Ich habe mich noch während der Abiturphase dafür entschieden, dass ich nicht direkt studieren, sondern reisen möchte. Da ich es mir nicht zugetraut habe, ohne Plan loszuziehen, habe ich mich im Internet über verschiedene organisierte Reisemöglichkeiten informiert. Das Angebot, für längere Zeit in Cusco zu leben, so Spanisch zu lernen und durch die Freiwilligenarbeit noch etwas Nützliches und Interessantes zu tun, hat mich da natürlich direkt angesprochen.
Tatsächlich ist Cusco sehr sicher, man hat viel Kontakt zur Sprachschule und lernt super einfach nette Leute kennen. Ideal für den Anfang, wenn man alleine reist. Die ersten vier Wochen war ich in einer Gastfamilie untergebracht, von der ich etwas enttäuscht war, da sie mir zwar Essen und Wohnmöglichkeit gestellt hat (wie vereinbart), ein intensiverer Kontakt jedoch nicht zustande gekommen ist. So war ich umso glücklicher, dass ich die Gastfamilie meiner Freunde oft besuchen durfte. Die Sprachschule ist super. Die Lehrer sind sehr unterschiedlich gut und es ist schön, dass man jede Woche einen anderen Lehrer bekommt.
Nach vier Wochen bin ich dann in die Residenz gezogen und war sehr froh darüber, da sie zentraler und in einem besseren Viertel als das Haus der Gastfamilie lag. Außerdem hat meine Freiwilligenarbeit begonnen, in einen Jungenwaisenhaus. Zu diesem Zeitpunkt war ich die einzige Freiwillige dort und wusste nicht so recht, was ich mit den Jungen machen sollte, die sowieso schon einen vollen Stundenplan hatten. Da ich mir überflüssig vorkam, war ich zuerst ein bisschen enttäuscht, sprach dann mit Horti, der Koordinatorin der Sprachschule, darüber und stellte fest, wie einfach man das Projekt wechseln kann. So kam ich in ein Waisenhaus für 0 bis 6 Jährige, wo es mir sehr gut gefiel und ich bis zum Ende blieb. Die Kinder waren entzückend, die Erzieherinnen super nett und es gab jede Menge zu tun. Ich habe dort jeden Tag 5 Stunden verbracht, in denen ich mit den Kindern gespielt, sie gefüttert, gewickelt und ins Bett gebracht habe.
Am Ende meines Peru-Aufenthaltes habe ich mir noch einen Monat freigelassen, um zu reisen, was ich unbedingt empfehlen kann! Vor meiner Abreise nach Peru war ich ein bisschen ängstlich, aber man lernt so schnell wie man reisen kann und da Peru ein recht reiches und touristisches Land ist, gibt es überall viele sichere Angebote (Busse, Hostels, Restaurants..).
Jetzt blicke ich auf eine tolle Zeit zurück. Ich habe viele neue Erfahrungen und Freunde aus aller Welt gewonnen. Und natürlich meine ersten Eindrücke von Südamerika, die ganz sicher nicht meine letzten sein werden!
