Nach meiner Ausbildung zur Sozialassistentin habe ich beschlossen ein Au Pair Jahr in England zu machen. So ging es dann am 1. September bei mir los und das Abenteuer beginnt. Am Anfang war ich ein wenig beängstigt da ich noch nie länger als 2 Wochen von zu Hause alleine entfernt war da meine Eltern sehr an mir hängen und ich halt ein Einzelkind bin.
Ich lebte in einer Familie mit 2 Kindern (Tommy 8 Jahre und Autistik und Caelan 2 Jahre). Mein Gastvater ist Doktor bei der Navy Base und meine Gastmutter war zu Hause. Ich war in Cornwall also ganz unten in der spitze Englands und um genauer zu sein in Helston direkt neben der Navy Base, sehr außerhalb und versteckt.
Die nächst möglichste Bushaltestelle war ca 10min fuß entfernt was natürlich geht. Aber meine Gastmutter hat mich immer zur Haltestelle gefahren da die eine Haltestelle nicht in die Richtung fährt wo meine Sprachschule ist und auch so wenn ich mal wohin wollte mit den kleinen wie Spielplatz oder Strand fuhr sie mich immer hin.
Meine Aufgaben waren hauptsächlich nur die Kinderbetreuung. Ich musste nicht Putzen da wir eine Putzfrau hatten, gekocht hat meine Gastmutter immer und Auto fahren musste ich auch nicht, da mein Gastvater den kleinen immer gleich mit in die Navy Base nimmt und Caelan da den Kindergarten besucht.
Ich war jeden Tag um 7 Uhr fertig und habe dann die Milch für Tommy gemacht. Ca halb 8 ging ich dann mit ihm hoch und habe ihn für die Schule fertig gemacht. 8 Uhr wurde er dann von einem Taxi von der Schule abgeholt. Nachdem Tommy abgeholt wurde saß ich mit meiner Gastmutter unten im Wohnzimmer und haben Nachrichten geschaut und geredet und halb 9 hat sie mich dann zu Haltstelle gefahren und musste dann eine Stunde mit dem Bus zum College fahren.
Um 15 Uhr wurde ich dann wieder von meiner Gastmutter von der Haltestelle abgeholt und haben dann bis um 16 Uhr auf Tommy gewartet bis er heim kam. Wenn er daheim angekommen ist, machte ich ihn seine Milch fertig und ging dann hoch in sein Zimmer und habe ihn beim Anziehen in die normalen Sachen geholfen. Ich versuchte immer das er so viel wie möglichst alleine macht da er es eigentlich alles von alleine kann aber nur bisschen faul ist und immer um Hilfe bittet. So habe ich ihn immer motiviert und er zog sich von alleine um. Tommy beschäftigt sich so gut wie immer alleine.
Er liebt es Papier zu zerschneiden, auf seinem Trampolin zu springen, seine Kinderserien zu schauen oder am Computer Bilder anzusehen. Caelan dagegen war wie ein normaler 2 Jähriger Junge der immer paar Grenzen ausprobiert hat wie weit er gehen kann. Aber in einer Hinsicht war er auch sehr schlau. Er konnte Puzzel alleine zusammen stecken natürlich hat er manchmal auch ein paar Fehler gemacht aber den Großteils hat er alleine fertig gemacht, genauso liebt er Bücher über alles, ist für sein alter auch schon sehr hilfsbereit.
Meine Gasteltern und ich haben immer öfters was Unternommen. Wir sind ins Theater gegangen, haben uns Musicals angeschaut wo meine Gasteltern auch wieder eine andere Babysitterin hatten um abends für die Kinder da zu sein. Jede Woche sind wir mindestens einmal für Lunch ins Restaurant gegangen und haben auch jedes Wochenende was Unternommen oder haben ein schönen Filmabend gemacht mit Popcorn und Schokolade. Ich habe nicht die ganzen Wochenenden mit ihnen verbracht, war auch öfters mal bei Freunden und habe da übernachtet und falls ich mal in der Woche wohin wollte wie zu dem Au Pair treffen konnte ich mit ihnen reden und sie haben mir frei gegeben.
Ich muss sagen ich habe mich richtig gut mit meiner Familie verstanden, wir sind Kompromisse eingegangen, konnten über alles reden und die Chemie hat einfach sehr gut gepasst. Das letzte Wochenende hat meine Familie ein BBQ für mich veranstaltet wo ich meine ganzen Freunde die ich da gemacht hatte einladen durfte. Wir haben dann alle im Garten gezeltet was natürlich sehr sehr schön war.
Es gab viel essen hatten ein Lagerfeuer am Abend gemacht wo die Kinder schon im Bett waren. Mein Gastvater hat dann viele Lieder auf Gitarre gesungen. Es war eine schöne Idee als kleine Abschiedsfeier. Ich vermisse die Zeit als Au Pair schon aber jetzt fängt bei mir ein neuer Lebensabschnitt an wo ich auch sehr gespannt bin.
Ich bin sehr froh das ich das Jahr gemacht hatte und habe nichts davon bereut oder als Zeitverschwendung empfunden. Man kann es nur weiter empfehlen. Da geht natürlich ein dickes Dankeschön an die Agentur Multikuktur! Die Agentur hat es mir ermöglicht das ich so ein schönes Jahr erleben konnte.
