Drei Monate in Irland! Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich es wirklich gewagt habe. Auch wenn ich nur für eine relativ kurze Zeit in Irland war, habe ich unglaublich viele und wertvolle Erfahrungen gesammelt. Die drei Monate vergingen viel zu schnell. Schon Wochen vorher und vor allem während des Fluges war ich sehr nervös. Mir schwirrten so viele Fragen und Sorgen durch den Kopf. Was erwartet mich in Irland? Werde ich mit der Sprache zurechtkommen? Werde ich mich mit der Familie verstehen? Und und und… Doch als mein Flieger in Irland landete war alles wie weggefegt und ich freute mich nur noch auf die Zeit in Irland und darauf meine Gastfamilie endlich zu sehen.
Pünktlich um 17:25 ist mein Flieger in Dublin gelandet. Erwartet hat mich die ganze Familie mit einem breiten Grinsen und selbstgebasteltem Plakat. Die Kleinste ist mir sofort entgegengerannt, hat sich um meinen Hals geschmissen und drauf los gequasselt :D Was für eine Begrüßung! Zuerst hat es sich allerdings angefühlt, als würde ich gegen eine Wand rennen. Ich habe mich wirklich anstrengen müssen, etwas zu verstehen. Vor allem wenn alle in einem irren Tempo durcheinander reden. Das hat sich aber schnell gelegt, auch wenn meine Antworten am Anfang wohl hauptsächlich aus "Yes“ „No“ „Ok“ „Really?" etc. bestanden, denn bevor ich mir etwas Besseres hatte zurechtlegen können waren sie meistens schon beim nächsten Thema. Aber schon nach ein paar Tagen hatte ich mich an die Sprache gewöhnt und es fiel mir immer leichter mich mit ihnen zu unterhalten. Die Familie - ich musste auf drei Kinder aufpassen (7,10 und 13 Jahre) - war super nett, integrierte mich ins Familienleben und unterstütze mich dabei andere Aupairs kennenzulernen und Ausflüge zu machen.
Zu meinen Aufgaben gehörte die Kinder morgens zur Schule zu bringen, wieder abzuholen und dann quasi den Rest vom Tag mit ihnen zu verbringen. Heißt, ihnen eine Kleinigkeit zu kochen, sie bei den Hausaufgaben zu betreuen und spielen. Das galt aber nur für einen Monat, da meine Zeit mit den Schulferien zusammenfiel, in denen ich sie dann den ganzen Tag um mich hatte. Hausarbeit musste ich nur wenig erledigen. Ich musste die Wäsche der Familie machen (was den größten Teil einnahm) und einmal in der Woche Hausputz (staubsaugen, Bad putzen, etc). Ich unternahm sehr viel mit den Kindern. Wir fuhren ins nächste Schwimmbad, spielten Brettspiele, zelteten im Garten, besuchten ein altes Schloss, picknickten im Park, machten eine kleine Radtour oder, was besonders beliebt war, backten alle Arten von Kuchen und Muffins. Alle drei waren sehr aktiv, haben Fußball und Basketball, gespielt oder waren im Ballett, Turnen, und später auch im Schwimmen, wo ich sie dann immer hinfahren musste… Es wurde einfach nie langweilig mit ihnen. Klar gab es auch öfter mal Streit untereinander. Aber das ist ganz normal und hat sich eigentlich immer schnell wieder geklärt. Und falls bei euch mal Probleme auftauchen sollten, lassen sie sich meistens schnell aus der Welt schaffen, es ist nur wichtig, dass ihr offen mit der Familie darüber redet.
Da ich nur drei Monate Zeit hatte, habe ich jedes Wochenende etwas unternommen, um so viel wie möglich von Irland zu sehen. Ich reiste sehr viel durchs Land, genoss aber auch die Abende in einem Pub mit anderen Aupairs und Live-Musik. Dabei hat es mir sehr geholfen, dass meine Gasteltern mich nur selten zum Babysitten am Wochenende gebraucht haben. Die Menschen in Irland sind unglaublich freundlich und offen. Mir ist es viel leichter gefallen mit jemandem ins Gespräch zu kommen, als in Deutschland.
Ich hoffe, ihr entscheidet euch auch für einen Auslandsaufenthalt und erlebt eine so schöne und unvergessliche Zeit, wie ich. Die Erfahrungen, die ihr sammelt sind unglaublich wertvoll und egal ob positiv oder negativ, sie können euch nur weiter bringen.
