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Italien

Nach der Schule ins Ausland! Diese Entscheidung fiel mir nach bestandenem Abitur überhaupt nicht schwer, denn eine Pause musste her, eine Pause von all’ dem Lernen, den Büchern und den Hausaufgaben. Ich wollte raus in die Welt, was sehen, der Stadt, in der ich mein ganzes Leben verbracht habe, zumindest für einen bestimmten Zeitraum den Rücken kehren.
So entschied ich mich also für Aupair in Italien, da ich die Sprache bereits seit drei Jahren in der Schule gelernt hatte und auch im Berufsleben weiter damit arbeiten wollte.


Die Vermittlung durch MultiKultur klappte hervorragend und Anfang September sollte es dann für mich für neun Monate nach Rapallo (in der Nähe von Genua) gehen. Das überschaubare Leben in einem touristischen Badeort, die Vorstellung gefiel mir.


Die Begrüßung durch die Gastfamilie fiel herzlich aus: Ich wurde von meiner Gastmutter und dem jüngeren Sohn (10 Jahre alt) vom Bahnhof abgeholt und in mein neues zu Hause begleitet. Insgesamt hatte meine Familie zwei Söhne, 10 und 14 Jahre alt. Auf Grund dieses fortgeschrittenen Alters fiel es den Jungs am Anfang etwas schwer, schon wieder die „Neue“ zu akzeptieren, da meine Vorgängerin erst wenige Tage vorher gegangen war. Trotzdem waren alle sehr nett zu mir und führten mich in ihren Tagesablauf ein. Während der Monate habe ich auch gemerkt, dass es durchaus Vorteile hat, bereits so „alte“ Kinder zu haben, da das gegenseitige Lernen noch viel intensiver vonstatten geht, als wenn man sich nur mit einem Baby beschäftigt, das noch wenig spricht. So habe ich auch nicht nur bei meinen Gasteltern, sondern auch bei den Kindern oft nachgefragt, was wohl dieses und jenes Wort bedeutet und wie er das wohl gerade gemeint haben könnte.

Zu meinen Aufgaben gehörte als erstes, Zeit mit Daniele, dem Kleinen, zu verbringen. Federico, der Große war ja insofern schon alt genug, auch mal allein zu Hause zu sein, oder allein von der Schule nach Hause zu kommen. Ich holte also Daniele von der Schule ab, fuhr mit ihm zum Spielplatz und ließ ihn dort mit anderen Kindern spielen oder spielte selber mit. Zu meinen Hausarbeiten gehörte außerdem noch Bügeln, Abwaschen und gelegentliches Kochen und Babysitting. Allerdings sind die Aufgabenbereiche schwer abzugrenzen und man erledigt noch viel mehr Dinge, die so im allgemeinen Alltag anfallen, die man aber kaum als „Arbeit“ bezeichnen kann, die vielmehr normal sind, wenn man gemeinsam unter einem Dach wohnt. Ich verbrachte viel Zeit im Auto, um auch beide Jungs zu ihren Terminen, Geburtstagsfeiern und Sportaktivitäten zu bringen, was im italienischen Autoverkehr jedes Mal ein Abenteuer war.

Vormittags hatte ich Zeit, drei Mal die Woche zur Sprachschule zu gehen und am Wochenende war ich oft viel frei, an diesen Tagen bin ich dann immer nach Genua zu meinen Freunden gefahren, um meine Freizeit in einem anderen, neutralen, Umfeld zu genießen.

An der italienischen Kultur ist mir aufgefallen, dass viele Vorurteile, die besonders wir Deutschen haben, oft bestätigt worden sind, was ziemlich oft für belustigtes Kopfschütteln meinerseits gesorgt hat. Andererseits entdeckt man, dass wir auch noch ziemlich wenig über dieses Land wissen, obwohl unsere gemeinsame Geschichte schon so weit zurückreicht. Das wohl Wichtigste ist, dass keiner nur Italiener ist, sondern es Römer, Genovesen, Mailänder und Sizilianer gibt und dass eine einfache Zugfahrt von ca. 2 Stunden in jede beliebige Richtung ausreicht, um eine neue kleine Welt zu entdecken. Ich habe meine Freizeit genutzt, um viele verschiedene Städte zu besuchen und bin zu dem Schluss gekommen, dass jede Region Italiens sehenswert ist, dass aber gerade eine Gastfamilie ein hervorragender Ausgangspunkt ist, um ein Land dort kennenzulernen, wo es am Interessantesten ist: im Volk. Man kommt durch diese Art von Auslandserfahrung in direkten Kontakt mit tollen Menschen und lernt die typischen Dinge wie Verantwortung übernehmen und Hausarbeiten erledigen ganz nebenbei. Auch wenn es oft Stress gab und man vor allem in Italien vollen Einsatz braucht, um die Kinder unter Kontrolle zu bekommen, hat sich diese Erfahrung wirklich gelohnt, um eine Familie, ein Volk, ein Land kennenzulernen.

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