen (das viel besser war als sein Ruf :) )
Generell kann ich jedem, der gerade darüber nachdenkt, ein Au Pair Jahr zu machen, nur dazu ermuntern, den Schritt zu wagen. In der Zeit im Ausland lernt man einfach so viel über die Fremde Sprache und Kultur und auch über sich selbst wie man es sonst nie lernen könnte! Die Erfahrungen und Erinnerungen, die man dabei macht, kann einem keiner mehr wegnehmen und ich glaube, dass man von diesen noch lange zehren kann.
