Obwohl ich zuvor schon ein paar Mal in London gewesen bin, stand London als Praktikumsort, für den ersten von zwei Auslandsaufenthalten im Rahmen meines Anglistikstudiums, schnell fest. Denn wann hat man schon mal die Möglichkeit 6 Wochen am Stück in der englischen Hauptstadt zu verbringen?
So ging es dann fast direkt nach dem Beginn der Semesterferien mit dem Praktikum in England los. Natürlich war ich vor dem Abflug schon recht nervös und mir gingen viele Fragen durch den Kopf: Wird die Gastfamilie wohl nett sein? Werde ich im Sprachkurs nette Leute treffen? Und natürlich: Wie wird wohl die Sprachschule sein, in der ich mein fünfwöchiges Praktikum absolvieren werde?
Am Tag meiner Ankunft konnte ich die erste Frage schon positiv beantworten, denn meine Gastfamilie war sehr nett und ich habe mich bei ihnen durchaus wohl gefühlt. Auch die zweite Frage konnte ich direkt am Montagmorgen abharken, denn ich habe direkt zu Beginn des Sprachkurses sehr nette Leute kennengelernt, die auch in London waren um ein Praktikum zu machen oder gerade auf der Durchreise waren, bevor es für sie weiter ging in ein anderes Land. Mit den Leuten die ich in der ersten Woche im Sprachkurs kennengelernt habe, habe ich dann auch in den 6 Wochen viel unternommen und würde daher jedem Praktikanten empfehlen, vorher den 1-wöchigen Sprachkurs zu machen, da es eine super Gelegenheit ist um Leute kennenzulernen.
Am Mittwoch der ersten Woche, hatte ich dann mein Vorstellungsgespräch bei meiner Praktikumssprachschule. Die Lage des Colleges ist super zentral, direkt auf der Oxford Street, ca. 200m vom Oxford Circus entfernt. Allerdings war ich im ersten Moment schon etwas irritiert, da sie sich doch sehr von den ganz neuen Räumlichkeiten der Sprachschule, in der ich meinen eigenen Sprachkurs belegt habe, unterschied. Jedoch wurde ich sehr freundlich vom Personal empfangen und war somit dann doch beruhigt.
Die Arbeitszeiten von 10:30 bis 17:00 waren auf jeden Fall sehr angenehm und aufgrund der späten Anfangszeit bin ich morgens glücklicherweise auch nie in die Rush Hour geraten, die sich Richtung Oxford Street doch immer recht heftig gestaltet. In den ersten Tagen meines Praktikums musste ich mich allerdings erstmal an das Arbeitstempo gewöhnen. Denn während ich eine Aufgabe immer sofort erledigte und nach der nächsten gefragt habe (so wie ich es aus Deutschland gewöhnt bin ;)), hat mein italienischer co-worker es eher langsam angehen lassen. Nach einigen Tagen habe ich mich dann aber an sein Tempo angepasst und habe nach der Erledigung meiner Aufgaben andere Dinge gemacht. In den letzten Wochen des Praktikums war dann auch mehr los, da eine neue Schülergruppe aus Italien kam und die Datenbank auf Vordermann gebracht werden musste, da die Überprüfung des Colleges durch das British Council kurz bevor stand. Meine Aufgaben waren vorwiegend administrative Aufgaben und der Empfang. Ich habe E-Mails von potentiellen Schülern beantwortet, bin ans Telefon gegangen, habe neue Schüler in die Datenbank eingetragen, die Student-Files auf Vollständigkeit kontrolliert, die Level-Placement-Tests der Schüler korrigiert und mit den neuen Schülern die Induction gemacht, d.h. erklärt wo was zu finden ist, an wen man sich wenden muss wenn man ein Problem hat, etc.. Rückblickend hat mir die Arbeit besonders gegen Ende Spaß gemacht und ich war am letzten Tag schon etwas traurig, dass das Praktikum vorbei war.
Besonders schön waren natürlich die Wochenenden, an denen man die Stadt wirklich ganz in Ruhe erkunden konnte. Im Gegensatz zu den Touris, die an einem Tag Sightseeing-Attraktionen abklappern, Shoppen gehen und sämtliche Orte besichtigen, konnte man sich alles schön einteilen. So hatte man z.B. auch mal die Zeit extra nach Shoreditch zu fahren, um den von vielen Londonern empfohlenen Bagel Laden zu testen (Brick Lane Beigels: übrigens tatsächlich sehr empfehlenswert!), Abends vor der Tower Bridge zu Picknicken und zu sehen wie die Sonne über London untergeht oder im gratis Open Air Kino z.B. Frozen zu gucken, mit der Tower Bridge im Rücken und den schön beleuchteten Bürogebäuden und Restaurants vor einem. Obwohl es schon mein 5. Mal in London war, habe ich viele neue Sachen gesehen und erlebt. Die 6 Wochen sind super schnell umgegangen, da es einfach immer etwas zu unternehmen gab und ich freue mich schon auf das nächste Mal, denn vieles möchte ich definitiv noch einmal machen und es gibt immer noch viele Dinge neue Dingen zu erkunden in London!
Lisa
Hier findest du weitere Informtionen zu dem Programm Praktikum England, den Kosten und dem Ablauf.
