Was macht man nach dem Schulabschluss fragen sich viele in meinem Alter, genau dafür habe ich die für mich beste Lösung gefunden und hab mich kurzerhand für ein Auslandsjahr in England entschlossen. Das erste halbe Jahr habe ich im Stadtteil Surrey gelebt und später in Twickenham, wo ich mich auch sofort wohl gefühlt habe. Ich hatte 2 Kinder im Alter von 8 und 10 Jahren, die Eltern lebten in Trennung und waren beruflich oft unterwegs, eine Herausforderung.
Ich denke es ist wichtig vorher, sowohl mit Kindern als auch im Haushalt, so viel Erfahrung wie möglich zu sammeln um die Unterschiedlichsten Situationen zu meistern. Alle Aufgaben sind jedoch umsetzbar und ich habe bei Fragen oder Problemen auch immer Unterstützung der Eltern und Großeltern erhalten. Ich habe vorher auch mit der Familie per Skype geredet und mich genau über meine Aufgaben informiert, das hat mir persönlich sehr geholfen.
Mein Tag begann mit Frühstück machen für die Kinder, aber keine Angst es muss kein ``english breakfast`` sein, meine kleinen mochten einfach nur Müsli. Danach habe ich sie mit dem Auto zur Schule gefahren, was jedem morgen eine neue Herausforderung war, denn müde Kinder streiten sehr gerne Eine frage die hier natürlich auch bei mir aufgetaucht ist, Auto fahren? Und das noch links?-JA! Ich habe mich so schnell daran gewöhnt, das ich jetzt Schwierigkeiten habe in Deutschland zu fahren, also keine Angst, es ist eine besondere Erfahrung wert.
Dann beginnt der Alltag und die Hausarbeit: Betten machen, aufräumen, staubsaugen, Wäsche waschen, bügeln und dann etwas Freizeit.
Zum Nachmittag werden die Kinder wieder abgeholt, es wird auch gern zusammen Mittag gekocht und gebacken. Hier ist es natürlich oft untypisches Essen, was ich sehr witzig fand zu erfahren, wie Pfannkuchen mit bacon und Zitrone Natürlich muss auch bei Hausaufgaben geholfen werden. Keine Angst vor dem erklären haben, es ist anfangs schwierig aber jeder wird dich verstehen, auch deine Probleme in der Familie anzusprechen ist sehr wichtig.
Es kam immer mal wieder zu Streit mit den Kindern, lasst euch nicht auf der Nase herum tanzen, viele Kinder dort sind anders erzogen, die Eltern haben oft keine Zeit und verwöhnen ihre Kinder deshalb mit Geschenken. Sie müssen wissen das ihr nicht gleichgestellt seid mit ihnen, sondern ein Erwachsener seid und Verantwortung habt. In der Woche war ich noch oft beim Sport mit den Kinder oder im Schwimmbad, immer in Action bleiben!
Ich habe an einem freien Abend einen Sprachkurs belegt um mein Englisch zu verbessern was schon fast automatisch passiert beim ständigen reden, ein riesiger Vorteil für meine Zukunft.
Die Wochenenden sind meistens Frei und die beste Möglichkeit das Land zu erkunden, ich zumindest war begeistert. Es ist immer etwas los, ob Konzerte, picknicken im Park, Museen( die meisten ohne Eintrittsgeld) oder shoppen. Ich habe mich schon nach kurzer Zeit sehr wohl gefühlt, die Familie und die Freunde fehlen einem zwar sehr, aber man hat erstens immer Kontakt über Skype und man findet sehr viele andere Au-Pairs woraus sich tolle Freundschaften entwickeln können.
So schwer es auch am Anfang war sich einzugewöhnen und sich ein Zuhause zu schaffen(trotz viel Unterstützung und netter Menschen) so schwer war es auch wieder Abschied zu nehmen, ich vermisse es immer noch, es ist wie ein zweites Zuhause mit einer zweiten Familie!
Es war die beste Entscheidung die ich getroffen habe und euch wird es genauso gehen. Ich habe sehr viel über Land und Leute und vor allem mich selbst gelernt. Ich würde mich jederzeit dazu entschließen das wieder zu tun. Lasst es euch nicht entgehen, ihr werdet es auf keinen Fall bereuen!