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Spanien

 

Erfahrungsbericht Au Pair in Spanien von Selma H

Recht spontan entschloss ich mich Anfang des Jahres als Sommer Au Pair meine Sommermonate in Spanien zu verbringen. Also machte ich mich auf die Suche nach einer Agentur und blieb auch schnell bei Multikultur hängen.

So hieß es während Abiturstress die Bewerbungsunterlagen zusammenstellen und auf einen baldigen Familienvorschlag zu hoffen. Dieser kam auch recht schnell und schon nach dem ersten Telefonat 2 Tage später war klar, dass ich in dieser Familie für 9 Wochen leben werde. Nachdem das Abitur geschafft war, der Flug gebucht und alle weiteren Dinge, die vor einem Auslandsaufenthalt anstehen, erledigt waren, stand nun meiner Reise nichts mehr im Wege. Die Zeit verging rasend schnell und schon war der 12.Juli gekommen und ich stand, verabschiedet von Familie und Freunden, in der Wartehalle am Flughafen. In diesem Moment wurde mir erst klar, auf was ich mich eingelassen habe. Das Reisen in eine fremde Familie und zu erwähnen ist, dass ich die spanische Sprache, außer einigen wichtigen Vokabeln, nicht beherrschte. Also stieg die Aufregung und Anspannung, ob das wirklich die richtige Entscheidung war, immer mehr.

 

Gelandet in Madrid, das Gepäck entgegengenommen, traf ich dann endlich auf meinen Gastvater. Wir verständigten uns auf Englisch und verstanden uns auf Anhieb prima. Sobald ich im Auto saß, waren alle Gedanken und Sorgen verschwunden und ich fieberte den nächsten 9 Wochen entgegen. Die Reise ging sofort in das Heimatdorf meiner Gastmutter, Iscár, wo ich gleich die ganze Familie kennen lernte. Zunächst meine Gastmutter Silvia, die mit Zwillingen schwanger war, und die Kinder Martina, 8 und Miguel, 2, um die ich mich in der nächsten Zeit kümmern sollte. Dann hießen mich auch Silvias Eltern und Geschwister mit Anhängen herzlich willkommen. Auch wenn ich kaum etwas verstand, war der Abend super und ich fühlte mich in deren Umgebung unheimlich wohl. Meine Gastmutter und Martina beherrschten ebenfalls die englische Sprache, was in Spanien nicht sehr häufig zu finden ist. Nach einem Festessen ging es dann endlich nach Valladolid, die Stadt meiner Gastfamilie. Nach kurzer Rundführung durch die Wohnung, fiel ich einfach hundemüde und überglücklich in mein Bett.

Am nächsten Tag stand dann eine kleine Stadtrundführung mit meinem Gastvater auf dem Plan, der mir in der 320000 Einwohner-Stadt die wichtigsten Dinge wie Bäckerei, Supermarkt, Schwimmbad etc zeigte. Da ich aus einem wirklich kleinen Dorf komme, war das erstmal ein bisschen viel und ich konnte mir vielleicht einen Weg merken. Mit einem Stadtplan und der Hilfe von Martina kannte ich mich aber schnell gut in unserem Stadtteil aus und da wir mitten im Stadtzentrum wohnten, hatte ich eigentlich die meisten Dinge direkt vor der Haustür.

Das Verhältnis zu meinen Gasteltern und den Kindern war von Anfang an problemlos und vertraut. Grade die Kinder schlossen mich schnell ins Herz, was den Umgang mit ihnen natürlich leichter machte.
In den ganzen 9 Wochen hatten Martina und Miguel Schul- und Kindergartenferien, somit konnten wir jeden Tag etwas anderes unternehmen. Ich musste dann aufstehen, wenn die Kinder aufstanden, Frühstück machen, Miguel anziehen. Meistens lief es dann darauf hinaus, dass ich mit den beiden das nahe gelegene Freibad besucht habe. Da jeden Tag perfektes Wetter war und die Temperaturen im Juli und Anfang August öfters mal auf nahezu 40 Grad anstiegen, war es im Schwimmbad gut auszuhalten. Wenn es aber mal nicht das Schwimmbad war, gingen wir in den Stadtpark oder auf den Spielplatz etc. 4 Wochen während meines Aufenthaltes hatte Martina jeden Morgen einen Kurs in einem anderen Stadtteil, was 30 Minuten busfahren mit den beiden bedeutete. Und das bedeutete an manchen Tagen puren Stress! Entweder die beiden wollten nicht aus den Betten, hatten absolut keine Lust sich anzuziehen oder wollten sich im Bus einfach nicht hinsetzen. Auch wenn die Kinder wirklich wunderbar waren, waren sie manchmal auch kleine Teufel, die mich wirklich auf Trapp gehalten haben.

