Nach dem Abi erstmal was anderes sehen! Aus Deutschland raus? Auf jeden Fall! Aber ans andere Ende der Welt? Nee! Also entschied ich mich für England. Das ist weit weg und doch nebenan! Als die Entscheidung getroffen war, stöberte ich im Internet und stieß auf die Seite von Multikultur: Work and Study in Bournemouth! Vier Monate in England arbeiten, zur Sprachschule gehen und dabei noch direkt am Meer wohnen! Das hörte sich super an! Also meldete ich mich an. Wenige Wochen später erhielt ich auch gleich meinen Ausreisetermin und meinen Arbeitsplatz - Sandwichartist bei Subway!
Am 11.08.13 stieg ich dann also mit klopfenden Herzen und dickem Koffer ins Flugzeug! In London angekommen, nahm ich den Bus nach Bournemouth und von dort den Bus nach Poole, einem etwas kleineren Nachbarort, in dem ich in einem kleinen Häuschen ein Doppelzimmer beziehen und mir Bad und Küche mit den anderen Mitbewohnern teilen würde. Meine Zimmergenossin Katrin kam am selben Tag an wie ich. Sie war auch aus Deutschland und es stellte sich heraus, dass wir im selben Flieger gesessen hatten, im selben Subway-Store arbeiten, die selbe Schule besuchen und in die gleiche Sprachklasse gehen würden! Lustiger Zufall! Obwohl wir vom Charakter das totale Gegenteil sind, kamen wir gut miteinander aus und teilten Freude und Leid: Ein gammeliges Bad mit Teppichboden, unbequeme Matratzen, anfängliches Heimweh, stressige Arbeitstage, aber auch wunderschöne Stunden am Meer und im Stadtpark, spannende Ausflüge in die Umgebung, lustige Klassenlehrer, coole Pubnights und gemütliche Stunden vor dem Fernseher!
Ich besuchte zwei mal die Woche die Sprachschule und arbeitete fünf mal die Woche ca. fünf Stunden täglich; wovon ich leben konnte, aber natürlich nicht reich wurde. Öfter im muffeligen Subway-Store Sandwiches zu belegen, kam für mich aber auch nicht in Frage, weil dies nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung war! Lieber saß ich im Cafe, ging an den Hafen, machte Strandspaziergänge, traf mich mit Leuten aus der Schule oder unternahm irgendetwas anderes. Obwohl Bournemouth nicht riesig ist, gibt es dort unglaublich viel zu erleben. Viele Diskotheken und Pubs, die auch unter der Woche bis Nachts aufhaben und in denen oft Live Music gespielt wird, die verschiedensten Sportangebote, Kino und Tanzaufführungen.
Langeweile hatte ich nie und die Zeit ist rasend schnell vergangen! Als ich nach vier Monaten wieder am Düsseldorfer Flughafen stand und meine Familie wiedersah, kam es mir vor, als hätte ich gerade erst ,,Tschüss" gesagt. Auch wenn nicht alles immer ,,lovely" war und mein Englisch immer noch nicht ,,perfect" ist , will ich die Zeit in England nicht missen! Neben den Leuten die ich kennengelernt habe, ist mir England als Land, also alles was dazugehört, richtig ans Herz gewachsen (ja, auch das Essen und das Schlangestehen an der Bushaltestelle ;-) ) und ich würde jederzeit wiederkommen!
