Nach dem Abi gleich studieren? Das kam für mich aus verschiedenen Gründen nicht in Frage. Also: verreisen! Erstmal die Welt erkunden und herausfinden, was man überhaupt will. Ich wollte in ein Land, dessen Kultur nicht zu vergleichen ist mit unserer. Also Südamerika. Letztendlich war es dann Ecuador. Für mich war auch klar, dass es ein Umweltprojekt sein sollte und so entschied ich mich 7 Wochen in der Jatun Sacha Station auf San Cristóbal zu verbringen. Dass es dort weder Internet noch Mobilfunk geben sollte, schreckte mich zwar zunächst etwas ab, doch die Schwärmereien anderer überzeugten mich zum Glück es zu wagen. Ich wollte ja auch schließlich mal was ganz anderes.
Das Projekt ist spitze für Menschen, die glauben, dass auch kleine Beiträge etwas bewirken, aber auch für diejenigen, die es noch nicht tun. Der Projektleiter gibt am ersten Tag eine Rundführung über das Gelände und beantwortet alle anfallenden Fragen. Ihm ist wichtig, dass die Volontäre verstehen, warum sie hier sind und warum sie tun, was sie tun. Das war mir persönlich auch sehr wichtig. Die Arbeit kann hart sein. So mussten wir manchmal erst einen langen Marsch zur Arbeit zurücklegen und dann dort mehrere Stunden mit der Machete nicht-heimische Pflanzen töten. Wenn ich Küchendienst war, war es etwas entspannter, aber auch nur, wenn ich nicht grad für neue Orangen sorgen musste. Denn die waren sehr weit oben im Baum. Wir haben auch mit dem National Park zusammen gearbeitet. Das kann manchmal eintönig sein, doch vielleicht kümmerst du dich ja um den Schildkrötennachwuchs! Es gibt also viel zu tun und da es Ecuador ist, steht auch immer Spaß auf dem Programm! Ob bei der Arbeit, den gemeinsamen Pausen oder beim abendlichen Lagerfeuer mit Gitarrenmusik. Die Natur, die ich dort den ganzen Tag um mich hatte, sollte mir helfen die kleinen Höhen und Tiefen zu überstehen, denn von dort hat man einen atemberaubenden Ausblick.
Nach dem Projekt bin ich mit einer Freundin, die ich dort kennengelernt habe, noch eine Woche um die Insel getourt. Dafür hätte ich mir gern noch mehr Zeit genommen. Es sind einzigartige Inseln und das friedliche Zusammenleben von Mensch und Tier ist so wunderbar zu erleben. Dieses Projekt ist erstens die günstigste Variante so lange Zeit auf den Inseln zu verbringen und zweitens tust du etwas um die einzigartige Natur zu erhalten bzw. widerherzustellen.
Für mich war es die beste Entscheidung die ich treffen konnte. Ich habe viele verschiedene Menschen getroffen, deren Geschichten gehört. So bin ich dort eines Morgens aufgewacht und wusste, was ich erreichen will.