Ich habe 7 Monate in England, genauer gesagt Haslemere südwestlich von London, bei meiner Gastfamilie mit vier Kindern verbracht.
Im Augst 2011 ging mein Abenteuer los und ich war schon etwas aufgeregt was mich nun wirklich erwarten würde. Da die Kinder noch Sommerferien hatten, war ich von Anfang an voll im Einsatz und ich muss zugeben am Anfang war ich auch froh, wenn der Tag vorbei war, da die Arbeit mit Kindern doch sehr anstrengend sein kann. Meine Gastmutter war jedoch sehr bemüht, dass ich mich schnell zu Hause fühlte, indem sie mir die Stadt zeigte und sogar ein Treffen mit einem anderen Au Pair organisierte, sodass ich schnell Anschluss hatte.
Mein Tag startete um 7.00 Uhr. Ich war für das Frühstück der Kinder verantwortlich, sowie für die Snacks für die Schule und half meiner Gastmutter dabei, die beiden kleinen Mädchen (6 und 3 Jahre alt) fertig für die Schule bzw. Nursery zu machen. Nachdem alle das Haus verlassen hatten, begann ich mit meiner Hausarbeit (Wäsche waschen, saugen, putzen und Spülmaschine ein- und ausräumen). Von 10.00 – 14.30 Uhr hatte ich dann Freizeit in der ich zweimal die Woche einen Sprachkurs besuchte oder mich mit anderen Au Pairs getroffen habe. Bevor die Kinder aus der Schule kamen, musste ich noch die tägliche Bügelwäsche erledigen. Danach habe ich mich dann mit den Kindern beschäftigt z.B. mit ihnen gespielt, gebastelt oder ihnen etwas vorgelesen. Manchmal musste ich auch bei der Zubereitung des Abendessens helfen, bevor die beiden kleinen bettfertig gemacht wurden und mein Tag um 19.00 Uhr beendet war. Ich hatte das Glück, dass ich in einem kleinen Anbau im Garten gewohnt habe und so auch abends und am Wochenende meine Privatsphäre hatte und Freunde zu mir einladen konnte.
Am Wochenende hatte ich frei, außer ich musste abends Babysitten. Meine Freizeit habe ich genutzt, um mit anderen Au Pairs Ausflüge zu machen, um das Land etwas genauer kennenzulernen. Wir waren unteranderem in Oxford, Brighton, Stonehenge und natürlich so oft wie möglich im großartigen London. Ich kann nur jedem empfehlen sich auch etwas in seinem Gastland anzuschauen, denn diese Gelegenheit hat man nicht oft im Leben.
Ich hatte eine unglaublich tolle Zeit in England auch wenn ich natürlich zwischendurch etwas Heimweh hatte, da das Leben in der Gastfamilie natürlich anders ist als das Leben zu Hause. Besonders am Anfang war es etwas schwierig, da die Kinder sich auch erst an mich gewöhnen mussten , aber nach ein paar Wochen hatte ich sie ins Herz geschlossen und habe es genossen , wenn sie sich auf der Couch an mich gekuschelt haben. In dieser schwierigen Zeit am Anfang hat mir vor allem geholfen mich mit anderen Au Pairs auszutauschen und war beruhigt zu hören, dass sie ähnlich Erfahrungen gemacht haben.
Besonders beeindruckt hat mich die Freundlichkeit der Engländer, sie sind unglaublich zuvorkommend und hilfsbereit. Und auch das Essen war im wesentlich nicht anders als in Deutschland.
Alles in allem habe ich nicht eine Sekunde bereut diesen Schritt gewagt zu haben. Ich habe viele Menschen kennen gelernt die zu guten Freunden geworden sind und mit denen ich unvergessliche Erinnerungen teile und habe Dinge erlebt, die so in Deutschland niemals passiert wären und habe nebenbei mein Englisch noch sehr verbessert. Jedoch bin ich auch froh diesen Schritt mit Multikultur gemacht zu haben. Ich habe mich gut betreut gefühlt und hatte zu jedem Zeitpunkt die Sicherheit einen Ansprechpartner zu haben, falls doch etwas schief gegangen wäre.
Ich kann nur jedem empfehlen eine gewisse Zeit im Ausland zu verbringen, um großartige Dinge zu erleben.