Nach zwei Skypegesprächen mit meiner zukünftigen Gastfamilie war der Flug gebucht und es stand fest, dass ich in vier Wochen mit gepackten Koffern am Flughaffen stehen werde. Am Flughafen Heathrow angekommen wurde ich von meiner Hostmum abgeholt und es ging in mein neues zu Hause für die nächsten Monate.
Am Anfang ist es ein wirklich komisches Gefühl von einer fremden Frau abgeholt zu werden und plötzlich steht man in einem fremden Haus und isst mit einer fremden Familie zu Abend. Doch meine Gastfamilie bemühte sich sehr, um mir die Eingewöhnung leichter zu machen.
Meine Hostmum hatte schon für die erste Woche ein volles Programm für mich vorbereitet. So wurden mir meine täglichen Aufgaben gezeigt, wie die kleine Tochter (8 Jahre) in die Schule zu bringen und wieder abzuholen, mit den Hunden spazieren zu gehen und leichte Hausarbeiten zu erledigen. Auch besuchte ich gleich in der zweiten Woche nach meiner Ankunft zweimal die Woche vormittags ein College. Dort machte ich auch ein Cambridge Certificate.
Meine Hostmum hatte sich vorab in der Nachbarschaft erkundigt ob noch andere Familien ein Au Pair haben. Wie es der Zufall wollte wohnte eine Straße weiter ein anderes Deutsches Au Pair. Und so begann nach einem gemeinsamen Kaffee eine neue wunderbare Freundschaft. Wir gingen gemeinsam mit „unseren“ Hunden raus, besuchten zusammen eine Klasse im College und unternahmen mit „unseren“ Kindern gemeinsame Aktivitäten wie z.B. Halloween. Da wir beide das Wochenende frei hatten konnten wir in der Zeit London und Umgebung erkunden, einen Zumbakurs besuchen, sich mit den anderen Studenten aus dem College, die von überall herkamen, im Pub treffen oder auch einfach mal über alles reden. Denn natürlich gab es ‚ups and downs’, aber so konnten wir uns gegenseitig wieder aufbauen.
Als es dem Au Pair Aufenthalt dem Ende zuging merkte man wie einem die Gastkinder ans Herz gewachsen sind. Denn in dieser Zeit wurde ich zu einem Teil der Familie und wurde nicht als Angestellte angesehen. Ich habe sehr viele neue und nette Leute kennengelernt, eine zweite Familie gefunden und wahnsinnig viel dazugelernt.
Am Flughafen verabschiedete ich mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Denn natürlich freute ich mich wieder auf meine Familie und Freunde. Doch in England hab ich eine zweite Heimat gefunden und eine tolle Zeit erlebt.