Anfang April diesen Jahres ging es für mich endlich los: nach einem Jahr Vorfreude und Planung flog ich endlich nach Costa Rica! Am Flughafen wurde ich direkt von einem Taxifahrer empfangen und zu meiner ersten Gastfamilie in Barrio Jesus gebracht, wo ich dann eine Woche lang blieb. Die Familie war sehr nett und obwohl ich am Anfang etwas verängstigt war, da wirklich keiner Englisch sprach und meine Spanischkenntnisse sich auf „Hola, me llamo Julia“ beliefen, haben wir uns irgendwie verständigt und ich habe mich auch direkt sehr geborgen gefühlt.
In meiner ersten Woche hatte ich sofort die Möglichkeit einen tieferen Einblick in das Leben der Ticos zu bekommen, da ich meine Familie zu einer traditionellen Beerdigung und der Präsidentschaftswahl begleiten durfte. Auch die Schule in Barrio Jesus (ca. 5 Minuten Gehweg) hat mir sehr gut gefallen und ich habe bereits in der ersten Woche sehr viel Spanisch gelernt. Dort habe ich auch direkt eine der schönsten Freundschaften mit einer anderen Deutschen während meines Aufenthaltes geschlossen.
In der zweiten Woche sind wir beide dann nach Jacó umgezogen, wo ich noch einmal drei Wochen die Sprachschule besuchte. Die Schule dort ist zwar etwas kleiner, aber liegt auch nicht weit vom Strand und auch die Lehrer waren super (so wurden wir zum Beispiel einmal mit einer Krokodilsafari überrascht). Meine ersten vier Wochen waren wirklich schön: ich habe mich so schnell eingelebt, hatte immer sehr nette Gastfamilien, habe viel Spanisch gelernt und am Wochenende sind wir viel gereist durch das ganze (kleine) Land- so war ich ziemlich traurig als es dann für mich in das Tierschutzprojekt gehen sollte, für das ich mich in Deutschland bereits entschieden hatte.
Nach einem tränenreichen Abschied von allen Freunden in Jacó und einer langen Busfahrt von der Pazifik- zu der Karibikküste, kam ich dann im Paradero Rescue Center an. Obwohl alle dort mich sehr herzlich empfingen und es viele andere Freiwillige gab, fiel es mir die erste Woche etwas schwer mich einzuleben (Vielleicht weil ich in Gedanken noch in Jacó war). Doch spätestens nach den ersten fünf Tagen fühlte ich mich auch hier wie zu hause. Wir lebten in kleinen Zimmern mit mehreren Personen, kümmerten und ca. 5 Stunden täglich um die Tiere (Futter zubereiten, säubern, Babysitten, Spielzeuge bauen…) und saßen abends oft noch lange zusammen. Zwar war es in diesem Projekt nicht so einfach mit dem Reisen, da die Tiere natürlich auch am Wochenende versorgt werden müssen, doch unsere Koordinatorin hat sich zum Beispiel um einen Ausflug zu einer Insel mit einem Meeresbiologen gekümmert. Die vier Wochen im Projekt vergingen abermals wie im Flug und wieder war ich sehr traurig, als ich gehen musste.
Die letzten vier Wochen meiner Costa Rica Reise bin ich dann durch das ganze Land und durch Panama gereist mit verschiedenen Leuten, was super viel Spaß gemacht hat.
Alles in allem, war es eine wunderschöne Reise, eine lehrreiche Erfahrung und einfach eine der besten Zeiten in meinem Leben! Die Ticos sind ein sehr nettes, lustiges Volk, dessen Lebensfreude direkt ansteckt und ich kann jedem, der die Natur liebt und gerne Spanisch lernen will, nur empfehlen nach Costa Rica zu reisen!
Costa Rica es Pura Vida!