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Frankreich

Mein größter Traum war es schon immer nach dem Abitur eine Zeit lang in Frankreich zu leben. Da ich Kinder zudem sehr gerne habe und der Meinung war, in einer Gastfamilie die Kultur am besten erfahren zu können, entschied ich mich für einen Aupair-Aufenthalt.

Im September sollte dann meine Reise beginnen. Zu dem Zeitpunkt war ich noch bei einer anderen Agentur und musste schon nach 2 Wochen wieder abbrechen, da die Familie und ich einfach gar nicht zusammenpassten und die Agentur sich nur wenig kümmerte…Ja so etwas muss man auch bedenken wenn man sich dazu entscheidet am Leben einer fast komplett fremden Familie teilzunehmen. Aber nichts zu trotz war mein Wunsch noch immer sehr stark es einfach nochmal zu versuchen, denn das was ich in der ersten Familie erlebt habe entspricht bei Weitem nicht der Regel!

 

 

Also suchte ich nach einer neuen Agentur (die alte hatte mich zu sehr enttäuscht) und stoß auf Multikultur. Ich erzählte von meiner Vorgeschichte und bekam schon sehr schnell den ersten Familienvorschlag. Daraufhin erfolgte sehr zügig das erste Gespräch mit der Familie vor dem ich natürlich sehr aufgeregt war. Es ist immerhin schon eine kleine Herausforderung auf einer fremden Sprache über das Telefon mit einer noch fremden Person zu reden. Aber letztendlich sollte man sich deswegen nicht zu verrückt machen, denn die Familien wissen ja ganz genau wie einem zu Mute ist und nehmen sehr viel Rücksicht.

Ich hatte sogar das Glück mit meiner Vorgängerin reden zu können. Ich konnte sie alles fragen und sie gab mir schon mal einen guten Einblick in den Tagesablauf der mich dort erwarten würde.

Noch am Telefon sagte ich der Familie zu und ab dann ging alles ganz schnell.

Ein paar Wochen später fand ich mich dann am Flughafen von Marseille wieder und wurde dort von meinen Gasteltern, die ich erst gar nicht erkannte, empfangen. Bevor es allerdings zu meinem neuen Zuhause ging machten wir noch einen kurzen Stopp bei IKEA, die Franzosen lieben IKEA und ich fand es nicht weiter schlimm…

Die erste Woche in der Familie erscheint mir momentan wie ein Traum, es war alles neu und ich hatte unzählige Eindrücke zu verarbeiten. Mir wurde viel gezeigt und erklärt aber ich musste auch sehr viel selbst erfragen oder rausfinden. Meine Gastfamilie hatte vor mir schon sehr viele andere Aupairs, sodass bei ihnen alles sehr routiniert ablief. Einerseits fand ich das sehr schön, denn sie waren somit an die Situation gewöhnt aber andererseits habe ich mich auch oft gefragt wie es wäre in einer Familie zu sein für die ein Aupair nicht einfach nur jemand ist der eben mal eine Zeit auf das Kind aufpasst und dann wieder verschwindet…

Meine Freundinnen in Frankreich erzählten oft, wie sehr sich ihre Gastfamilien um sie bemühten und wie aufgeschlossen ihr Verhältnis zueinander war. Ich möchte mich über meine Familie keinesfalls beklagen sie waren stets nett zu mir aber wir lebten doch ein bisschen aneinander vorbei was ich ein wenig schade fand.

Aber das kommt immer auf den jeweiligen Charakter an, ich glaube meine eine Freundin hätte sich eine Familie wie meine gewünscht die sie größtenteils in Ruhe lässt und nicht zu sehr in das Familiengeschehen integiert…

Meine Gastfamilie hatte insgesamt 5 Kinder von denen aber nur noch 2 zu Hause wohnten. Jean, 16 um den ich mich aber nicht kümmern musste und Emilie 7 Jahre alt. Mit Emilie war es am Anfang etwas schwierig da sie verständlicherweise noch an dem vorigen Aupair hin. In den ersten Wochen hörte sie kaum auf mich und versuchte immer wieder ihre Grenzen auszutesten. Ja es war nicht immer leicht, aber die Familie erklärte mir, dass dies vollkommen normal sei und sie sich spätestens nach drei Monaten an mich gewöhnt hätte. Dies schockierte mich ein wenig denn drei Monate sind nun nicht gerade kurz, aber es wurde dann doch ziemlich schnell immer besser. Und ich glaube schon nach einem Monat kam das erste: „Je t´aime.“ Von da an war das Eis gebrochen.

Emilie besuchte wie alle Kinder in Frankreich eine Ganztagsschule zu der ich sie morgens um acht Uhr hinbrachte und mittags um vier wieder abholte. In der Zwischenzeit hielt ich das Haus sauber, was in meinem Fall fegen, waschen und aufräumen bedeutete, da wir einen Hausmann hatten, und besuchte die Sprachschule.

Ich kann nur jedem raten einen Sprachkurs zu machen, denn es macht nicht nur Spaß die Sprache noch besser zu erlernen nein, man lernt so auch am schnellsten Leute kennen die meistens in der gleichen Situation sind wie man selbst!

Und es ist einfach verdammt wichtig jemanden zu haben, der die eigenen Probleme und Sorgen versteht und mit dem man darüber reden kann. So entwickeln sich auch ziemlich schnell sehr gute Freundschaften.

Ich hätte nie gedacht, dass ich während meines Aufenthalts so tolle Menschen kennenlernen würde! Ich ging nach Frankreich mit dem Ziel die Sprache danach super zu können und selbstständiger zu werden, ich dachte es ist schön wenn du dort jemanden kennenlernst aber das werden wahrscheinlich nur flüchtige Bekanntschaften. Aber es war nicht so, letztendlich habe ich die Sprache super gelernt und bin viel selbstständiger als vor meiner Zeit als Aupair aber zudem habe ich 2 neue Freunde fürs Leben dazugewonnen.

Mit ihnen habe ich an den Wochenenden Südfrankreich erkundet, wir waren in Nizza, St. Rafael, Lyon und vielen weiteren kleinen Städten. Unter der Woche übernahmen wir die Mutterrolle, denn als Aupair macht man einfach alles was die berufstätige Gastmutter nicht schafft und an den Wochenenden genossen wir unsere Freiheit und profitierten von unserem Gastland. Ganz nebenbei habe ich so bemerkt, dass Frankreich das Land ist in dem ich später mal leben möchte. Es ist eben doch etwas anders mal kurz Urlaub in einem Land zu machen oder dort eine Weile zu leben.

Ich habe jetzt knapp ein halbes Jahr in Aix en Provenvce gelebt und vermisse es zwei Wochen nach meiner Abreise schon schrecklich. Ich habe viele neue Erfahrungen gesammelt und die ein oder andere Hürde meisten müssen aber ich würde es auf jeden Fall wieder machen! Auch wenn man sich vielleicht die ersten Wochen fragt warum man sich das eigentlich alles antut, wo man doch genauso gut im wohlbehüteten Zuhause hätte bleiben können, es ist es wert! Ich bin so unendlich froh es nochmal gewagt zu haben und was ich von meiner Reise mitgenommen habe kann mir keiner mehr nehmen.

Was ich auch sehr schön fand, Multikultur hat den Kontakt vom Anfang bis zum Ende gehalten. Es hat sich stets Jemand nach meinem Befinden erkundigt und ich hatte immer das Gefühl, ich könne mit meinen Problemen zu ihnen kommen. Vielen Dank dafür!

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