5. September, das Datum meines Abflugs nach London und der Beginn einer wundervollen und aufregenden Zeit im Land meiner Träume: England.
2 Jahre sind nun wie im Flug vergangen und es vergeht kein Tag an dem ich nicht an London und all die Menschen, die ich dort kennenlernen durfte und ins Herz geschlossen habe, denken muss.
Als ich damals am Flughafen Heathrow ankam, empfing mich meine Gastmutter Karen mit einer warmen Umarmung, sodass ich mich gleich wohl und willkommen fühlte. Auch Andy mein Gastvater empfing mich zuhause mit den lieben Worten "Mi casa es su casa". Was für ein wundervoller Start in ein neues Leben.
Connie und Rosa, meine zwei damals noch kleinen Mädels, waren zuerst schüchtern, aber nach ein paar Minuten fing Connie, meine Größe, schon an loszuplappern. Das was sie am liebsten macht :-)
In meinem ersten Jahr in London hab ich mich hauptsächlich um Connie gekümmert, aber das nur 3 Tage die Woche, da Karen nur teilzeit arbeitet. Meine Hauptaufgaben bestanden darin Connie morgens zur Schule zu bringen, sie am Nachmittag abzuholen und gegen frühen Abend dann Abendessen zu kochen. Die kleine Rosa ging in meinem ersten Jahr noch alle drei Tage der Woche von morgens bis Abends zur Nursery, in meinem zweiten Jahr, nachdem sich Rosa auch an mich gewöhnt hat, habe ich an einem Tag der Woche auf sie aufgepasst. Dadurch entwickelte sich auch eine viel stärkere Verbindung zwischen uns als im ersten Jahr. Im Haushalt habe ich hier und da ausgeholfen, wie in deiner eigenen Familie eben; Spülmaschine ausräumen, ab und zu Wäsche waschen und aufhängen, einmail die Woche bügeln und staubsaugen und wischen.
Als besonders schön empfand ich die Dankbarkeit meiner Gastfamilie für alles, was ich im Haushalt tat. Sie gaben mir nie das Gefühl, dass sie solche Dinge als selbstverständlich annahmen.
Ich habe mich auf Anhieb unheimlich wohl in meiner Familie gefühlt und sie gaben mir auch das Gefühl, dass sie sich wohl mit mir fühlten, das war ein wunderbares Gefühl und ich konnte mich unglaublich glücklich schätzen so eine Familie gefunden zu haben, die so hilfsbereit und liebevoll mit mir umging. Besonders gut hab ich mich mit meiner Gastmutter verstanden, mit ihr konnte ich mich wie mit einer Freundin unterhalten, das hat mir sehr geholfen, wenn ich mal Heimweh bekam. Zum Abschied schenkte mir meine Familie ein wunderschönes Bild von uns allen zusammen, mit den Worten „Du wirst immer ein Teil unserer Familie sein.“ Das hat mich sehr berührt.
In meinen zwei Jahren habe ich wunderbare Freunde aus aller Welt kennengelernt, nicht nur aus England, sondern auch Australien, Rumänien, Neuseeland und auch Deutschland.
Da meine größte Leidenschaft die Musik ist, hab ich viel meiner freien Zeit auf Konzerten und kleinen Gigs verbracht, wo ich viele meiner Freunde und auch tolle Künstler kennengelernt habe und auch mein Hobby, das Fotografieren und Filmen ausleben durfte. Das ist wohl auch das, was ich am meisten vermissen werde, die Möglichkeit jeden Abend irgendwo in London Live Musik finden zu können. Und das für kleines Geld.
Das größte Abenteuer war aber wohl mein Roadtrip im Juli diesen Jahres mit zwei meiner Freundinnen. Eine Woche lang haben wir den wunderschönen Südwesten Englands erkundet und haben die magischsten Ecken Englands entdecken durften.
Das Witzige ist, dass sogar schon bevor ich jemals in Großbritannien gewesen war, ich das Gefühl empfand England wäre das Land meiner Träume und diese zwei Jahre haben dieses Gefühl definitiv bestätigt. Ich weiß ein Teil meines Herzens wird immer in England bleiben - außer ich werde irgendwann wieder zurückkehren, und das ist der Plan :-)