Schon zu Beginn meines Studiums habe ich mir Gedanken über einen Auslandsaufenthalt gemacht. Ich hatte nur Zeit für ein halbes Jahr und mein Budget war beschränkt. Zudem gefällt es mir mit Kindern zu arbeiten. Also stand für mich fest, dass es ein Au pair Aufenthalt sein wird. Aber dann stellte sich natürlich die Frage: Wo möchte ich das halbe Jahr verbringen? Mir schien England perfekt zu sein: Nicht zu weit, man kann mal eben nach Hause fliegen, es ist einfacher den Kontakt mit der Gastfamilie beizubehalten bzw. kann man regelmäßiger rüber fliegen, man erlebt keinen Kulturschock, lernt jedoch trotzdem eine andere Kultur mit anderen Sitten und Bräuchen kennen und zu guter Letzt, ein Englischsprechendes Land.
Als ich diese 2 Fragen geklärt hatte stellte ich mir die Frage wie ich das Ganze anstellen würde. Ich wollte nicht ohne Agentur meinen Aufenthalt organisieren. Also bin ich auf Multikultur gestoßen. Ich konnte mir viele Fragen über die Homepage selbst beantworten und fühlte mich nach einem Treffen in der Agentur gut aufgehoben. Während meiner Planung und auch meines Aufenthaltes wurde ich via E-Mail immer begleitet und bekam all meine Fragen beantwortet.
Ich habe nach ein paar Wochen die richtige Gastfamilie für mich gefunden. Die Familie hatte einen Sohn (5) und eine Tochter (10) und lebte eine halbe Stunde von London entfernt. Zunächst wollte ich in eine Familie mit 2 Mädchen und jüngeren Kindern. Doch ich hatte so ein gutes Gefühl mit der Familie, dass ich mich für sie entschieden habe. Und ich bereue es kein bisschen! Ich bin froh, dass ich einfach auf mein Gefühl geachtet habe und nicht auf meine Wunschkriterien für meine Gastfamilie bestanden habe. Denn so habe ich mich neuen „Hürden“ gestellt und neue Erfahrungen machen können. Letztendlich denke ich sogar, dass es so besser gekommen ist.
Ich hatte großes Glück mit meiner Gastfamilie. Nicht nur mit der Familie selbst, auch mit meinen Aufgaben und meiner Wochengestaltung. In einer normalen Woche habe ich von Montag bis Donnerstag gearbeitet. Morgens habe ich mich mit dem Jungen für die Schule fertig gemacht: Frühstücken, Spielen, Snacks vorbereiten, Waschen und die Schulunform anziehen. Danach ging es mit dem Auto zur Schule. Ja, zu Beginn hatte ich natürlich meine Probleme auf der linken Seite zu fahren. Doch auch das wird zum Alltag, sodass es mir zurück in Deutschland genauso schwer gefallen ist mich wieder an das Rechtsfahren zu gewöhnen. Nachdem ich den Jungen zur Schule begleitet habe, hatte ich erst mal Freizeit. In dieser habe ich andere Au pairs getroffen, bin zur Sprachschule gegangen, habe einfach was Zeit für mich genossen oder bin ins Fitnessstudio gegangen. Nachmittags habe ich den Jungen dann wieder abgeholt und anschließend mit ihm gespielt. Gegen späteren Nachmittag habe ich seine Schwester vom Bus abgeholt und danach hieß es nur noch Kochen. In den Ferien sah der Ablauf natürlich anders aus. Da musste man ganz schön kreativ sein und viel Energie mit sich bringen.
Das Wochenende und meine Ferien habe ich überwiegend mit Reisen und Ausflügen gestaltet. Ich habe viele Orte gesehen und kann es nur jedem anderen weiterempfehlen! England ist so vielseitig und hat so viele schöne Orte zu bieten. Außerdem ist man schnell in Schottland und Irland, was auf jeden Fall eine Reise wert ist! Und ich weiß gar nicht wie oft ich in London gewesen bin. Die Stadt ist wunderschön und jedes Mal hat man was Neues gesehen, da sie einfach so unglaublich groß ist.
Ich kann diese Möglichkeit ins Ausland zu gehen nur weiterempfehlen. Man lebt in einer Familie, ist nur von Englisch umgeben, lernt so viel über das Land kennen, sieht viel und lernt zudem noch ganz viele Leute aus verschiedenen Ländern kennen und wenn man sich bemüht alles selber zu organisieren wird man extrem selbständig und gewinnt eine Menge Selbstbewusstsein dazu.
