Bei mir ging es mit dem Abenteuer Aupair alles doch recht schnell. Zwischen der Bewerbung und dem Flug nach England lagen gerade mal 2 Monate. Nachdem ich einige Male mit meiner zukünftigen Hostfamily geskypt hatte wurde der Flug gebucht und in 3 Wochen sollte es heißen „Welcome to Petersfield, England!“. Es blieb also nicht viel Zeit sich Sorgen über das zu machen, was mir bevostand. Hektisch wurden Koffer gepackt, Gastgeschenke besorgt und sich von Freunden und Familie verabschiedet. Ich wurde sehr herzlich von meiner Gastfamilie empfangen und in den ersten Tagen haben wir viele Ausflüge unternommen, damit ich die Jungs (6 und 8) besser kennenlernen konnte. Da die Familie vorher schon einige Aupairs hatte bestanden keine Berührungsängste seitens der Jungs und ich wurde wie eine große Schwester behandelt.
In der darauffolgenden Woche ging auch schon die Schule wieder los und für mich begann der Alltag eines Aupairs. Der bestand darin die Kids zur Schule zu bringen, Vormittags Wäsche zu machen und aufzuräumen. Ab und zu stand leider auch putzen auf dem Programm. Genug Zeit um sich mit anderen Aupairs im Gym oder zum lunch zu treffen blieb aber immer. Da ich vorher schon in diversen Facebook Gruppen mit Leuten aus der Umgebung Kontakt aufgenommen hatte, fand ich direkt Anschluss und freundete mich mit den Aupairs, die in meiner Stadt lebten, an. Da ich in einer eher kleineren Stadt wohnte traf man immer wieder bekannte Gesichter und auch unter den Engländern fand ich viele Freunde. So lernte ich auch meinen Freund kennen, der Engländer war und in der gleichen Stadt lebte wie ich. Durch meine nette Familie, viele Freunde und natürlich meinen Freund hatte ich nicht einen Moment, in dem ich mir gewünscht habe wieder in Deutschland zu sein. Heimweh kam bei mir nie auf. Den Kontakt zu Freunden und Familie in Deutschland hielt ich relativ gering. Rückblickend denke ich, dass ich mich so besser auf mein Leben in England einlassen konnte.
Da meine Hostmum nur eine halbe Stelle hatte, musste ich in der Woche nur 3 Tage arbeiten. Ab und zu kam aber mal ein Tag am Wochenende dazu. Es wurde jedoch immer darauf geachtet, dass die im Vertrag vereinbarten Stunden eingehalten wurden. Meine Hauptaufgaben waren also Kinder zur Schule bringen und abholen, nachmittags spielen, basteln, lesen, je nachdem wozu die Jungs Lust hatten, Abendessen kochen, die Jungs baden und ins Bett bringen. Durch so viel Zeit, die ich mit den Jungs verbrachte sind sie mir natürlich sehr and Herz gewachsen und meine Gastfamilie wurde zu meiner zweiten Familie, bei der ich auch nach meinem Aufenthalt immer willkommen bin. Da ich so viel Glück mit Familie und Freunden hatte verging die Zeit wie im Flug. Sieben Monate, die mir erst so lang vorkamen, waren plötzlich um und es sollte wieder nach Hause gehen, wo mir der Alltag wieder bevorstand und ich mich um meine Zukunft kümmern musste.
Durch die Agentur wurde man auch vor Ort immer gut betreut und durch die englische Partneragentur wurden einige Aupair-Treffen und Ausflüge organisiert.
Während der gesamten Zeit in England habe ich nicht einmal an meiner Entscheidung gezweifelt und ich würde es immer wieder genauso machen. Ich würde also jedem, der einen Auslandsaufenthalt machen will und gerne mit Kindern arbeitet ein Aupair Jahr empfehlen! Auch mein Englisch hat sich in dieser Zeit um einiges verbessert, auch wenn ich dort keine Kurse belegt habe.
