Während meines letzten Schuljahres wurde mir immer mehr bewusst, dass ich nach dem Abi nicht sofort studieren wollte. Mit dem Gedanken ins Ausland zu gehen spielte ich schon lange und schließlich entschied ich mich für ein Au Pair Jahr. Nachdem alle Unterlagen zusammen gestellt waren hat es bei mir einige Zeit gedauert, bis ich eine Zusage bekommen habe. Das war im Nachhinein auch gut so. Ich hätte es mit meiner Gastfamilie nicht besser treffen können und kann mit vollster Überzeugung sagen, dass ich diesen Schritt immer wieder machen würde.
Der Abschied von meiner Familie und meinen Freunden fiel mir relativ leicht und ich war von mir selbst überrascht. Mein neues Zuhause befand sich im Stadtkern von London und ich kann es immer noch nicht ganz fassen, wie viel Glück ich alleine mit der Wohnlage hatte. Ich baute sofort ein super Verhältnis mit beiden Kindern (2 Mädchen, 5 und 7 Jahre alt) auf und es gab während des gesamten Jahres keine großen Probleme.
Mein Tagesablauf bestand meistens darin, dass ich die Kinder morgens aufgeweckt und ihnen beim Anziehen geholfen habe. Dann brachten die Eltern sie zur Schule und ich begann, mich um den Haushalt zu kümmern (saugen, bügeln, waschen etc.). Normalerweise habe ich die Kinder während der Woche 2mal von der Schule abgeholt und sonst hat meine Gastmutter das übernommen. Nachmittags hieß es dann Hausaufgaben machen, baden und Abendessen.
Zweimal die Woche bin ich zusätzlich zu einer Sprachschule gegangen. Dies hat mir weitergeholfen, das Gelernte aufs Papier zu bringen und generell mehr über die englische Kultur zu lernen.
In meiner Freizeit habe ich die meiste Zeit etwas mit drei anderen Au Pairs gemacht. Am Anfang erkundeten wir natürlich erst einmal London, um die meisten Stadtviertel kennen zu lernen. Nach und nach besuchten wir immer mehr Städte in ganz England (Brighton, Cambridge, Oxford, Portsmouth etc.), sowie einige in Schottland (Inverness/Loch Ness, Aberdeen, Edinburgh).
Ich kann nur jedem Au Pair empfehlen so viel wie möglich zu sehen, um das Jahr voll auszunutzen. Denn am Ende wundert man sich immer wieder, wo denn die Zeit geblieben ist.