Nach meinem Abi wollte ich unbedingt für ein halbes Jahr ins Ausland, um meine Englischkenntnisse auszubauen und mal aus dem Alltag zu Hause raus zu kommen, um etwas neues zu erleben. All zu weit weg wollte ich jedoch nicht, weshalb die Wahl relativ schnell auf England fiel. Also machte ich mich am 13.11.2016 für ein halbes Jahr auf nach England.
Angefangen hat meine Reise in Bournemouth, wo ich einen 2-wöchigen Sprachkurs besuchte. Die Zeit dort verging wie im Flug und auch meine Gastfamilie machte es mir leicht in England anzukommen und mich an meine neue Situation zu gewöhnen.
Richtig los ging das Abenteuer jedoch erst als ich zwei Wochen nach meiner Ankunft in England mein Ziel für das nächste halbe Jahr erreichte. Ein Hotel in dem kleinen verschlafenen Städtchen Torquay an der Küste. Vor lauter Aufregung vergaß ich beinahe meinen Rucksack im Taxi, doch der nette Fahrer kam noch einmal zurück und brachte mir jenen. Ich konnte, wie viele andere Angestellte im Hotel wohnen und bezog mein Zimmer, was ich mir von da an mit einem portugisischen Sprachschüler, der wie ich Kellner war, teilte. Ich wurde gut von allen aufgenommen und konnte in den ersten zwei Wochen viel arbeiten, um alle genauen Abläufe im Restaurant zu verstehen. Dies war auch nötig denn kurz darauf folgte die Weihnachtsaison, die wohl stressigste Saison des ganzen Jahres. Sowohl Weihnachten, als auch Silvester mussten alle Angestellten im Hotel arbeiten, Pausen gab es nur wenige. Doch so schlecht war es vielleicht gar nicht, da so nicht viel Zeit blieb um Heimweh zu bekommen. Ab Mitte Januar wurde es wieder ruhiger im Hotel und so konnte ich Anfang Februar für eine Woche nach London gehen um mir die Hauptstadt anzugucken. Während meines Aufenthalts habe ich viele interessante und nette Arbeitskollegen kennengelernt und auch einige Freunde gefunden. So wurde es eigentlich nie langweilig, da meine Kollegen immer etwas unternehmen und abends ausgehen wollten. Im Gegenteil musste man sie manchmal sogar etwas bremsen und sie daran erinnern, dass alle wieder um 7 Uhr auf der Matte stehen müssen. Von Minigolf, Billiard oder Bowling spielen, vom feiern gehen bis zum gemütlich in einer Bar sitzen, oder Anfang April bereits grillen, es fand sich immer eine Beschäftigung.
Rückblickend bin ich froh für ein halbes Jahr nach England gegangen zu sein, denn ich habe nicht nur neue Freunde kennengelernt, sondern auch einen Einblick in die Arbeitswelt (einen sehr genauen in die Hotellerie Branche) erlangen können und vor allem mein Englisch verbessern können, was ich mir ja vorgenommen hatte.
Zurück in Deutschland bin ich natürlich froh wieder bei meiner Familie zu sein und meine Freunde um mich zu haben, jedoch hatte ich eine gute Zeit und werde England, gerade das gemütliche Torquay, das englische Frühstück (auch wenn es ungesünder kaum geht), und vor allem die netten und aufgeschlossenen Taxifahrer, die einem bereits ihre Lebensgeschichte erzählten da war man noch gar nicht eingestiegen, vermissen.