Ich war 11 Monate als AuPair in Stockholm (Lidingö) und wohnte bei einer belgischen – schwedischen Familie mit drei Kindern. Mit dem Ältesten (7Jahre) und den Eltern habe ich Englisch gesprochen und mit den beiden Kleinen (2 und 5 Jahre) Schwedisch. Am Anfang war das Schwedische eine Herausforderung, aber mit dem Start des Schwedischkurses wurde es besser und die Kinder brachten mir viele Vokabeln bei. Außerdem half mir der Älteste anfangs beim Verständigen.
Mein Tag begann mit dem Wegräumen des Frühstückes der Familie, selten musste ich den Ältesten in die Schule bringen. Meine Aufgaben im Haushalt bestanden aus saugen, wischen, Wäsche waschen und Kinderzimmer aufräumen, außerdem habe ich einmal die Woche den Einkauf erledigt. Vormittags hatte ich immer frei – außer ein Kind war krank und musste zu Hause bleiben – in der Zeit hatte ich Sprachkurs, traf mich mit Freunden zum Mittag oder entdeckte die Stadt und Umgebung. Nachmittags habe ich 2-4 Mal die Woche die Kinder vom Kindergarten und der Schule abgeholt und dann unter der Woche jeden Tag das Abendessen zubereitet.
Ich war meist 2-3 Stunden mit ihnen allein zu Hause; in der Zeit haben wir gespielt, gemalt, gelesen, gegessen.. alles Mögliche! An den Wochenenden hatte ich größtenteils frei – ich musste nur selten Babysitten – an den Wochenenden habe ich viel mit Freunden unternommen: Ausflüge, Picknick, Flohmärkte, „fika“.. Als ich nach Schweden gekommen bin, hatte ich die ersten Monate überhaupt kein Heimweh – allgemein hatte ich sehr selten Heimweh – da ich so viele neue Eindrücke bekommen habe, so viele neue Menschen kennengelernt habe und einfach viel zu entdecken war – ich hatte überhaupt keine Zeit meine Familie und Freunde zu vermissen. Grund dafür war auch, dass sich Schweden von Deutschland nicht zu sehr unterscheidet.
Ziemlich schnell habe ich liebe Menschen meist aus Deutschland, aber auch aus anderen Ländern kennengelernt, woraus enge Freundschaften entstanden. Für mich war es sehr wichtig gute Freunde zu haben, da man erst einmal über alles reden konnte und auch aus seiner Familie herauskam und sein eigenes Leben dort aufbaute. Zusammen haben wir einiges erlebt wie z.B. Midsommar auf einer Schäreninsel, Reisen nach Riga und Åland, Rodeln, ganz viel Backen und Sightseeing in Stockholm.
Alles in allem war es ein richtig gelungenes Jahr, mit einer super lieben Gastfamilie, welche so gut wie meine 2. Familie ist, und tollen, unvergesslichen Erlebnissen. Ich hoffe, dass ich mein erlerntes Schwedisch in Deutschland weiter verbessern kann und es nicht verlerne. Das Au Pair Jahr in Schweden war außerdem auch eine tolle Erfahrung für mich persönlich. Ich bin selbstständiger und verantwortungsbewusster geworden und habe nun keine Angst für längere Zeit weit weg von meiner Familie und meinen Freunden zu wohnen.