Dank Instagram, YouTube, Facebook und vielen anderen Social-Media-Plattformen ist es heute so einfach wie nie geworden Freunde und Bekannte Zuhause an den Abenteuern und Erlebnissen im Ausland teilhaben zu lassen. Doch wenn ihr beispielsweise einen öffentlichen Blog schreibt oder euer Instagram-Profil nicht auf privat gestellt ist, bekommen nicht nur eure Familie und die engsten Freunde eure Bilder und Videos zu sehen.

Natürlich ist es cool so viele Menschen wie möglich an eurem neuen aufregenden Leben als Au Pair in Neuseeland oder als Freiwillige/r in Vietnam teilhaben zu lassen, aber oft denkt man gar nicht darüber nach, was man mit der Welt teilen darf und was besser nicht.

Stell dir zum Beispiel vor, du bist mit den Kindern deiner Gastfamilie bei einem Fußballspiel und es entsteht ein cooles Foto, das du zusammen mit den Hashtags #aupairlife und #instatravel auf Instagram postest. Zwar bekommst du viele Likes für deinen Post, deine Gasteltern sind allerdings gar nicht davon begeistert die Gesichter ihrer Kinder auf Instagram zu sehen. Oder was ist zum Beispiel, wenn deine Gasteltern gerade nicht da sind, die Kinder in der Schule sind und du die Zeit nutzt um einen Vlog mit Room-Tour für deinen Youtube-Channel zu drehen? Darfst du eigentlich Bilder von den Kindern posten, denen du in Südafrika Englisch beibringst? Musst du in deinem Tierschutzprojekt vorher nachfragen, ob du Bilder der Tiere posten darfst? Und was darfst du eigentlich alles über das Projekt erzählen und mit wem darfst du dich über deine Gastfamilie austauschen? Das alles sind Fragen und Gedanken über die man sich eigentlich gar nicht so wirklich Gedanken macht, weil man erfahrungsgemäß weiß, dass es eigentlich keine Probleme gibt, wenn du  Bilder aus deinen Auslandsabenteuern online teilst oder auf deinem Blog darüber berichtest. Zwar sind Datenschutzrechte von Land zu Land verschieden, allerdings gilt seit Mai 2018 in Deutschland (und der restlichen EU) die offizielle Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und somit das Recht am eigenen Bild. Das bedeutet, dass jeder frei entscheiden kann, ob Bilder von ihm veröffentlicht werden. Rein rechtlich gesehen würde das bedeuten, dass man von jedem Menschen, der zufällig auf einem Bild, das veröffentlicht wird, einen unterschriebenen Vertrag braucht. In der Realität ist es natürlich sehr unwahrscheinlich, dass diese Prozedur vor jedem Instagram-Post stattfindet, aber tatsächlich ist es besser, dich in solchen Situationen vorher abzusichern, indem du vorher um Erlaubnis fragst.

In vielen Projekten, wie beispielsweise in Kinderheimen in Südafrika, ist es nämlich tatsächlich oft so, dass Fotos auf Instagram, Facebook oder anderen Blogs zum Schutz der Kinder verboten sind. Darüber wirst du natürlich in den Informations- und Orientierungstagen vor Beginn der Projekte ausgiebig informiert. Auch als Work&Traveller oder Praktikant/in solltest du dich informieren, wie dein Arbeitgeber zu Fotos und Berichten über deine Arbeitsstelle steht oder wie dieses in deinem Vertrag geregelt ist. Bist du als Au Pair im Ausland ist es so, dass es von Gastfamilie zu Gastfamilie unterschiedlich sein kann, wie deine Social-Media-Präsenz gewertet wird und wie die Familie zu Bildern und Posts über deinen Aufenthalt steht. So kann es sein, dass manche Familien total dagegen sind, manche sich auf Kompromisse einigen oder manche deinen Blog sogar unterstützen. Auf jeden Fall solltest du vorher mit deinen Gasteltern über deine Blog-Aktivitäten sprechen. So kannst du dir nicht nur eventuelle unangenehme Situationen ersparen, sondern vielleicht auch deiner Gastfamilie die Möglichkeit geben, an deinen Fotos und Eindrücken teilzuhaben. Somit hast du wahrscheinlich nicht nur ein besseres Gefühl beim Teilen deiner Erinnerungen und Erlebnisse, sondern kannst auch deinen Freunden und Bekannten Zuhause noch schönere und authentischere Einblicke in deine Zeit im Ausland geben.

 

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