Ende Juli war es für mich endlich soweit und ich saß im Flieger mit dem Ziel Großbritannien, wo ich für die nächsten 10 Monate als Au Pair leben sollte.
Dank MultiKultur bin ich in einer fantastischen Familie gelandet und konnte fortan eine riesige Pferdefarm mein Zuhause nennen. Die Familie war von der ersten Minute an sehr hilfsbereit und zuvorkommend und mit ihrer Unterstützung habe ich auch das anfängliche Heimweh schnell überstanden. Das Abenteuer Au Pair konnte also losgehen:-)
Die drei Mädchen (12 Monate, drei und sechs Jahre alt), die fortan unter meiner Obhut standen, hatten mich schnell in Beschlag genommen und schon nach ein paar Wochen war ich wie eine große Schwester für sie, was ein unglaublich tolles Gefühl war und immer noch ist. Was ich in der Familie schon sehr schnell über die Engländer gelernt habe war die Tatsache, dass sie einfach in den Tag hineinleben...
So konnte man sich morgens nie sicher sein, was der Tag bringt, wodurch allein der Alltag schon zum Abenteuer wurde:-) Die Ältere war bereits in der Schule und die Mittlere war dreimal pro Woche in der Vorschule, sodass ich entweder ein oder zwei Mädels in meiner Obhut hatte. Nachdem ich alle anfallenden Hausarbeiten (Waschen, Bügeln, Kinderzimmer sauber halten, Staubsaugen usw.) morgens erledigt hatte, waren wir also entweder Schwimmen, im Park, draußen im Garten, haben die Tiere auf der Farm gefüttert, sind mit dem Fahrrad gefahren und hatten zusammen einfach nur eine wunderbare Zeit.
Die Wochenenden waren, ebeson wie die Ferien, immer ausgebucht. Die Kids haben mit ihren Ponies an vielen Shows teilgenommen, wir haben viele Touren mit der ganzen Familie gemacht und es war super, Zeit mit allen drei Mädels zu verbringen, da ich vor allem die Älteste aufgrund der Schule durch die Woche nicht viel gesehen habe. Oft habe ich auch länger gearbeitet als eigentlich abgemacht, da ich mich in der Familie so wohl gefühlt habe und ein richtiger Teil der Familie war! Auch mit meinen Gasteltern bin ich super klargekommen, wir haben abends immer zusammen gegessen, über alles geredet und hatten einfach nur ein super tolles Verhältnis und haben es immer noch.
Auch England an sich ist einfach klasse. Die Leute sind alle unglaublich freundlich und offen, man fühlt sich überall willkommen und hat keine Hemmungen, mit fremden Leuten ins Gespäch zu kommen. Und glaubt mir, auch das Linksfahren hat man ziemlich schnell raus...:-) Aber auch ohne Auto kommt man in England ziemlich schnell von A nach B, die Zugverbindungen sind einmalig und so kann man schon in kurzer Zeit in einer Metropole wie London sein.
Auch wenn die Zeit am Anfang gar nicht vergehen wollte, verging sie dann nachher aber umso schneller und es war Zeit für den Abschied, der natürlich gar nicht leicht fiel. Aber für alle, die mit dem Gedanken spielen, als AuPair ins Ausland zu gehen: Lasst euch auch von anfänglichem Heimweh nicht aus der Ruhe bringen, ich bin so froh, dass ich nicht aufgegeben habe, weil ich sonst so viel tolle Erfahrungen verpasst hätte!
Es ist ein wahnsinnig tolles Gefühl, wenn einem Kinder anvertraut werden, ohne auch nur zweimal darüber nachzudenken! Und was allein schon ein Kinderlachen in einem selber auslösen kann, ist einfach unbeschreiblich...Ich habe zu meiner Gastfamilie immer noch Konatkt und zwischen uns hat sich eine richtig gute Freundschaft entwickelt; und der nächste Besuch wird mit Sicherheit nicht lange auf sich warten lassen:-)
Mit der richtigen Einstellung, einer tollen Gastfamilie und ein bisschen Selbstvertrauen könnt ihr euren Auslandsaufenthalt zu der Zeit eures Lebens machen...So, go for it! :-)
Nina K.