Nach dem Abitur war ich unsicher wie es weitergehen sollte, und da ich gerne mit Kindern arbeite entschied ich mich relativ spontan für ein Au pair Jahr. Am 1.9.2013 ging es dann los: Ein Jahr als Au pair in Sevenoaks, dreißig Minuten südlich von London. Dort passte ich auf zwei Mädchen (7 und 10) auf. Meine Gastfamilie begrüßte mich sehr herzlich am Flughafen und ich fühlte mich direkt gut aufgehoben.
Nach einer kurzen Zeit gefiel es mir sehr gut in England, ich gewöhnte mich schnell an den Linksverkehr und daran, dass einmal in der Woche die Lebensmittel geliefert wurden. Auch das englische Wetter (was gar nicht so regnerisch ist wie immer behauptet wird) machte mir nichts aus und ich schloss meine Gastkinder schnell ins Herz.
Meine Aufgaben an einem Schultag sahen so aus: Morgens um halb acht Uhr Frühstück machen, die Kinder für die Schule fertig machen und ein bisschen aufräumen, anschließend die Kinder zur Schule fahren. Danach ging ich entweder zur Sprachschule, ins Fitnessstudio oder traf mich mit Freunden. Anschließend stand etwas Hausarbeit an, wie Wäsche waschen und die Küche aufräumen. Ich hatte das Glück, dass meine Gastfamilie einen Putzservice hatte, weswegen sich meine Arbeit auf die Wäsche und die Küche beschränkte. Nachmittags um drei holte ich dann die Kinder von der Schule ab und fuhr sie zu ihren Aktivitäten wie zum Beispiel Ballett. Danach betreute ich sie bei ihren Hausaufgaben und bereitete das Abendessen zu. Da meine Gastfamilie aus Südafrika kommt, lernte ich nicht nur viel über die englische Kultur sondern auch über Südafrika. Außerdem hatten wir oft Besuch von Freunden und Verwandten zu Hause, was mein Jahr nur noch spannender machte.
Durch zahlreiche Au pair Treffen an den Wochenenden habe ich schnell neue Freunde gefunden, mit denen ich viel erlebt habe. Highlights waren unter anderem das Fußballspiel England-Deutschland im Wembley Stadion, das Londoner Oktoberfest, die Harry Potter Studios und das Musical König der Löwen. Außerdem bekam ich viel Besuch aus Deutschland und konnte ihnen England zeigen.
London ist in dieser Zeit meine zweite Heimat geworden und ich hatte eine fantastische Gastfamilie, die ich sehr vermisse und definitiv besuchen werde. Mein Englisch hat sich in diesem Jahr sehr verbessert und ich bin selbstbewusster geworden. Ich bereue es überhaupt nicht, für ein Jahr nach England gegangen zu sein, und kann es jedem nur empfehlen, diesen Schritt zu wagen. Vielen Dank, Multikultur, für die gute Betreuung!