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Frankreich

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Freitag, 10. März 2022, gegen 19 Uhr: Bahnhof Marseille St Charles

Ich steige aus dem Zug, suche nach einem Mann, den ich zuvor noch nie gesehen habe, meine einzigen Anhaltspunkte sind ein Foto und eine kurze Beschreibung seiner Klamotten. Der erste Moment des Erkennens ist dann schon etwas merkwürdig, schließlich weiß er ja auch nicht viel mehr über mich. Kontakt hatte ich bis dahin nur zu der Mutter durch ein paar Videoanrufe. Es folgt eine 20 minütige Autofahrt in einen Vorort von Marseille, Aubagne, und plötzlich stehe ich in einem fremden Haus, in einer fremden Familie mit 3 Jungs (7, 5 und ein halbes Jahr alt) und einem Hund. Was einem am Anfang definitiv noch ungewohnt vorkommt (Sprache, Land, Umgebung) wird in den nächsten Wochen und Monaten zu meiner zweiten Heimat.

Am Abend war ich dann aber erstmal nur nervös und müde, wenn ich so zurückdenke. Doch das sollte sich schnell ändern, die Familie integrierte mich sofort in ihren Wochenrhythmus, im Großen und Ganzen hat sich dieser auch nicht verändert während meines  Au Pair Aufenthaltes: Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag die Kinder mit dem Auto um 16:30 Uhr von der Schule abholen. Mittwoch von 8 bis 18 Uhr arbeiten, da ist an vielen (Grund-)Schulen in Frankreich gar keine Schule. Hier hatten die Kinder in meiner Familie allerdings immer zwei bis drei Aktivitäten, sodass der Tag etwas schneller rumging, sowohl für die Kinder als auch für mich… An den Wochenenden hatte ich meistens frei, manchmal musste ich abends auf die Kinder aufpassen, aber das wurde dann frühzeitig abgesprochen, da ist jede Familie aber natürlich auch individuell. Grundsätzlich ist das Wochenende aber auf jeden Fall da um auch mal rauszukommen. Um die Zeit in der Woche gut zu nutzen, hatte ich bis Sommer einen Sprachkurs in Marseille an zwei Tagen die Woche. Im Laufe der Zeit musste ich den Kurs wechseln da die Schule in Marseille nicht mehr weiterlief, war im zweiten Halbjahr dann in Aix-en-Provence im Kurs, dort allerdings nur einmal die Woche. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen , dass der Sprachkurs wirklich ein wichtiger Bestandteil in dem Jahr ist, man kommt dadurch auch unter der Woche mal unter Leute, lernt, sich selbst zu organisieren (ich bin in meinem Fall zB. einfach mal nach Marseille gefahren in meiner Anfangszeit, um mich vor Ort zu informieren, was es für Kurse gibt) und bekommt nochmal einen anderen Zugang zur Sprache: während man sich in der Familie vor allem an das Sprechtempo und umgangssprachliche, alltägliche Sätze und Vokabeln gewöhnt, bietet einem der Sprachkurs die Gelegenheit, etwas mehr in die Tiefe der Sprache vorzudringen. Einmal im Sprachkurs angemeldet, mit den Aufgaben in der Familie und dem französischen Verkehr :) vertraut, hat sich dann bei mir nach einiger Zeit so eine gewisse Routine eingestellt. So habe ich dann angefangen, die Region und die Lebensweise den Sommer über so richtig zu genießen: Wandern in den Calanques, Städtetrips (Nizza, Montpellier, Avignon…) oder auch mal einen entspannten Nachmittag mit der Familie bei schönem Wetter am Pool verbringen, die Möglichkeiten seine Zeit wirklich zu nutzen und zu genießen sind auf jeden Fall sehr vielfältig und wie schon beschrieben, habe ich erstmal einige Wochen gebraucht um richtig anzukommen.

 

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Nach den zweimonatigen Sommerferien, bei denen ich mich auch noch an etwas ermüdende Arbeitstage, vor allem gegen Ende, erinnere, ging dann im September (endlich) die Schule wieder los. Eine willkommene Rückkehr zum mittlerweile schon vertrauten Arbeitsalltag. Zu den Ferien kann ich noch ergänzen, dass ich jeweils, also über Ostern, im Sommer, im Herbst und an Weihnachten, zumindest teilweise komplett frei hatte. Zeit die ich genutzt habe, um nach Deutschland zu fahren und meine Familie hier zu besuchen. In der zweiten Jahreshälfte dann sind wir zweimal umgezogen. Zunächst für etwa 6 Wochen in eine kleine Wohnung in ein Nachbardorf, nur übergangsweise, und dann ins neue Haus. Diese Standort Wechsel haben für mich schon noch einmal jeweils eine Umstellung bedeutet und trotzdem habe ich festgestellt: sobald man in der Familie gut integriert ist, passt man sich eigentlich auch immer gut an die Gegebenheiten an.Mats France 1

Ab September habe ich mich dann auch recht häufig mit einer Gruppe deutscher Au Pairs (alles Mädels) getroffen. Besonders an den Wochenenden haben wir echt viel zusammen unternommen, nachdem ich in den ersten 6 Monaten auch immer mal wieder was alleine gemacht hatte, hatte ich dann in der zweiten Jahreshälfte echt viele schöne Momente in der Gruppe.

Insgesamt kann ich rückblickend auf jeden Fall sagen, dass sich das Au Pair Jahr in Frankreich absolut gelohnt hat für mich. Man macht wirklich viele Erfahrungen in einem echt schönen Land (Südfrankreich kann ich nur empfehlen als Standort), lernt viele interessante und neue Leute kennen und muss sich in der Fremdsprache durchschlagen. Sicherlich ist die Arbeit als Aupair schon herausfordernd, aber auch hier sollte man sich anfangs nicht zu viele Gedanken machen, es braucht womöglich etwas Zeit um so richtig anzukommen. Einmal richtig da, hat man auf jeden Fall ganz viele Möglichkeiten sich eine richtig schöne Zeit zu machen!

 

Kleiner Nachtrag noch zur Agentur: Der Austausch war immer sehr transparent, falls es mal nicht so läuft oder sich noch ein paar Fragen ergeben, kann man sich immer an die Agentur wenden. Und auch beim Bewerbungsprozess, also der Zeit bevor es dann losgeht, wurde ich echt gut unterstützt!

Liebe Grüße
Mats

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