Zehn Wochen (von Anfang Oktober bis Mitte Dezember 2018) habe ich als Freiwilliger an einer Grundschule in Kapstadt Sport unterrichtet. Ich bin 19 und wollte nach dem Schulabschluss einfach mal raus in die weite Welt, reisen und etwas Sinnvolles tun.
Kapstadt an sich ist eine wunderschöne Stadt, insbesondere in unserem Winter, da es dort Sommer ist. Untergebracht waren alle in einem Hostel in Observatory, einem ziemlich sicheren Viertel, etwa zehn Minuten per Auto vom Zentrum entfernt. Zeitweise wohnte ich mit 60 anderen Freiwilligen zusammen, was man sich schlimm vorstellt, aber es eigentlich komplett cool ist, da man viele neue nette Leute kennenlernt und man immer etwas zu tun findet. Von Montag bis Donnerstag bekamen wir Abendessen in einem naheliegenden Restaurant und am Freitag aßen wir im Hostel – beides war lecker. Unter der Woche gab es auch Frühstück, für das Mittagessen und das Essen am Wochenende musste man selbst sorgen. Noel und seine Frau, die als eine Art Hostelmanager fungieren, waren beide einfach nur liebenswert und halfen einem immer, wenn man Hilfe brauchte. Das Hostel war sehr sauber und gut ausgestattet. Eine meiner zehn Wochen verbrachte ich in der Host Family – hier sind ca. 15 andere Freiwillige, also ist man auch hier nicht allein. Das Essen (3x am Tag+Wochenende) war super und viel und auch die Eltern sehr nett, ebenso war das Haus schön und hatte das was man braucht. Jedoch ist es ca. 30 Minuten vom Zentrum entfernt und mitten auf dem Land – einmal mussten wir eine halbe Stunde auf ein Uber warten, was normalerweise 1-5 Minuten dauert. Auch sonst gibt es in unmittelbarer Nähe wenig zu tun, daher würde ich empfehlen in das Hostel zu gehen.
Mein Projekt war etwa 4-5 km entfernt von unserem Hostel, deshalb fuhren wir jeden Tag mit einem Taxi hin und zurück (Uber&Taxify ca. 3€ pro Fahrt). Die Schule an sich hatte nicht so viel Ausstattung für den Sportunterricht, aber das sind die Kinder dort gewöhnt und man kann dennoch beispielsweise Fußball oder Netball (ähnlich wie Basketball) spielen. Ich war mit zwei Mädchen im Projekt und zusammen unterrichteten wir alle Klassen, d.h. von 5 bis ca. 15 Jahre. Wir arbeiteten von ungefähr 8-14 Uhr, montags bis freitags.
Auch die Organisationen (SASTS vor Ort und MulitKultur) halfen einem und es gab keine einzige Komplikation. Neben der Arbeit als Volunteer gibt es unzählige Aktivitäten, zudem gibt es auch kostenpflichtige Touren eines Partners, mit dem man das Umland erkunden kann, z.B. in Form einer Safari. Man kann sich aber auch einfach ein Auto mieten und damit herumfahren, insbesondere zu mehreren ist das spaßig und recht billig. Ein Großteil des Lebens dort ist für uns verhältnismäßig billig, insbesondere Lebensmittel.
Die Einheimischen sind alle sehr nett und offen, weshalb der Kontakt zu ihnen einfach und schön ist. Gerade beim Ausgehen lernt man viele kennen und hat sehr viel Spaß dabei – Partys kommen insbesondere am Wochenende nicht zu kurz. ;)
Etwas vorsichtig sollte man in puncto Kriminalität sein (beispielsweise Wertgegenstände nicht sichtbar zeigen und Perso niemals im Original mitnehmen), aber dann passiert einem in der Regel nichts, insbesondere tagsüber.
All meine schönen Erlebnisse sprengen den Rahmen dieses Berichtes, daher in Kurzform: Ich bereue keine Sekunde, die ich in dieser tollen Stadt und diesem tollen Land war und kann jedem Schulabsolventen und jedem anderen nur empfehlen, einmal seinen Horizont zu erweitern, etwas Sinnvolles zu tun, andere Sichtweisen zu entwickeln und natürlich eine Menge Spaß zu haben.