Wie viele andere auch, wusste ich nach dem Abitur erst einmal nicht, wie es für mich weitergehen soll. Ausbildung? Studium? Oder etwas gänzlich anderes?
Ich habe mich für einen AuPair Aufenthalt in England entschieden.
Jetzt kann ich sagen, dass dies einer der besten Entscheidungen gewesen ist, die ich je getroffen habe.
Ich hatte eine wundervolle Zeit, auch wenn es nicht immer einfach war. Vor allem die ersten paar Wochen waren hart für mich. Vieles war fremd: neue Sprache, neue Umgebung und neue Leute. Allerdings war meine Gastfamilie sehr verständnisvoll und hat mich immer in ihren Alltag mit einbezogen. Gleich am ersten Wochenende haben sie einen Ausflug nach Wells mit mir unternommen und ich konnte zum ersten Mal Fish&Chips kosten.
Auch bei Problemen und Fragen konnte ich mich immer an meine Gastfamilie wenden.
Die Aufgaben innerhalb meiner Gastfamilie waren gerecht verteilt, sodass niemand mehr bzw. weniger machen musste. Meine Aufgabe war es, den 8-jährigen Sohn (Conor) meiner Gastfamilie zur Schule zu bringen und wieder abzuholen, sowie ein paar Tätigkeiten im Haushalt (bügeln, Abwasch, Wäsche waschen) zu erledigen. Zusätzlich konnte ich vormittags zweimal die Woche einen Sprachkurs in einem englischen College besuchen. Gleich im Haus neben dem meiner Gastfamilie, hat ein Freund von Conor gewohnt, sodass dieser meistens gleich nach der Schule mit ihm draußen spielen ging und ich die meisten Nachmittage für mich hatte.
Die Wochenenden hatte ich frei, sodass ich die Möglichkeit hatte mich mit Freunden aus dem College zu treffen, ein wenig in der UK herumzureisen, oder einfach nur zu faulenzen.
Alles in allem hatte ich ein wundervolles Jahr und war überrascht, wie schnell die Zeit vorbei war. Der Tag des Abschieds von meiner Gastfamilie war sehr tränenreich und für uns alle schwer. Während des Jahres, habe ich sie alle sehr lieb gewonnen und habe mich deshalb sehr gefreut, als sie mir sagten, dass ich immer ein gern gesehener Gast bei ihnen bin.
Das Jahr als AuPair hat mir viel gebracht, da sich dadurch nicht nur meine Englischkenntnisse verbessert haben, sondern ich auch einiges für meinen weiteren Lebensweg gelernt habe. Weiterhin habe ich Freunde verschiedener Nationalitäten finden können und viel über mich selbst in Erfahrung gebracht. Ich denke, dass der Schritt sich für einen Auslandsaufenthalt zu entscheiden, der erste Schritt in Richtung Selbstständigkeit ist.