Letztes Jahr im September hieß es dann auch für mich „Britain, here I come“. Für mich sollte es für 8 Monate nach Oxford gehen, doch wer hätte gedacht, dass der Weg auf die Insel so lange dauern kann? Ich hatte wortwörtlich leichte „Startschwierigkeiten“, denn mein Flug nach London wurde aufgrund technischer Probleme gestrichen. Doch nachdem diese Hürde erst einmal gemeistert war und ich es dann doch noch irgendwie nach Bournemouth geschafft habe, konnte das Abenteuer England beginnen.
Die ersten 2 Wochen in Bournemouth gingen rasend schnell vorbei. Gerade hatte man neue Freundschaften in der Sprachschule geschlossen und mit ihnen fast täglich die Nachmittage in Cafés, am Meer und mit Shoppen verbracht, da ging die Reise auch schon wieder weiter.
Mein Ziel hieß Oxford und schon bei der Jobplatzierung habe ich mich super gefreut in dieser altehrwürdigen Universitätsstadt gelandet zu sein. Mit einer etwas vagen Jobbezeichnung (ich war „General Assistant“ in einem 3-Sterne Hotel) und einer noch nicht so konkreten Vorstellung, wo ich denn genau wohnen würde, kam ich dann im Hotel an. Zum Glück hatte eine andere Deutsche, die bereits mit mir in Bournemouth gewesen war, das gleiche Jobangebot erhalten und so konnten wir uns in den ersten Wochen gemeinsam den Hindernissen , wie Bankkonto eröffnen, Versicherungsnummer beantragen und Fahrrad kaufen, stellen.
Mit ihr und noch 6 weiteren WG-Mitbewohnern aus Finnland, Spanien und Tschechien durfte bzw. musste ich mir die nächsten Monate eine gemeinsame Angestelltenunterkunft teilen. Um mit so einer bunt gemischten Truppe zusammen wohnen zu können, musste ich häufiger mal die Zähne zusammenbeißen und auch die englischen Wohnstandards lassen einiges zu wünschen übrig. Doch es gab auch viele witzige Küchenmomente und man hatte eigentlich immer einen zum Quatschen da, wenn man das denn nach einem langen Arbeitstag wollte.
Denn die Arbeit hatte es in sich: In den ersten beiden Wochen habe ich im Restaurant des Hotels gearbeitet. Da zu dieser Zeit viele neue Mitarbeiter angereist waren, war das Einarbeiten nicht immer einfach und auch wer hier auf englische Kollegen gehofft hat, konnte nicht richtig fündig werden.
Nach 2 Wochen wurde dann eine Stelle an der Rezeption frei, sodass ich dorthin wechseln konnte. Schnell lernte ich mich in das Team einzuarbeiten, konnte immer mehr Verantwortung übernehmen und war froh mein Englisch dank des vielen Kundenkontaktes verbessern zu können.
Zu meinen täglichen Aufgaben gehörte u.a. das Ein- und Auschecken von Gästen, die Annahme von Hotelreservierungen per Telefon und E-Mail sowie die Erstellung und Abwicklung von Abrechnungen.
Als Rezeptionistin habe ich immer 40 Stunden in der Woche gearbeitet, wobei sich meine Arbeitszeiten wöchentlich nach Schichtplan geändert haben. Wer in einem Hotel arbeitet, der muss sich an extreme Arbeitszeiten gewöhnen. Dies ließ mich mein Wecker um 05.00 Uhr morgens immer wieder spüren.
Trotz alledem blicke ich auf eine einmalige Zeit in Oxford zurück und bin sehr froh den Schritt mit MulltiKultur gegangen zu sein. Neben zahlreichen Londonbesuchen, ist es vor allem das Flair Oxfords, welches mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.