Als Au Pair spielt der zukünftige Wohnort eine große Rolle. Ist das richtige Land erstmal ausgewählt, stellt sich die Frage nach der genauen Platzierung. Ob in der Großstadt oder auf dem Land hängt viel von deinen persönlichen Wünschen ab. Nicht zuletzt ist dabei aber auch die potenzielle Gastfamilie sehr wichtig.

Vorab solltest du dir bewusst sein, dass beide Vor- und Nachteile bieten und Gastfamilien oftmals nicht in der Innenstadt, sondern in Stadtteilen oder am Stadtrand wohnen. Großstädte haben viel zu bieten und sind typischerweise international, modern und hektisch. Das Leben in der Kleinstadt verläuft ruhiger und traditionsgebundener ab. 

In der Großstadt gibt es mehr Angebote für Freizeitaktivitäten wie Kinos, Schwimmbäder, Fitnessstudios und Museen. Die großen Sehenswürdigkeiten und berühmten Ausflugsziele befinden sich ebenfalls meistens in der Großstadt. Es gibt viel zu sehen und du hast viele Einkaufsmöglichkeiten. Kleinere Supermärkte, die alles Nötige haben, findest du auch in kleinen Städten. Hier gibt es überall Busse in umliegende Orte und Städte. In kleineren Städten gibt es meistens eine gute und enge Au Pair Community. Es ist leicht, Anschluss und neue Freunde zu finden. Eine Weltstadt wie bspw. Sydney hat viele Au Pairs. Hier ist die Auswahl größer und du wirst leicht viele neue Leute kennenlernen, mit denen du dein Au Pair Abenteuer gemeinsam genießen kannst.  
Das Leben in Sydney ist anonym, allerdings gibt es auch kleinere Stadtteile mit einer guten Community. In diesen Stadtteilen fühlt man sich wie auf dem Land und vergisst schnell, dass man in einer Großstadt ist. In den Dörfern und kleinen Städten kennt gefühlt jeder jeden, dies hilft viel bei der Eingewöhnung, nimmt aber auch die Anonymität.  

Ich selbst war Au Pair in zwei Familien. Dadurch, dass ich sowohl in einem englischen Dorf, als auch mitten in London gewohnt habe, konnte ich beide Seiten erleben und alle Unterschiede kennenlernen. Die erste Familie hat in einem 6000 Einwohner Dorf zwischen Oxford und London gewohnt. Das Dorf hatte eine tolle Gemeinschaft und es gab sehr viele nette und hilfsbereite Leute. Die Leute waren offen und haben mich herzlich empfangen. Man hat sich auf der Straße gegrüßt und nach einiger Zeit kannte der Barrister in meinem Stammcafé meine Bestellung auswendig. Dadurch, dass die Eltern sich untereinander kannten und die Kinder alle auf der gleichen Schule waren, habe ich schnell die anderen Au Pairs kennengelernt. In meinem Dorf und den umliegenden Orten gab es viele Au Pairs und wir haben gerne und oft etwas zusammen unternommen. Die Kinder waren untereinander befreundet und so konnten wir nachmittags viele Playdates organisieren. Ich hatte auch Freunde in London, die ich an den Wochenenden gesehen habe. Die zweite Familie hat in einem Stadtteil von London mit rund 60.000 Einwohnern, ca. 20 min vom Zentrum gewohnt. Dort gab es viele Freizeitangebote, gute Verbindungen in die Innenstadt und mehrere Schulen. Infolgedessen war es schwer, mit anderen lokalen Au Pairs in Kontakt zu treten. Hier empfehle ich, einem örtlichen Verein beizutreten oder bei Ausflügen mit den Kindern, z.B auf dem Spielplatz, auf andere Au Pairs zu achten. Ansonsten gibt es viele Au Pair- Gruppen bei Facebook, auch spezielle von Multikultur, bei denen du mal vorbeischauen kannst. Ich habe in beiden Städten tolle Freunde gefunden, mit denen ich mich unter der Woche tagsüber getroffen habe und am Wochenende Großbritannien erkundet habe.

Wenn man offen auf seine neue Wahlheimat zugeht und sich auf die kulturellen Unterschiede einlässt, ist es überall schön. Ob du dich an einem Ort wohlfühlst, hängt auch von den Leuten in deiner Umgebung ab. Anschluss und neue Leute findet man überall. Letztendlich ist nicht der Ort, sondern die Familie ausschlaggebend. Bei der Wahl für die richtige Gastfamilie solltest du unparteiisch vom Ort entscheiden und mit Familien aus verschiedenen Regionen in Kontakt zu treten. Abgesehen davon empfehle ich dir möglichst viel zu reisen und so viele verschiedene Orte zu entdecken. Egal ob Groß- oder Kleinstadt, reisen ist von überall möglich :-)

 

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