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Madagaskar

Wichtig: Dieses Programm wurde bis auf weiteres eingestellt.

Aufgrund der weltweiten Pandemie und damit verbundenen Unsicherheiten und Reiseeinschränkungen haben wir uns dazu entschlossen, die Vermittlung von Work and Travel Programmen, Freiwilligenaufenthalten und Praktika vorerst einzustellen.

Aus der heutigen Sicht können wir dir keine zuverlässige Einschätzung geben, ab wann wir diese Programme wieder uneingeschränkt anbieten werden können.

Wir freuen uns,  dir Au Pair Aufenthalte im Ausland weiterhin anbieten zu können und auf diesem Weg jungen Menschen Auslandserfahrungen zu ermöglichen. 

 

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erfahrungsbericht freiwilligenarbeit madagaskar cedric

Ankunft auf Madagaskar

Im August 2018 ging es für mich, Cedric, 18 Jahre und 2017 mein Abitur gemacht, los nach Madagaskar. In meinen fünf Wochen dort sollte ich viele neue Erfahrungen sammeln – positive, sowie negative – und einige interessante und coole Leute kennenlernen. Meine Zeit dort startete mit der Einführungswoche, danach kam das Mangroven-Projekt, anschließend das Renovierungs-Projekt und zuletzt das Lemuren-Projekt. Alles machte ich jeweils eine Woche, um möglichst viele verschiedene Projekte auszuprobieren. Nach meiner Zeit als Freiwilliger reiste ich dann noch eine weitere Woche alleine auf Madagaskar rum.

Zuvor hatte ich schon 5 Monate Freiwilligenarbeit in Asien gemacht und bin 4 Wochen auf eigene Faust durch Südafrika gereist, kam also mit ein wenig Erfahrung auf dem Naturparadies an. Ich landete zuerst in Antananarivo (auch Tana genannt), um von dort weiter nach Nosy Be zu fliegen, dem eigentlichen Ort der Freiwilligenarbeit. Dies ist eine etwas touristischere Insel im Norden des Landes. Die Abholung vom Flughafen klappte problemlos und nach rund einer Stunde Fahrt kam ich im Center, mein Zuhause für die nächste Zeit, an. Unterwegs wurden wir von der Polizei angehalten, welche von dem Fahrer Geld zu gesteckt bekam, bevor es weiter geht. Eine ganz normale Prozedur hier, da die Polizei sowie Regierung total korrupt und quasi nutzlos ist, wie ich erfahren sollte. Mit dem Bus von Tana nach Nosy Be zu fahren (worüber ich auch erst nachdachte) statt zu fliegen, würde ich nicht empfehlen, da man fast 22h in einem engen Bus auf teils extrem schlechten Straßen zu der Insel fährt. Generell ist hier der Verkehr und die Verkehrsmittel auf Madagaskar sehr gewöhnungsbedürftig. Ich habe kein Auto gesehen, welches in Deutschland auch nur ansatzweise TÜV bekommen hätte. Aber genau darum geht es ja, neue Sachen kennenzulernen und auszuprobieren, damit man selber die Kultur und das Land näher kennenlernt.

Das Center

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Das Haus, in welchem alle Freiwilligen untergebracht sind, steht auf einem riesigen Grundstück und nur 200m vom Strand entfernt. Es gibt einen großen Aufenthaltsraum, der auch als Esszimmer fungiert. Jedoch war dieser zu meiner Zeit noch komplett leer (ich war der erste Pionier dort), bis auf ein Extrabett und zwei Holztische, weder andere Entspannungsmöglichkeiten, Deko, Bilder noch sonstige Einrichtungsgegenstände waren noch nicht vorhanden (allerdings wurde es jetzt eingerichtet). Jedes Schlafzimmer (2 – 4 Betten) verfügt auch über ein eigenes Badezimmer, was ziemlich praktisch ist. W-LAN gab es in der Unterkunft nicht, dafür kann man relativ günstig Datenvolumen kaufen. Das Personal im Haus ist wirklich freundlich, die Küchenfrau ist super lieb und lacht immer und Theo, quasi ein Mann für alles, ist auch immer hilfsbereit. Es gibt sogar einen Wächter, der nachts das Haus mit einer Machete bewacht. Jedoch ist hier die Kommunikation etwas schwierig, da das Personal kein Englisch und teilweise auch kein französisch spricht (nur mit dem Personal, nicht mit den Koordinatoren!).

