Ich bin für knapp 11 Monate als Au-Pair nach London gegangen und es war einer der besten Erfahrungen, die ich je gemacht habe.
Ich musste auf zwei Kinder, den 4 jährigen Billy und die 7 jährige Bella aufpassen. Morgens habe ich die beiden gemeinsam mit den Eltern für die Schule fertig gemacht. Frühstück, Zähne putzen, Schuluniform an und schon konnte der Tag starten. Nachdem ich die beiden in die Schule gefahren habe, hatte ich erst einmal „Freizeit“. Also Zeit, um ein paar Hausarbeiten zu erledigen, mit dem Hund rauszugehen und einfach auch etwas Zeit für mich. Da bin ich entweder zum Sport gegangen oder habe mich mit einer Freundin zum lunchen, kochen oder Kaffee trinken verabredet.
Pünktlich zum Schulschluss habe ich die beiden Kinder von der Schule abgeholt und, je nach Wochentag, sie zu ihren „afterschool-clubs“ gefahren. Die 7 jährige Bella war vor allem sehr sportlich und hatte fast jeden Tag Aktivitäten wie Swimming, Diving, Gym Club und Drama. Währenddessen konnte ich Zeit mit Billy verbringen und wir sind bei gutem Wetter zum Spielen in den Park gegangen. Eine Beschäftigung haben wir eigentlich immer gefunden, ob mit seinen Actionfiguren oder seinen Autos spielen oder einfach nur mit ‘ner Snackbox auf dem Schoß Bella zuschauen. Natürlich gab es ab und zu auch die etwas schwierigen Momente, wenn einer von beiden oder auch mal beide gleichzeitig nicht zuhören wollten, nicht aufhörten zu streiten oder ihre plötzlichen Heulattacken hatten. Sie haben auch gerne mal meine Grenzen austesten wollen wie: „Bitte bitte dürfen wir das?“ Oder noch mehr Süßigkeiten oder länger auf dem Spielplatz bleiben und nicht baden wollen bitte bitte bitte! Das konnte echt anstrengend werden, aber alles war verflogen, sobald sie mich nur angelächelt und mit mir gelacht haben. Egal ob über uns selbst oder über Andere, Spaß hatten wir immer! Spielerisch waren die beiden sehr kreativ, egal ob mit ihren Spielsachen oder Decken und Kissen, vor allem in den Ferien hat es immer sehr Spaß gemacht, weil wir einfach so viel Zeit miteinander verbringen konnten. Trampolin springen, im Sommer am Paddling Pool abkühlen oder Weihnachtsplätzchen backen.
Für mich ist es das erste Mal gewesen, dass ich so lange von meiner Familie und Freunden getrennt war. Jedoch überkam mich nicht einmal das Gefühl der Zweifel und Heimweh hatte ich auch noch nie während dieser Zeit. Dank meiner liebevollen Gastfamilie habe ich mich sehr wohl und willkommen gefühlt und auch dank dem Internet, vor allem Skype und Whatsapp war ich jederzeit in Kontakt mit denen Daheim.
Außerdem findet man vor Ort schnell Anschluss und trifft sehr viele nette, super offene Leute, mit denen ich auch nach meinem Aufenthalt noch in Kontakt stehe. Vor allem die Wochenende füllten sich schnell mit Sightseeing, Museen, Picknicken, Ausgehen in London und vielem mehr! Man braucht also keine Angst haben, dass man dort angekommen keine Freunde findet. Auch das Gastland an sich und vor allem die Stadt London haben mich total beeindruckt. Es gibt so unglaublich viel zu sehen und zu entdecken, da reicht ein Jahr längst nicht aus! Wunderschöne Erlebnisse und Erfahrungen, die ich gemacht habe und all die vielen tollen Menschen, denen ich begegnet bin, werden mir immer in Erinnerung bleiben! Man wächst über sich hinaus und ich kann nur jedem empfehlen, diese Erfahrung selbst einmal gemacht zu haben.