Ich musste jeden Mittag das Essen machen, die Wäsche bügeln, staubsaugen, staubwischen, einkaufen gehen. Jedes Wochenende hatte ich frei und konnte tun was ich wollte. Ich lernte den Neffen meines Gastvaters kennen, mit dem ich mich super verstand und wir unternahmen jedes Wochenende etwas zusammen mit seinen Freunden. Somit konnte ich schnell Kontakte knüpfen und mich immer auf das Wochenende freuen. Kontakte zu knüpfen ist während solch einem Aufenthalt sowieso das wichtigste und manchmal hätte ich nicht gewusst, was ich ohne die spanischen Freunde und meine Freunde und Familie hier, die wir während der Zeit in ständigem Kontakt standen, gemacht hätte. Denn wenn dich manchmal ein Gefühl des Heimwehs packt und dann die Kinder nicht hören wollen, kann es doch schwer sein.
Meine Spanischkenntnisse haben sich schon in den ersten beiden Wochen enorm verbessert. Ich habe Vokabeln gelernt und auch der Alltag in der Familie hilft dir erstaunlich dabei. Nach 2 Wochen habe ich dann endlich einen Platz in einer Sprachschule gefunden, was sehr schwer war, da die meisten Kurse morgens stattfanden, wenn ich mich um die Kinder kümmern musste. Also hatte ich 3 bis 4mal in der Woche eine Stunde Spanisch, habe mir Übungsbücher gekauft und auch zu Hause gelernt. Nach wirklich kurzer Zeit konnte ich mich dann schon etwas auf Spanisch ausdrücken und Dinge wie einkaufen oder nach etwas zu fragen, waren absolut kein Problem mehr. Ich habe soviel gelernt und mich so in die Sprache verguckt, dass ich jetzt auch Spanisch studieren werde.

Mit meiner Familie habe ich den absoluten Volltreffer gelandet. Wir stehen immer noch im ständigen Kontakt und ich werde versuchen sie immer mal wieder in Semesterferien zu besuchen. Auch wenn es nur 9 Wochen waren, habe ich sie unheimlich ins Herz geschlossen und vermisse gerade die Kinder jeden Tag. Ich wurde von ihnen integriert und gehörte wirklich zur Familie. Wir haben gemeinsam Ausflüge gemacht, waren im Urlaub an der Küste, ich habe eine neue Kultur entdeckt, so viele neue Leute kennen gelernt, war auf vielen spanischen Festen und habe einfach unheimlich viel erlebt. Das spanische Essen ist ebenfalls super, hat mir aber allerdings auch einige Kilos mehr auf der Hüfte beschert.
Meinen Koffer zu packen und mich von allen zu verabschieden fiel mir unheimlich schwer und als Martina dann fragte ob ich nicht noch 1 Jahr oder doch lieber 3 bleiben könnte hat es mir die Tränen in die Augen getrieben. Diese Zeit war die beste in meinem Leben, ich habe für 9 Wochen ein völlig anderes Leben geführt und ich bin wahnsinnig froh diese Entscheidung getroffen zu haben. Ich habe mich in so vielen Dingen weiterentwickelt, meine Ansichten haben sich verändert und ich blicke jetzt neuen Angelegenheiten viel offener und selbstbewusster entgegen. Ich kann einfach jedem empfehlen solche Erfahrungen zu sammeln und gerade diese Sache Sommer Aupair bietet auch Menschen, die sich nicht gerade für 6 oder 12 Monate auf den Weg machen wollen, eine gute Möglichkeit Auslandserfahrungen zu sammeln. Ich hoffe ich konnte euch mit meinem Bericht ein bisschen in eurer Entscheidung stärken!

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