Die Einführungswoche

Um einen anfänglichen Überblick über die Insel zu bekommen, ist es auf jeden Fall ratsam an der Einführungswoche teilzunehmen. Unter anderem fuhr ich zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten auf der Insel, bekam eine kleine Spracheinführung und schloss die Woche mit einem echt coolen Tagesausflug durch ein Naturreservat ab. Jedoch waren die Tage nicht wirklich voll mit Aktivitäten, sodass man an manchen Tagen nur abends zwei Stunden den Sonnenuntergang anguckt oder an einem anderen lediglich morgens ein wenig die Stadt erkundete. Schon an meinen ersten Tagen habe ich gemerkt, dass die Organisation der Projekte oft hinterherhängt bzw. ein wenig chaotisch ist. So musste ich zum Beispiel an meinem aller ersten Projekttag sechs Stunden auf meine Koordinatorin warten, ohne dass ich irgendwelche Infos oder andere Möglichkeiten hatte. Auch nahm ich am Donnerstag der Einführungswoche an dem Renovierungsprojekt teil, da mein eigentliches Programm einfach ausfiel.

Das Mangrovenprojekt

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Ich wurde die Woche von zwei studierten Mangrovenexpertinnen begleitet und lernte wirklich viel über verschiedenste Mangrovenarten, deren Bedeutung für Mensch und Natur und wie man diese beschützen kann. Es war wirklich interessant, mehr darüber zu erfahren und das Ökosystem später selber zu erkunden. Leider sprachen beide aber nur französisch und kaum englisch, wodurch die Kommunikation ziemlich erschwert wurde. Lediglich mein Koordinator konnte ein wenig übersetzen. Da dieses Projekt noch in den Startlöchern stand und ich erst der 2te Freiwillige war, war es auch entsprechend unorganisiert. Wir besuchten mehrmals einen kleinen Mangrovenwald und auch einmal einen deutlich größeren in einem Naturreservat, aber ohne wirkliches Ziel. Wir halfen also nicht bei der Aufforstung oder ähnliches. Die Wälder an sich waren aber wirklich schön, mit vielen verschiedenen Spezies und Bewohnern, welche man zuvor noch nie gesehen hat. Auch machte ich oft nachmittags das Lemuren-Projekt mit und nicht mehr mein eigentliches, da es eben kein Ziel oder Sinn des Projektes gab. Zum Beispiel grub ich am Freitag nur vormittags Papayabäume in dem Lemurenpark (siehe Lemurenprojekt) aus, also in keiner Weise mein Projekt. Jedoch kann es auch sehr gut sein, dass das Projekt jetzt schon wieder ganz anders aussieht und andere Aufgaben beinhaltet. Wie überall in Afrika muss man sich einfach darauf einstellen, dass nicht immer alles so klappt wie man sich das vorstellt und dass Vieles mit echt langen Wartezeiten und Flexibilität verbunden ist.

Konstruktion und Renovierung

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Zum Zeitpunkt meines Aufenthaltes bestand dieses gerade aus der Aufgabe, eine kleine Schule nahe der größten Stadt auf Nosy Be (Hell-Ville) zu errichten. Morgens gegen kurz vor 8 ging es mit einem Taxi los (die anderen Projekte starten übrigens auch zu dieser Uhrzeit), auf der Baustelle angekommen unterschieden sich die anstehenden Aufgaben meistens von Tag zu Tag. So setzten wir Montag das Fundament weiter fort, indem wir Steine zur gewünschten Stelle trugen und mit selbst angerührtem Zement fixierten. Mittwochs fingen wir dann mit dem Boden des ersten der vier Klassenräume an, auch hier wurden erst wieder Steine platziert, geordnet, Lücken gefüllt und anschließend der Boden mit Zement nach und nach fertiggestellt. Das Projekt endete meisten gegen 12:30, man war auch immer echt kaputt von der Arbeit, man sollte sie nicht unterschätzen. Ein anderer Freiwilliger, der dieses Projekt für 11 Wochen machte, schlief nachmittags auch immer für ca. 1 ½ Stunden, da er so kaputt war. Die Arbeit besteht nur aus Handarbeit und Muskelkraft, Hilfsmittel wie Schubkarren, Maschinen oder ähnliches gibt es nicht. Man sah jedoch wirklich den Fortschritt der Schule und man hatte das Gefühl wirklich zu helfen. Der einzige Kritikpunkt ist, dass die Schule mit relativ schwachen Materialien errichtet wurde (Palmwedel als Wände, dünne Stämme als Träger, etc.), sodass es fraglich ist wie lange sie den jährlichen Zyklonen standhält, ansonsten ist das Projekt für Leute die gerne draußen Arbeiten und mit anpacken genau das richtige.

