Ende Januar 2013 war es dann endlich so weit. Für mich ging es ab in den Flieger Richtung Sydney, Australien. Ich war sehr nervös und aufgeregt als mich meine Eltern in Frankfurt verabschiedeten, vor allem weil ich von nun an 6 Monate auf mich allein gestellt sein sollte und dass noch mit eher mäßigen Englischkenntnissen. Zum Glück hatte meine Mutter mich doch noch überredet MultiKultur als Unterstützer hinzuzunehmen. Sie haben für mich die ersten drei Tage Hostel gebucht und sich um einen Transport vom Flughafen in Sydney zum Hostel organisiert. Das beruhigte dann nicht nur die Nerven meiner Mutter (wie Mütter dann nun mal so sind ;-) ), sondern linderte dann auch meine ersten Sorgen in diesem großen fremden Land. Ebenfalls half mir die örtliche Partner beim Start in dieses kleine Abenteuer (Konto eröffnen, Job suchen, CV (Bewerbung) schreiben(!!!), und auch sonst mit Rat und Tat zur Seite stehen,…).
Im ersten Monat konnte ich schon die erste australische Luft schnuppern und bin mit drei Mädels von Sydney aus die Küste hochgereist.
Da ich mit relativ wenig Geld dorthin gereist bin, musste ich mich dann alsbald nach einem Job umgucken, und jetzt kommt der nicht so schöne Teil meiner Reise: Die Angebote in der Jobdatenbank waren gut, aber es war für ein Mädchen alleine und ohne Auto sehr schwer an einen Farmjob heranzukommen (denn ich wollte unbedingt auf eine Farm und ins Outback). Deshalb habe ich auch auf anderen Jobseiten gesucht. Ich fand auf einer Seite eine Anzeige eines Pferdehofbesitzer der „easy going female backpackers“ zum Pflegen seiner Pferde suchte.
Ich sollte dann in ein Hinterwäldler-Städtchen kommen, von wo er mich und angeblich zwei andere Mädchen abholen wollte. Auf der Busfahrt dorthin fing dann leider schon ein mulmiges Gefühl in der Bauchgegend an, da die Anzeige doch etwas unheimlich war, nicht zuletzt da er mir meine Aufgaben auf dem Hof am Telefon nicht direkt erklären konnte. Dort angekommen, sagte er mir er würde mich und die Mädels Nachts(!) abholen. Da wurde das mulmige Gefühl doch eher zum großen rot-blinkenden Ausrufezeichen und ich bat ihn um die Kontaktdaten der anderen zwei Mädchen. Doch er konnte mir auf einmal keine Namen nennen. Da ist es mir dann doch wie Schuppen von den Augen gefallen. Ich hab direkt den nächsten Flieger Richtung Sydney genommen. Das war wirklich gefährlich und ziemlich blauäugig von mir, jedoch hab ich draus gelernt. Danach lief dann alles super! Ich bin mit meinem mit Hilfe der Partner erstellten CV den Tag nach meiner Widerkehr einfach zur ‚Lueneburger Bakery‘ gegangen und habe direkt einen Job bekommen!
Das waren dann auch zwei super Monate, in denen ich in Sydney gelebt, mein Englisch absolut verbessert und ich tolle Leute kennengelernt habe. Außerdem hatte ich da einen Job gefunden der mir sehr viel Spaß gemacht hat. So konnte ich Geld sparen, welches ich danach in 4-Monaten-Rumreisen direkt wieder ausgegeben habe, denn Australien und unfassbar teuer. So hab ich dann die komplette Ostküste, Great Ocean Road, Melbourne, Alice Springs + Uluru und ein Teil der Westküste (Broome und Perth) sehen und erleben dürfen. Also ich kann dir nur raten MACH ES!! Australien ist fantastisch, die Leute sind unglaublich Nett und Hilfsbereit. Auch wenn du alleine bist, du bist trotzdem nie allein, denn man trifft überall auf Gleichgesinnte die einem stets weiterhelfen, ob Deutsche, Franzosen, Engländer, Aussis oder sonst woher!!! Und vielleicht sieht man sich ja mal dort, denn ich werde auf jeden Fall irgendwann wieder dorthin fliegen.
Cheers!
