Mein Au-pair Abenteuer über ein halbes Jahr in Südfrankreich begann im August 2014. Zunächst war ich total aufgreregt und gespannt,was mich erwartet. Meine Erwartungen wurden jedoch in jeder Hinsicht übertroffen. Meine Gastfamilie war richtig liebenswert und die beiden Kinder im Alter von 6 und 8 Jahren zuckersüß. Besonders meine Gastmutter hat mich in das Familienleben eingebunden und wir haben wirklich tolle Momente miteinander verbracht, die von gemütlichen Familienabenden wie an Weihnachten bis hin zu nächtlichen Diskobesuchen reichten.
Meine Aufgaben als Aupair waren vor allem das Abholen der Kinder nach der Schule und die nachmittägliche Beschäftigung. Darüber hinaus war ich auch für das Wäsche waschen zuständig und musste ab und zu das Mittagessen zubereiten, wenn die Kinder nicht in der Kantine angemeldet waren und ich keine Sprachschule hatte. Im Allgemeinen hat meine Gastfamilie immer sehr darauf geachtet, dass ich die Sprachschule besuchen konnte, selbst während den Schulferien und auch während den Wochenenden hatte ich immer frei. (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regeln.)
Für den Haushalt war ich nur bedingt zuständig, da einmal in der Woche eine Reinigungskraft zu meiner Familie nach Hause kam und so musste ich nur für Ordnung sorgen und zum Beispiel die Kinderzimmer regelmäßig aufräumen oder das Geschirr abspülen. Dank der herzlichen Begrüßung der ganzen Familie, habe ich mich eigentlich direkt wohl bei ihnen gefühlt. Was natürlich besonders viel Freude bereitet hat, war, wenn sich die Kinder schon nach geringer Zeit nach deiner Zuneigung sehnen und dir Sätze sagen wie: „Je t’aime!“ oder: „Donne-moi un bisou!“ Dies hat einen immer bestärkt indem, was man als Aupair tat und es hat einen auch wieder aufgemuntert, wenn etwas nicht ganz so lief wie gewünscht. Deshalb muss ich sagen, dass ich kein großes Heimweh verspürt hatte, da ich in meiner Gastfamilie wirklich eine zweite Familie gefunden hatte und ich mir dank Sprachschule und auch dank meiner Gastfamilie einen Freundeskreis aufbauen konnte.
Dank meinen französischen Freunden und auch dank meiner Gastmutter, mit der ich über Gott und die Welt reden konnte, habe ich meine Französischkenntnisse sehr gut vertiefen können. Einen Kulturschock habe ich in Frankreich nicht erlebt. Natürlich herrscht in Südfrankreich eine andere Mentalität als in Deutschland und ich finde, dass die Menschen dort offener und herzlicher gegenüber Fremden sind. Die Franzosen im Süden sind auch relativ entspannt und sehen manche Dinge nicht so eng. Ihre Einstellung gegenüber dem Verschwenden von Lebensmittel ist jedoch nicht unbedingt die gleiche wie bei uns in Deutschland genauso wenig wie die der Mülltrennung. Das Essen war natürlich mediterran, also gab es viel Fisch und Meeresgetier, sonst konnte ich gegenüber dem deutschen Essen keine großen Unterschiede feststellen. Was bei uns Aupairs am besten ankam, waren vor allem die typisch französischen Crêpes, die von uns in Hülle und Fülle verzehrt wurden. Rein die Landschaft Südfrankreich ist auf jeden Fall schon eine Reise wert und selbst in einem halben Jahr, kommt man nicht dazu all die wunderbaren Dinge zu betrachten.
Das Fazit meines Aupair-Aufenthaltes ist, dass ich keinen einzigen Moment davon bereue und ich jederzeit wieder das Abenteuer Aupair wagen würde. Dann würde ich mir sogar ein ganzes Jahr zutrauen, da mein halbes Jahr im Ausland viel zu schnell vorbei ging.
