My year abroad – einmal London und zurück
Du bist gerade mitten in den Vorbereitungen für deinen Auslandsaufenthalt, oder zweifelst vielleicht auch noch ob du es überhaupt wagen sollst?! So oder so, ich erzähle dir gerne ein bisschen von „the best year of my life“!
Natürlich gibt es viel zu bedenken und organisieren vor dem Abflug in die (eigentlich oft ganz schön nahe) Ferne, aber MultiKultur ist da wirklich eine tolle, weil zuverlässige Hilfe, also keine Angst :)
Bei mir war es Montag der 24. August 2009 gegen Abend als ich nach einem „Goodbye auf Zeit“ von Freunden und Familie, endlich meine Zielinsel Großbritannien erreicht habe..Dort ging es dann mit dem Taxi das mir meine host family geschickt hatte Richtung mein zukünftiges „zu Hause“. Überall diese englische Sprache von der ich damals nicht soo viel Ahnung hatte und trotzdem vom Taxifahrer dafür ohne Ende gelobt werde (english politeness!), und dann auch noch dieser verwirrende Linksverkehr! Gosh, ich gebe wirklich keine gute Figur als Tourist ab! Aber eigentlich werd ich ja auch gar keiner sein..
Zwar hat mein Gastvater erst mal eine (Schreckens!-)Sekunde gebraucht um dieses unbekannte Mädchen mit dem Riesenkoffer geistig einzuordnen, aber dann wurde ich schließlich doch herzlich hereingebeten, puhh ;) Erwartet werde ich wohl doch, denn ich vernehme bereits ein ohrenbetäubendes Gebrüll an das ich mich sehr schnell gewöhnen sollte „Catrin! Come quickly, Hanna is here!!“. Und da kam auch schon der damals noch 8-jährige Huw um die Ecke gesaust um mich zu umarmen, what a welcome! Nachdem mir mein noch mein Reich gezeigt wurde war ich begeistert! Bis die Eltern zu ihren Partygästen zurückgekehrt sind und sich die Kinder wieder dem telly zugewandt haben..Begeisterung kurzfristig eingefroren! But never mind..
Die nächsten Wochen waren anstrengend, da will ich euch auch gar nichts vormachen! There is a lot to take in and get used to und ich kann bis heute nur schwer verstehen, wie man seine Kinder zu so verwöhnten Faulpelzen erziehen kann! „Hanna, I want you to make me a sandwich! No butter but plenty of salami!“, „ Hanna, can you pick that up!?“ Ähm noooo!! Oder bin ich eventuell in Wirklichkeit als Hampelmann eingestellt worden??! Natürlich ist es gerade am Anfang schwierig zu wissen wie man da reagieren soll (vor allem wenn die Mutter nicht arbeitet und meistens dabei ist..) aber ich kann euch nur empfehlen, zieht Grenzen wenn ihr ein Jahr überleben wollt und ernst genommen werden wollt! „ Of course Marian, you can have lots of salami! Its in the fridge! What´s wrong with you own legs!?“ Oder sie fragen halt freundlich..
Aber man gewöhnt sich an so einiges und mit der Zeit ging auch jeder Handgriff schneller und sicherer..Lunchboxen zusammenstellen, dafür sorgen dass der schoolbag gepackt ist, Kinderzimmer aufräumen und school uniform waschen..Gemüse schneiden, Vitamine raus legen und Töpfe abspülen, die Mülleimer für die dustmen raus stellen und die Küche wischen..
Aber dann kam irgendwann auch wieder der Zeitpunkt wo ich mir schnell meine keys und Oyster card für die tube geschnappt habe und meine Freizeit genossen habe! Und wenn man irgendwann nicht mehr auf die Buspläne gucken braucht und somit die meisten denken dürften, dass man kein Tourist ist, dann ist man ganz angekommen :) Und kann dann mit Freunden im Sommer in einen der unzähligen Parks relaxen, oder im Winter in Musicals or ins cinema gehen und gerade am Anfang ein wenig sightseeing here and there machen..Oder shoppen gehen^^ Schließlich habe ich schon bei meinem ersten Weggehen abends festgestellt, dass ich in Jeans so ziemlich die einzige bin :)
Dass haben wir zwar nicht in der language school gelernt gehabt, dafür aber die ein oder andere englische Vokabel und Grammatikregel (plus die Erkenntnis dass Ausnahmen die Regel bestätigen^^). Wenn man will kann man auch ein Examen machen, das vielleicht, vielleicht auch nicht^^, mal irgendeinen potenziellen Arbeitgeber interessieren wird. Auf jeden Fall ist es eine feine Sachen um neue Leute kennen zu lernen. Allerdings muss man sich im Klaren sein dass das auch alles „Ausländer“ wie du und ich sind. Ich hatte mir das so vorgestellt dass ich in einem Verein oder eben einfach so^^ auch Engländer kennen lernen würde..Aber das ist unter Au pairs recht selten, außer meinem britischen boyfriend hab ich dauerhaft mit überhaupt keinen „natives speakern “ was zu tun gehabt, shame! Denn leider lagen meine Arbeitszeiten ( 7am to 9.30 am and 4pm to 9 pm!!) so ungünstig dass ich gar keinem Sportverein hätte beitreten können..von den Monsterpreisen ganz zu schweigen!
Time flies wenn man sich amüsiert! Ich wusste immer dass es mir schwer fallen würde zu gehen, hab ich doch Leute sehr lieb gewonnen und unglaublichen Spaß gehabt! So war es auch nicht verwunderlich dass ich am Mittwoch den 18.August nur unter Tränen wieder ins Taxi gestolpert bin und mich auch erstmal nicht beruhigen konnte. Hab ich mich in einem Jahr England verändert? I have! Ich bin völlig selbstverständlich auf der richtigen Seite des Autos eingestiegen! Und ich hatte auch keine Schwierigkeiten mehr den Taxifahrer zu verstehn: „ Are you OK?“ (anspruchsvolles Englisch I know^^) „ Yea, well more or less..“ „ Ahh so you are going for good?“
Damn yes!
Das Jahr ist schon seit 2 Wochen endgültig vorbei und unfortunately lässt sich die Zeit wohl nur durch einen Zauberspruch zurückdrehen den ich (noch^^) nicht kenne...But one thing is for sure: London, I am coming back!
Und dann werde ich mich hoffentlich nicht mehr wie ein begriffsstutziger Tourist benehmen! Ich hab doch jetzt so viel dazu gelernt! I hope :)