Für mich kam der Gedanke, für ein Jahr ins Ausland zu gehen, schon als ich in die Oberstufe gewechselt bin. Zwei meiner damalige Freundinnen sind für ein High School-Jahr in die USA oder auf ein Internat nach England gegangen, somit war das Thema „Ausland“ für mich all gegenwärtig. Endlich mal auf eigenen Beinen stehen und unabhängig von meinen Eltern etwas durchziehen, waren zwei meiner größten Motivationen es auch wirklich anzupacken.
Das es nach England gehen würde, war für mich eigentlich von Anfang an klar. Nachdem dann die Bewerbung abgeschickt wurde, ich eine Gastfamilie in London gefunden und das Abitur bestanden hatte, fing es für mich Ende August 2013 das Abenteuer England an. Der Abschied von meinen Eltern am Flughafen war mehr als hart und auch die ersten Tage wurde viel geweint. Doch der Alltag holte mich schnell ein, denn mit 4 Kindern im Alter von 9 und 11 Jahren war IMMER was zu tun. Meine Hauptaufgabe waren die kleinen Mädels, vor allem jeden Morgen für die Schule fertig zu machen und dann sie mit dem Bus dort hinbringen. Abends hab ich dann eigentlich jeden Tag gekocht, sie Bett fertig gemacht etc. Die typischen Au Pair- Aufgaben halt :) Jeder Tag war wieder was Neues los und bei meiner Familie gab es so gut wie nie einen Alltag, was die Monate sehr spannend aber auch anstrengend gemacht hat. Die Zeit ist wirklich geflogen das Jahr über!!! Ich hatte meine Mädelsclique, mit der man jedes Wochenende unterwegs war, um die Stadt und das Land besser kennenzulernen und die Sprachschule, um das Englisch zu verbessern.
Ich bin wirklich froh, diesen Schritt gewagt zu haben, obwohl viele es mir nicht zugetraut hätten. Ich kann es wirklich nur jedem empfehlen, es durchzuziehen. Klar gibt es viele Höhen und Tiefen, es läuft nicht alles rund, Kinder nerven, Heimweh ist stark etc etc, aber dieses Gefühl von Stolz am Ende ist unbeschreiblich und die Momente mit der Gastfamilie, Kids oder den Fremden die zu ganz engen Freundinnen geworden sind, bleiben für immer!