Ich war für sieben Monate in Australien und natürlich gibt es Unterschiede zwischen Erwartungen und Wirklichkeit. Euch geht es vielleicht auch so, dass ihr euch fragt, ob sich alle Hoffnungen und Vorstellungen erfüllen werden oder etwas anders wird als geplant.  

Für mich war Australien  vor der Ausreise ein riesiges, unbekanntes Land, das mich schon seit Langem beschäftigt hat. Gerade wegen der Natur und dieser fast schon unendlichen Weite! Die Hitze, die giftigen Tiere, Haie und sonstige Bedrohungen haben mich da erstmal nicht abgehalten. Auch die Kultur der Aborigines fand ich unheimlich interessant. Alles was ich zum Thema Australien in die Finger bekommen habe, wurde verschlungen!

Aber wie ist es dann wirklich? Auf einmal geht es los und da gehen einem schon Fragen durch den Kopf wie: Ist das wirklich das Richtige? Werde ich meine Familie sehr vermissen? Schließlich trennen einen nicht nur 10 Stunden Zeitverschiebung von den Liebsten, sondern auch ein teurer und mindestens 20 Stunden Flug (je nach Aufenthaltsort).

Wie war das bei mir?

Also ich muss zugeben, ich liebe Australien noch genauso wie vor der Reise und ich komme definitiv zurück! Von Schlange, Spinne und co. habe ich nichts mitbekommen, ich weiß auch nicht, wie ich das gemacht habe :D

Was wirklich ein tolles Gefühl ist, ist wenn man bei Sonnenuntergang spazieren geht und um die 50 Kängurus beobachten kann. So etwas Schönes, was man nicht mehr vergessen kann und auch nie in Europa erfahren kann. Einen Monat lang bin ich die Ostküste runter gereist und natürlich ist es gerade an Orten wie Airlie Beach und auch in Cairns sehr touristisch und die Große Weite habe ich nicht kennenlernen dürfen. Aber das ist ein Grund mehr zurück zu kommen!

Die  Kultur der Aborigines, das muss man einfach sagen,  wird selbst in der Daintree Region durch Regenwaldausflüge sehr touristisch dargestellt. Auch die Australier distanzieren sich, von dem was ich erfahren habe, eher von dem Thema, auch wenn die Regierung da etwas dran ändern möchte! So fallen leider sehr viele immer noch durch Kriminalität auf…

Auch sollte man den Winter nicht unterschätzen. Okay Winter ist nicht gleich europäischer Winter, aber als ich in Sydney Ende Juni ankam, war es bis August/September mit  Höchstwerten von 13 bis 16 Grad nicht gerade das, was man sich unter Australien vorstellt. Es gab sogar eine Autostunde entfernt meines Wohnortes Schnee.

Was ich immer noch an Australien toll finde ist die Mentalität, es ist einfach anders da! Auch wenn der ein oder andere eine solche Aussage belächelt, so ist diese Gelassenheit gerade an so süßen Küstenorten wie Noosa oder Agnes Water (beide sehr zu empfehlen ;)) sehr auffällig. Da ist es schon normal, dass man abends eingeladen wird oder man einfach mit Fremden ins Gespräch kommt. Selbst im Supermarkt  ist es irgendwie normal mit Fremden zu reden. Das prügeln um Kassen ist in Australien zum Glück noch nicht angekommen ;)

Womit ich aber nicht klar gekommen bin und da geht es bestimmt vielen so, das ist Weihnachten bei 35 Grad Hitze zu feiern. Da vermisst man schon einen anständigen Weihnachtsbaum und möchte keine Plastikimitate haben! Und was ebenfalls gewöhnungsbedürftig ist, das sind die Brotsorten. Auch wenn die Australier es euch stolz als „Brot“ verkaufen wollen, es handelt sich um Toast und das kann auf die Dauer echt nervig werden! Was Esskultur angeht, da muss man zugeben, dass Australier außer ihr typisches BBQ nicht wirklich spannende Auswahlmöglichkeiten haben. Viel ist aus dem südostasiatischen Raum und aus Indien übernommen. Aber wirklich australisch/neuseeländisch ist Pavlova, was aber auch Geschmackssache ist. ;)

Und der australische Akzent ist sehr schön, das muss mal gesagt werden!

Im Großen und Ganzen hat dieser Kontinent mir gezeigt, wie toll es ist zu reisen, sich frei zu fühlen, die Ferne zu lieben und dass manchmal weniger Planen mehr sein kann. Auch wenn viele Orte der Ostküste sehr überfüllt von Touristen sind, so möchte ich trotzdem nochmal auf die andere Seite der Welt und mich von der Weite Western Australias und dem Nothern Territory anstecken lassen.  Meine grundlegenden Tipps sind: sich viel Zeit zu lassen beim Reisen, sich von der Gelassenheit anstecken zu lassen und sich endlich mal von Ort zu Ort treiben zu lassen… Nach Australien zu gehen ist aus meiner Sicht eine richtige Entscheidung, sei es als Au Pair, Work and Traveller, WWOOFer oder um die Surfkultur kennen zu lernen!   

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