Schon lange Zeit vorm Abi stand für mich fest, dass ich definitiv nicht direkt nach dem ganzen Abilernstress sofort mit dem Studieren beginnen will. Als Au Pair ein Jahr im Ausland zu verbringen schien mir eine gute Möglichkeit als Überbrückungsjahr zwischen Schule und Studium. Und es war das Beste was ich machen konnte! Bei meiner Host Family in Oxford habe ich ein zweites Zuhause gefunden.
Sie war von Anfang an sehr liebevoll und offen, hat sich immer um mein gutes Befinden bemüht und man merkte, dass ihnen auch daran gelegen war mir den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen und mich in ihre Familie aufzunehmen. Vor meinem Abflug war ich natürlich schon etwas nervös, obwohl ich mit der Familie vorher Kontakt aufgenommen hatte und mit dem ehemaligen Au Pair der Familie einige Emails ausgetauscht hatte, sodass ich mehr oder weniger wusste was mich erwartet. Sofort nach meiner Ankunft wurde ich voll in das Familienleben mit einbezogen, was ich sehr gut fand, da ich anfangs ja noch keine anderen in meinem Alter kannte.
Das änderte sich allerdings sehr schnell. Von Multikultur habe ich 2 Emailadressen erhalten und von der englischen Partneragentur noch viele weitere und ich fing auch gleich an eifrig Emails zu versenden. Alle Rückmeldungen waren positiv und schon sehr bald hatte ich einige andere deutsche Mädels kennengelernt. Nach und nach kamen immer mehr dazu und wir wurden zu einer festen Gruppe, die immer noch besteht. Ich habe in England super tolle neue Freundinnen gefunden und werde die Zeit dort niemals vergessen. Außerhalb von Oxford habe ich einiges von Großbritannien gesehen, unter anderem Dublin, Cornwall und Edinburgh. Meine Gastfamilie hat mir beim Organisieren dieser Trips geholfen und ich bin ihnen sehr dankbar, dass sie mir sie zeitlich ermöglicht haben. Ich hatte viele unvergessliche Momente und die Erfahrungen, die ich beim Reisen gemacht habe und was ich dort erlebt habe kann mir keiner mehr nehmen.
Die Familie mit ihren vier Kindern wirkte zunächst oft laut und durcheinander auf mich, ich musste wesentlich flexibler sein, als ich es in Deutschland vorher gewöhnt gewesen war, da die Eltern als Ärzte keine festen, bzw. sehr lange und wechselnde Arbeitszeiten hatten. Daran gewöhnte ich mich allerdings schnell und von Heimweh war während meines ganzes Aufenthaltes keine Spur. Die Kinder habe ich sofort ins Herz geschlossen, ebenso meine Gasteltern.
Ich kann jedem der sich danach sehnt eine neue Lebenserfahrung zu machen und mal aus dem eigenen Zuhause raus zu kommen nur empfehlen als Au Pair ins Ausland zu gehen, denn die Liebe die einem die Kinder entgegenbringen und die Erfahrung sich unabhängig von seinen Eltern durchzuboxen ist einfach unersetzbar.