Das Lemuren-Projekt

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Mein letztes Freiwilligenprojekt auf Madagaskar war das Lemuren-Projekt. Der Tag startete mit einer 45-minütigen Fahrt zu dem „Lemurialand“, eine Art Zoo mit einheimischen Tieren und besonders viele Lemuren, wo das Projekt stattfand. Dort erledigten wir die Arbeit, welche auch die Angestellten des Parks erledigten. Meistens fingen wir mit dem Säubern der Käfige an, danach schnitten wir Gras für die zahlreichen Schildkröten oder Früchte für die Lemuren, welche wir danach verteilten. Zum Mittag ging es dann immer nach Hell-Ville, wo man sich in einem Restaurant seiner Wahl für 1 ½ Stunden entspannen und stärken konnte. Schließlich ging es zurück in den Park, wo die Aufgaben nachmittags immer variierten. Von Krokodilen und Chamäleons füttern, weitere Käfige oder Riesenschildkröten säubern oder im Wald nach neuen Unterschlüpfen für die Lemuren suchen. Das Projekt endete gegen 17:00 Uhr und man war zwischen 18:00 und 18:30 zuhause.

 

 

Die Wochenenden

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Man kann sicher sein, dass an den Wochenenden nicht so schnell Langeweile aufkommt, da es wirklich viele verschiedene Aktivitäten auf Nosy Be gibt. So kann man zum Beispiel zahlreiche Tagesexkursionen zu verschiedenen Inseln machen (mein Highlight war Nosy Iranja, wunderschön) oder einfach den Tag an einem der Strände genießen und sich von der Woche erholen. Auch Angel-(siehe unten), Schnorchel- oder Tauchexkursionen sind möglich. Für Leute die mehr Adrenalin benötigen kann man Quads mieten und damit die Insel und verschiedene Off-Road Strecken durch die Flora und Fauna erkunden. Außerdem ist es möglich einen Trip auf die Hauptinsel zu machen, um dort neue Städte oder Landschaften zu entdecken. Generell ist die Natur auf Madagaskar und den kleineren Nebeninseln oftmals wunderschön und unberührt. Es gibt extrem viele endemische Arten und eine interessante Tierwelt, mit verschiedensten Vögel- oder Lemurenarten.

Selbstständiges Rumreisen auf Madagaskar und weitere Tipps

Da ich auch die Hauptinsel näher kennenlernen wollte, entschied ich mich von Nosy Be nach Tana zurück zu reisen und auf dem Weg an verschiedenen Stationen zu übernachten. Von Nosy Be ging es erst nach Mahajanga, wo ich zwei Nächte blieb. Weiter in den Naturpark Ankarafantsika und letztendlich drei Nächte in Tana selbst. Zuerst sollte man wissen, dass die lokale Bevölkerung so gut wie kein Englisch spricht und Französischkenntnisse somit wirklich hilfreich sind, auch im Projekt! Da die Straßenverhältnisse total miserabel sind, brauchte ich für die rund 600 km von Nosy Be nach Mahajanga rund 20 Stunden (mit ca. 4 Stunden Wartezeit auf den Bus). Man sollte also mit genügend Zeit einrechnen, wenn man vor hat mit dem Bus (bzw. Minivan, da es keine richtigen Busse gibt) zu reisen. Auch sieht man immer mal wieder Pannen und die Minivans fahren oft erst dann los, wenn sie auch komplett voll sind. Des Weiteren ist es ziemlich gefährlich alleine und besonders nachts zu reisen oder raus zu gehen, ich habe so einige Horrorstorys gehört. Jedoch bekommt man es ganz gut hin, wenn man sich in Acht nimmt und nicht zu gutgläubig ist. Auch hat man als „Vazaha“ (Weißer), direkt einen bestimmten Stand bei den Einheimischen und viele versuchen einen möglichst großen Profit mit einem zu machen. erfahrungsbericht freiwilligenarbeit madagaskar cedric

