Während ich mir die Fotos meines Sommers in Südfrankreich anschaue und in Erinnerung an die letzten drei Monate schwelge, kann ich rückblickend sagen, dass ich die Zeit nicht missen möchte. Die Bedenken vor meiner Abreise erwiesen sich als größtenteils überflüssig.
Ich wurde sehr herzlich von meiner Gastfamilie begrüßt und ich merkte schnell, dass die Chemie stimmte. Die Familie hatte drei Kinder: zwei Jungs im Alter von 13 und 15 Jahren und ein fünfjähriges Mädchen. Mein Heimweh legte sich ziemlich schnell, da die Familie mich in den Tagesablauf gut eingliederte und mir dadurch das Einleben vereinfachte. Mit der Sprache war es anfangs sehr schwer aber schon nach den ersten drei Wochen merkte ich eine deutliche Verbesserung. Vor allem durch das kleine Mädchen lernte ich viel, da sie auf eine sehr süße Art Vokabeln erklärte oder meine Aussprache korrigierte. Weil zweimal die Woche eine Putzfrau kam, musste ich mich kaum um den Haushalt kümmern, wodurch ich einen sehr lockeren Tagesablauf hatte. Nachdem ich ausgeschlafen hatte, kümmerte ich mich um das Aus- und Einräumen der Spülmaschine, räumte das Zimmer der Kleinen auf, und machte die Wäsche der Kinder. Danach hatte ich immer frei bis nachmittags um vier Uhr, wenn ich die Kinder von der Schule abholte. Mit dem kleinen Mädchen verstand ich mich sehr gut und wir hatten wirklich viel Spaß, wenn wir malten, Gesellschaftsspiele spielten, oder in den großen Pool der Familie gingen. Gegen 19 Uhr musste ich dann Abendessen für mich und die Kinder kochen, da die Eltern immer später von der Arbeit nach Hause kamen. Nach dem Essen war es ebenfalls meine Aufgabe, die Kleine zu baden, was immer sehr lustig war! Kurz danach kam die Gastmutter nach Hause und ich hatte Feierabend. Samstags musste ich immer von morgens bis abends auf die Kleine aufpassen, was aber gar kein Problem war, da wir meistens stundenlang im Pool spielten.
Sonntags war mein freier Tag, an dem ich mich meist mit anderen Au Pairs traf, die ich in meiner Stadt kennengelernt hatte. Wir fuhren ans Meer, wanderten auf den Klippen oder besichtigten Städte in der Nähe. Das waren wundervolle Tage, denn die Landschaft der Cote d´Azur ist traumhaft schön und es gab so viel zu sehen, dass wir meistens den ganzen Tag unterwegs waren. Aus den regelmäßigen Treffen entwickelten sich außerdem tolle Freundschaften! Diese Sonntage waren ein Highlight und ich werde die Erlebnisse nie vergessen.
Zusammenfassend habe ich super nette Menschen und eine schöne Kultur kennengelernt, eine wunderschöne Sprache erlernt und vertieft und die herrliche Landschaft der Cote d´Azur genossen! Ich würde jedem, der Spaß an der Arbeit mit Kindern hat einen Au Pair Aufenthalt empfehlen. Ich habe die tolle Erfahrung gemacht, mich selbst besser kennengelernt zu haben und reifer geworden zu sein, denn man ist auf sich allein gestellt und muss selbstständig viel Verantwortung übernehmen, was mir, als eher schüchternen Menschen, eine Menge Selbstvertrauen gegeben hat und mir gezeigt hat, dass ich jede Herausforderung schaffen kann, wenn ich einfach daran glaube.
