„Wie war England?“ Nach meinem Auslandsjahr habe ich diese Frage mehr als nur einmal gestellt bekommen und jedes Mal hatte ich Schwierigkeiten sie zu beantworten. Aber wie soll man auch ein ganzes Jahr in dem mehr passiert ist als in meinem ganzen bisherigen Leben in ein paar Sätze packen?
Als ich vor etwa einem Jahr versucht habe mein ganzes Leben in einen Koffer zu quetschen, hatte ich nicht die leiseste Ahnung, was ich in den kommenden Monaten alles erleben würde. Dass es gewisse Dinge, Orte und Menschen geben wird, die ich nie vergessen werde.
Für mich ging es nach London in die Hauptstadt Großbritanniens und als ich nervös und mit viel zu viel Gepäck dort am Flughafen ankam, wartete auch schon meine Gastmutter auf mich. Sie quatschte gleich munter drauf los und obwohl alles noch ziemlich fremd war, fühlte ich mich gleich sehr wohl. Außerdem ist England ja nicht so weit weg und so habe ich zwischendurch auch Familie und Freunde daheim besucht. Heimweh hatte ich eigentlich so gut wie nie. Meine Gastfamilie hat es mir so einfach gemacht mich einzuleben, mein Gastkind, Theo, 9 Jahre alt, manchmal etwas frech, aber auch sehr lieb und meine Gasteltern mit denen ich immer über alles reden konnte, vermisse ich jetzt schon. Meine Aufgabe war hauptsächlich nach dem Jungen zu schauen und ein wenig im Haushalt zu helfen. Zeit mit meinem Gastkind zu verbringen war für mich allerdings nicht wirklich Arbeit, nachdem ich ihn von der Schule abgeholt habe, haben wir meist gespielt oder sind in den Park gegangen. Wir hatten so viel Spaß zusammen!
Wie bei vielen anderen Au Pairs wahrscheinlich auch war meine Zeit dort viel zu schnell um. Die ersten Tage ziehen sich, aber bevor man sich versieht vergehen auf einmal Tage, Wochen und Monate wie im Flug. England hat so viel zu bieten und nachdem ich Freunde gefunden und London genauer unter die Lupe genommen hatte, sind wir öfters auch mal in andere Städte gereist. Ein Au Pair Jahr ist so eine gute Chance ein bisschen etwas von der Welt zu sehen, weil man durch seine Gastfamilie noch abgesichert und nicht komplett auf sich alleine gestellt ist.
Wenn man dort wirklich ein Jahr wohnt, lernt man die englische Kultur von einer ganz anderen Seite kennen und so habe ich entdecken können, dass das englische Essen super lecker, das Wetter meist sehr schön und auch die Engländer sehr offen und freundlich sind!
Ich habe dort ein zweites Zuhause und viele gute Freunde gefunden, aber auch gelernt auf eigenen Beinen zu stehen und mehr Selbstbewusstsein entwickelt. Dieses Jahr war mit Abstand die beste Zeit meines Lebens!