Selbst die Busfahrer haben bei mir nochmal ein paar tausend Ariary draufgerechnet oder beim Friseur zahlt man schnell den fünffachen Preis. Man muss also überall verhandeln und auch nicht zu schnell lockerlassen, wie in vielen anderen Ländern auch. Es gibt jedoch auch wirklich nette und zuvorkommende Madagassen, zum Beispiel mein Hotelbesitzer in Mahajanga hat super viel für mich organisiert, mir kostenloses Essen mit seiner Familie und sogar ein Zimmer-Upgrade gegeben. In Tana selber lohnt es sich wirklich nicht länger als 1-2 Nächte zu bleiben, da es keine Sehenswürdigkeiten oder sonstige Attraktionen gibt. Ich habe bloß die günstigen Massagen dort ausgenutzt und zum Glück andere Reisende dort kennengelernt.

Fazit zu Madagaskar

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Besonders die einzigartige Natur und die Erkundung von verschiedenen Stränden, Wasserfällen oder anderen spannenden Orten hat mir wirklich gut gefallen. Die Freiwilligenarbeit auf Madagaskar kann dagegen in meinen Augen an einigen Punkten noch verbessert werden und auch im Freiwilligenhaus selbst gab es noch einiges zu tun (Anmerkung: wurde aber inzwischen verbessert, siehe Erfahrungsbericht Soumaya). Natürlich ist es klar, dass nicht immer alles reibungslos klappen kann... Das generelle Lebensmotto „Mora Mora“ (langsam, langsam) bekommt man wirklich oft zu spüren, man muss sich einfach darauf einstellen in einer ganz anderen Kultur zu arbeiten und zu wohnen, was aber nicht unbedingt schlecht ist. Auch sieht und erfährt man die wirklich krasse Armut der Bevölkerung (besonders auf der Hauptinsel), das Durchschnittsgehalt liegt dort bei umgerechnet 30 € im Monat. Für Einsteiger die Freiwilligenarbeit erstmal ausprobieren wollen und sich eh noch nicht ganz sicher bei der Länderwahl sind, würde ich Länder wie Südafrika, Thailand, Indonesien oder ähnliche empfehlen, wo die Projekte schon länger bestehen und somit es einfacher ist sich zurecht zu finden oder später noch weiter rumzureisen. Trotzdem bereue ich es auf keinen Fall dieses Land als Abschluss meiner Reisen gewählt zu haben, da es mich wirklich bereichert hat und es spannend war die Leute und Kultur näher kennen zu lernen. Ich habe immer noch Kontakt zu viele neuen Freunden aus Frankreich, Spanien oder eben Madagaskar, welche ich während meiner Zeit dort getroffen habe. Meiner Meinung nach ist es auch besonders wichtig in solchen Ländern Freiwilligenarbeit zu leisten, da es hier wirklich am dringendsten gebraucht wird, auch wenn man nicht immer merkt, dass man wirklich hilft.

Hier findest du alle Informationen über das Programm Freiwilligenarbeit Madagaskar.

weitere Erfahrungsberichte

Auf einen Blick
Start:
montags
Dauer:
von 1 bis 12 Wochen
Mindestalter:
ab 18 Jahre
Region:
Nosy Be
Bereiche:
Soziale Projekte,Teaching,Öko,Tierschutz
Gebühr:
ab 499 EUR

Wir helfen dir gerne weiter

Sie erreichen uns persönlich:
Mo- Do 10:00-17:00 Uhr
Fr. 10:00-15:00 Uhr

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