Nachdem ich mein Abitur hinter mich gebracht hatte, brauchte ich erst mal eine Auszeit und habe mich daher für einen Auslandsaufenthalt als Au-pair in England entschieden, da ich schon seit ich 15 Jahre bin von diesem Land begeistert bin. Ein weiterer wichtiger Aspekt war aber auch, dass ich mein Englisch verbessern wollte.
Ich muss sagen ich hatte wirklich großes Glück mit meiner Gastfamilie. Ich habe auf einen Jungen, 9 Jahre alt und ein Mädchen 7 Jahre alt aufgepasst. In der ganzen Zeit die ich dort war, hat mich meine Gastfamilie wie ein Familienmitglied behandelt, ich konnte mich immer abends zu meinen Gasteltern setzen aber mich auch immer in mein Zimmer zurückziehen wenn ich wollte. Die erste Zeit war schon sehr anstrengend, da ich an einem Samstag ankam und am Montag gleich von morgens bis abends auf die Kinder aufpassen und auch ein wenig zugleich im Haushalt machen musste, aber als dann die Schule anfing, hatte man gleich viel mehr Zeit, auch für sich selbst. Diese Zeit habe ich vor allem dazu genutzt einen Sprachkurs sowie viel Sport zu machen.
Auch Freunde habe ich sehr schnell gefunden. Hierbei hat vor allem das Internet geholfen, da es sogar bei Facebook einige Gruppen nur für Aupairs rundum London gab. Dann hat man sich einfach angeschrieben und mal ein Treffen ausgemacht. Wir waren nachher eine kleine Gruppe von Deutschen und haben regelmäßig, eigentlich jedes Wochenende etwas zusammen unternommen. Deutsche Au-pairs gibt es in der Region rundum London übrigens wie Sand am Meer. Hat mich total überrascht, aber es war dann auch echt gut sich in seiner eigenen Muttersprache mal richtig unterhalten zu können, auch wenn man ja eigentlich dort war um sein Englisch aufzubessern. In meinem Sprachkurs habe ich aber auch viele Leute aus anderen Ländern wie z.B. Iran, Tschechien oder Schweden kennengelernt, was ich echt super fand.
Was ich auch sehr an den Engländern schätze war dessen Verhalten anderen Menschen gegenüber. Das Aufstehen für Ältere oder Kinder im Bus, ein „Bye love“ wenn man einen Laden verlässt, das alltägliche „Excuse me“ wenn man an jemandem vorbei muss oder ein „How was your day?“ an der Kasse versüßen einem schon mal den Tag.
Alles in allem bereue ich es überhaupt nicht nach England gegangen zu sein, wobei ich aber auch eine super Gastfamilie und mich sehr wohlgefühlt habe.